Ich muss gestehen, bislang dachte ich mir „Das mit dem Stress, das ist halb so wild. Das geht schon.“ Doch so langsam komme ich an meine Grenzen.
Aktuell ist es so, dass ich eigentlich zu nichts mehr komme. Wenn ich ab 16 Uhr daheim bin, geht der Stress nahtlos weiter und ich muss feststellen, dass ich das „so“ nicht mehr lange weitermachen kann. Vieles bleibt liegen, anderes wird vernachlässigt und das Meiste schaffe ich nur irgendwie. Halb. Ein bisschen. Oder auch gar nicht.
Körperlich merke ich es ganz schlimm an:
* einem zuckenden Augenlid (den ganzen Tag, seit 2 Wochen!),
* den – im Sitzen – komplett tauben Beinen,
* der Gewichtszunahme von 6 kg (!!!) ,
* Magenproblemen (Krämpfe, etc.).

Besonders problematisch ist, dass kein Ende abzusehen ist.
Heute habe ich in der Schule eine Infoveranstaltung zum Thema „Abitur“ gehabt. Momentan bin ich ja noch in der Einführungsphase (2 Semester) und im Anschluss folgt die Kursphase (4 Semester). Die nächsten beiden Semester sollen sehr heftig sein.
Im Dezember muss ich meine Leistungs- und Grundkurse wählen und bin noch sehr unschlüssig. Deutsch kam in Frage, doch die Klausur soll in der ganzen Klasse sehr schlecht ausgefallen sein. Im Schnitt 5. Das nun als LK zu wählen, nun ja… In Mathe hatte ich einen absoluten Blackout in der Klausur. Tags zuvor schaute ich noch einmal über alles drüber und dachte nur „Ja, genau so ist es.“  und nickte es ab. Vor der Klausur sitzend wusste ich nicht mehr was ein Steigungsdreieck, eine Gerade, eine Funktion oder eine quadratische Gleichung sein sollen. Heute allerdings kann ich es wieder jedem erklären. Die 6 ist mir sicher und ich hoffe das noch ausgleichen zu können. Der 2. LK wird definitiv Biologie sein. Das hat weniger mit dem Liebsten, als a) mit meinem Interesse an Bio und b) meinem Wunsch Physik abwählen zu können, zu tun. Chemie mag ich auch nicht, da Biologie in der Oberstufe aber aus Biochemie besteht, ist das sicherlich nützlich. Auch die anderen Fächer sind mir soweit klar, da gibt es kaum Zweifel.

Doch zurück zum eigentlichen Problem: der Stress. Wie kann ich ihn minimieren? Tja nun… gar nicht, vorerst. Die Tage sind lang, der Abend ist zum Lernen reserviert. Selten hab ich da einmal „Freizeit“. Doch genau die werde ich mir versuchen (müssen) zu gönnen. Ein heißes Bad. Ein paar Kapitel im Buch. Mal ins Fitness-Studio. Abschalten.
Auch wenn ich noch nicht weiß, wie und wann ich das machen soll; ich merke eben, dass mein Körper mir Signale gibt. Ich muss nur einen Weg finden, diese auch befolgen zu können.
Ganz großes To-Do: Zeitmanagement überdenken. Hobbys hinten anstellen. Zeit für mich finden. Ruhepausen gönnen. Eins nach dem Anderen, nicht alles auf einmal. Prioritäten setzen. Zeitfresser eliminieren. Letzteres ist schon sehr perfektioniert.
Ich bin ein Mensch, der sehr hohe Ansprüche an sich selbst stellt und diese zu erfüllen ist grad schwierig bis unmöglich. Ich setze mir nun kleine(re) Ziele.
Morgen. Da gönne ich mir Luxus, den ich seit Ewigkeiten nicht mehr hatte: Auspowern im Fitness-Studio. Unterricht fällt aus, das nutze ich dieses Mal nur für mich.
Egoistisch. Ich jetzt so. Zumindest ein bisschen.