Vor ein paar Tagen einiger Zeit hat mich die liebe Suse auf Instagram mit den „20 facts about me“ getaggt – ich habe versprochen teilzunehmen, aber zunächst nicht die Zeit dazu gefunden. Bei Instagram finde ich die Teilnahme an solchen Stöckchen außerdem immer ein wenig umständlich, weshalb ich mich für die Veröffentlichung hier entschieden habe.

20 facts about me - Stöckchen - just me - ich - über mich

1.Ich wurde in Russland, als Kind eines deutschen Vaters, geboren, lebe aber bereits seit meinem 3. Lebensjahr in Deutschland und spreche nur noch gebrochenes russisch. Obwohl in meiner Familie auch nach unserer Rückkehr nach Deutschland sehr viel russisch gesprochen wurde und ich im Alter von etwa 6 Jahren sogar das Schreiben und Lesen erlernte. Beides kann ich noch, verstehe aber nur Bruchstücke. Schade eigentlich.
2.Ich habe meinen Führerschein erst mit 24 gemacht – das war 2010. Vorher habe ich es zwar immer gewollt, konnte es mir aber finanziell nicht leisten. Alleinerziehend und in Ausbildung ging das einfach nicht. Später arbeitete ich dann halbtags, aber auch da reichte mein Gehalt dafür einfach nicht aus, eher gönnte ich meiner Tochter kleine Luxusdinge.
3.Zu meinem Ausbildungsberuf kam ich eher zufällig. Ursprünglich suchte ich einen Ausbildungsplatz als Bürokauffrau, wurde aber nicht fündig. Als ich dann die Anzeige für Kaufleute im Groß- und Außenhandel sah, bewarb ich mich (obwohl ich nicht daran glaubte genommen zu werden), wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen und bekam mündlich eine vorläufige Zusage. Wenige Tage später kam die schriftliche Bestätigung und Einladung zum Unterschreiben des Ausbildungsvertrages.
4.Ich kann nicht viel Schokolade auf einmal essen. Wenn ich das versuche, wird mir übel und ich bekomme Schweißausbrüche. Dann trinke ich Wasser und es geht halbwegs.
5.Als Kind bin ich häufig umgezogen und musste die Schule wechseln. Bis zu meiner Volljährigkeit zog ich 10 Mal um und wechselte dafür 9 Mal die Schule. Mittlerweile habe ich weitere 5 Umzüge hinterher und hoffe, dass kein weiterer dazu kommt.
6.Es gibt kein einziges Bild von mir, auf dem ich schwanger bin, geschweige denn ein Bauchbild von meiner Schwangerschaft mit der großen Tochter. Freund 1.0 sagte mir immer wieder, wie unförmig und dick ich sei, sodass ich mich das nicht traute. Auch lange nach der Schwangerschaft hallten seine Worte nach und ich brauchte ein ganzes Weilchen, bis ich nicht mehr überzeugt davon war „nie wieder einen Mann ab zu bekommen“ und ein wenig Selbstbewusstsein entwickelte. Allerdings ist dieses nicht sonderlich ausgeprägt.
7.Schmatzen kann ich nicht ausstehen. Das fühlt sich für mich in etwa so, wie auf der Tafel falsch aufgesetzte Kreide an. Wenn die Katze sich des nachts in meiner Nähe putzen musste und dabei Schmatzgeräusche verursachte, musste sie leider das Zimmer, manchmal sogar die Wohnung, verlassen.
8.Etwa einen Monat nach meinem 15. Geburtstag ging ich zum Jugendamt, bat „in Obhut“ genommen zu werden und begann ein völlig neues Leben. Bei der Ankunft im Kinder- und Jugendheim bereute ich diesen Schritt zunächst, lebte mich aber innerhalb kürzester Zeit ein und hatte endlich ein echtes Leben. Meiner damaligen Klassenlehrerin, die mich zu diesem Schritt ermutigte und mir sogar Schulfrei gab, damit ich die Möglichkeit dafür hatte, und den Erziehern im Heim, die einfach wunderbar waren, werde ich ewig dankbar sein.
9.Telefonieren hasse ich. Insbesondere dann, wenn es um wichtige Dinge geht. Also offizielles. Am liebsten versende ich eine E-Mail oder einen Brief. Wann immer das möglich ist, mache ich es auch. Oder bitte den Liebsten. Oder gehe persönlich hin. Alles, nur nicht anrufen.
10.Meistens spreche ich, bevor ich nachdenke – zumindest bei Menschen, die ich gut kenne und denen ich vertraue. Dann kommen schon einmal verrückte Wort-/Satzkreationen und unverständliche Brocken zustande. Der Liebste sagt immer, das sei der Rest des Satzes vom Vortag.
11.Ich war mit 15 das erste Mal im Kino. Damals schauten wir uns Der Schuh des Manitu an. (Siehe Punkt 8)
12.Meine Mutter durfte ich nie kennen lernen, bzw. war zu jung als ich sie zuletzt sah, um mich an sie erinnern zu können. Bis ich etwa 10 war glaubte ich sogar, sie hätte mich nicht gewollt und bewusst weggegeben. Alle aus meiner sogenannten Familie wurden nicht müde, mir das zu erzählen. Erst meine Oma sagte mir, dass das keinesfalls freiwillig passierte und sie meinen Bruder nur mitnahm, weil sie dazu die Möglichkeit hatte. 2 Jahre später kam ein Telegramm mit der Mitteilung, sie sei getötet worden und 2 weitere Jahre später realisierte ich, was das für mich bedeutet – als ich meinen (leiblichen) Bruder kennen lernte.
13.Obwohl meine Oma eine ausgezeichnete Köchin war, mochte ich als Kind kein gekochtes Gemüse. Davon musste ich mich direkt übergeben, weil es so weich war. Von meiner Oma eingelegte Pilze hingegen aß ich unheimlich gerne. Heute esse ich gekochtes Gemüse (natürlich!), mir wird allerdings schon vom Pilzgeruch übel.
14.Ich  bin unheimlich sensibel und schnell verletzt. Auch wenn ich rational weiß, dass mir der Mensch gerade nichts böses möchte. Das ist unheimlich anstrengend. Für andere, aber auch für mich. Daher analysiere ich Aussagen und Kommentare immer genau und versuche so zu denken, wie ein normaler Mensch.
15.Ich war noch nie eine echte Partymaus. Zumindest nicht was Diskotheken und Co. angeht. Viel lieber treffe ich mich privat mit Freunden oder wir gehen in eine (Rock-)Kneipe. Deshalb habe ich diesbezüglich auch nichts verpasst, nur weil ich jung Mama geworden bin. Allerdings habe ich mit etwa 20 eine Phase gehabt, in der ich mich fast jedes Wochenende mit Freunden zum Partymachen getroffen habe.
16.Ich kann es nicht ausstehen, wenn mir jemand etwas hinterherräumt. Selbst wenn es nur der Deckel eines Joghurts ist, ich bekomme die Krise! Das macht das Zusammenleben mit mir häufig nicht leicht. Für den Liebsten.
17.Obwohl ich hier und da Filme gucke – auch aktuelle – kann ich Schauspieler nicht namentlich benennen. Oder auseinander halten. Peinlichstes Erlebnis diesbezüglich: Im Kino mit Freunden. Oceans Thirteen. Heldin fragt „Wer is’n der Blonde da?“ und im Chor kommt zurück „Nicht ernsthaft! Das ist Brad Pitt! Den kennt man doch?!?„. Ops.
18.Als ich 14/15 war sagte mein kleiner einjähriger Bruder Mama zu mir, weil ich seine engste Bezugsperson war. Meine Stiefmutter war zumeist unterwegs und ich versorgte ihn (und meine anderen 3 Brüder) nach der Schule vollständig. Von Kochen, über Hausaufgabenbetreuung, bis hin zum Windeln wechseln und Fläschchen zubereiten gehörte alles zu meinen Aufgaben – es war ja sonst keiner da.
19.Ich war mit 16 schon einmal mit dem Liebsten zusammen, nach knapp 6 Monaten trennten wir uns eher unschön. Mit 20 traf ich ihn – am Tag der Trennung von Freund 1.0 – wieder und wusste genau, was mich an ihm anzog. Leider sollte es damals nicht sein und unser letzter Wortwechsel war wieder ein wenig unschön. 2008 fand ich, nachdem sich seine Kontaktdaten geändert hatten, endlich eine Möglichkeit, mich zu entschuldigen. Wir trafen uns, redeten und hielten danach lockeren Kontakt. Ein Jahr später trafen wir uns wieder, begannen zunächst etwas lockeres, woraus sich dann aber doch recht schnell unsere Beziehung entwickelte. Damit hätte ich niemals gerechnet. Manchmal ist das Leben absurd. Absurd schön.
20.Ich fühle mich nicht wie 27 und muss mich häufig selbst an diesen Umstand erinnern. So dachte ich früher (mit 18/20) ab und zu „Ach, sie ist ja schon (über) 30. Das ist eine ganz andere Generation.„. Wenn mir dieser Gedanke heute kommt, muss ich schmunzeln. In etwas mehr als 2 Jahren gehöre ich auch zu dieser anderen Generation.

Ich dachte erst, ich bekäme niemals 20 Fakten zusammen, die hier bislang unbekannt und dazu persönlich sind. Aber es hat doch ganz gut geklappt.
Das Stöckchen gebe ich nun aber nicht aktiv weiter. Falls wer mag, kann er sich gerne bedienen und hierher verlinken. Ich komme zum Lesen vorbei! ♥