Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit rast. Habe ich gefühlt eben erst am Kolleg angefangen, hatte meine Pläne und wollte – in weiter Ferne – das Abitur machen, so wird die Zeit nun langsam knapp. In 96 Tagen schreibe ich meine erste Abiturprüfung. 96 Tage, das klingt nach verdammt wenig Zeit und muss daher gut organisiert werden.
Ich nahm mir vor mit dem Lernen gleich in der ersten Woche der Sommerferien zu beginnen. Wie das halt so ist, hab ich das nicht geschafft. Die Erschöpfung und Schulmüdigkeit des letzten Semesters ließ einfach gar nichts schulisches zu. Möp! Aber: Noch ist nichts verloren!

Vorbereitung – was, wann, wie?

Ich bin kein guter Lern-Mensch. Das war schon immer so, kann aber nicht für immer so bleiben.
Daher versuche ich, mich nun gut – oder zumindest besser – zu organisieren.

  • Persönlichen Lernplan erstellen
    Einfach drauflos lernen bringt wenig. Zumal der Stoff der Oberstufe eine gewisse Menge darstellt. Daher orientiere ich mich an den Vorgaben des Landes NRW. Dort ist relativ klar definiert, was in den einzelnen Fächern abgefragt wird und ich kann das, was ich können muss, ein wenig eingrenzen.
  • Zeitmanagement überdenken
    Ich erwähnte bereits: Ich bin kein guter Lern-Mensch. Daher muss ich nicht nur die Themen die ich lernen möchte durchorganisieren, sondern eben auch den dazugehörigen Zeitrahmen. Erst 2 Wochen vor den Prüfungen zu beginnen, brächte herzlich wenig. Ein frühzeitiger Start ist wichtig, damit ich mir die Sachen auch merken kann und sie sacken.
  • Probeklausuren schreiben
    Auch wenn es viel Zeit in Anspruch nimmt, so macht es doch Sinn die letzten Prüfungen durchzugehen und die ein oder andere selbst zu schreiben. Nur so kann ich selbst überprüfen, ob ich für die große Prüfung bereit bin.
  • Prüfungsangst in den Griff bekommen
    Es klingt ganz banal, aber um gegen die Prüfungsangst anzukommen, ist die Vorbereitung auf selbige die größte Hilfe. Die Sicherheit ausreichend gelernt und gut vorbereitet zu sein beugt einem kompletten Blackout häufig vor. Häufig, nicht immer, wie ich bereits in einer Bio-LK-Klausur selbst erleben musste.
  • Fachsprache, Fachsprache und noch mehr Fachsprache
    Häufig ist es so, dass ich Dinge kann und verstehe, sie aber nicht korrekt benennen kann. Das geht in den Klausuren schon nicht gut, in der Prüfung aber noch weniger. Daher: Fachsprache einüben. Immer und immer wieder.

Der Lernplan

Abi, Abi, Abitur - Lektüren zur Vorbereitung auf das Abitur 2014Natürlich habe ich (noch) nicht alles 100%ig genau durchgeplant. Aber grob weiß ich, was fehlt und in welchem Fach ich wie viel und bis wann gemacht haben möchte.
Ich habe mir ein tägliches Pensum gesetzt, welches ich erreichen und mit der Zeit steigern möchte, sodass ich zum Ende der Sommerferien zumindest den größten Teil fertig habe. Zwar hätte ich nach den Sommerferien noch 8 Wochen bis zu den Prüfungen, allerdings stehen in den ersten 6 Wochen auch noch die Vorabiklausuren an. Klausuren, in denen ich bereits das Prüfungswissen abrufen muss.
Außerdem habe ich mich endgültig für das 4. Prüfungsfach – das mündliche – entschieden: Geschichte. Zwar schwankte ich hier, welches Fach ich nun als 3. und welches als 4. Abiturfach auswähle, bin nun aber sicher, dass ich mich in Englisch nicht mündlich prüfen lassen kann. Hier wäre die Gefahr eines Blackouts und der Unfähigkeit, englisch zu sprechen, einfach zu groß.


Deutsch-LK

Auch wenn wir im Unterricht eigentlich gut auf die Prüfung vorbereitet werden, fühle ich mich überhaupt nicht bereit, um in Deutsch auch nur annähernd eine Prüfung schreiben zu können.
Zum einen habe ich kaum Notizen aus dem Unterricht. Zu Beginn habe ich noch viel notiert, musste aber feststellen, dass ich nicht gleichzeitig zuhören und mitschreiben kann. Entweder ich bekam die Stichpunkte nicht fertig geschrieben und es war, wenn überhaupt, nur die Hälfte notiert. Um den nächsten Punkt bloß nicht zu verpassen. Oder aber ich hatte schlicht und einfach Falsches aufgeschrieben, was dadurch zustande kam, dass ich einen Teil des einen und einen Teil eines anderen Satzes zu einem Punkt zusammenfügte. Punktuelles Zuhören halt. Grmpf!
Zum anderen geht ja auch schon aus meinen bisherigen Klausuren deutlich hervor, dass ich noch nicht ausreichend vorbereitet bin.
In Deutsch muss ich am Meisten lernen, denke ich. Daher beginne ich auch mit Deutsch. Ein sehr ausführliches Buch, welches alle prüfungsrelevanten Themen behandelt, habe ich mir bereits gekauft. Dort rein gesehen stellte ich einige parallele zum Unterricht her und freue mich nun, alles noch einmal verschriftlicht vorliegen zu haben.
Beim Durchlesen der ersten Seiten habe ich aber auch gemerkt, dass das bloße Lesen nicht ausreicht. Die Thematik ist komplex. Deshalb notiere ich beim Lesen die mir am Wichtigsten erscheinenden Aspekte. So hab ich auch gleich einen Lernzettel zur Hand.

Biologie-LK
In Bio hab ich zwar auch nicht viel mit geschrieben, bin aber dennoch recht fit im Stoff. Hier weiß ich, was ich kann. Ebenso aber auch, was ich nicht kann. Ich habe keinen großen Wust vor mit à la „einmal alles“, sondern weiß, an welchen Ecken und Enden es hapert.
Mir ist bewusst, dass ich Genetik noch einmal ausführlich lernen muss. Zwar kann ich die Vererbungslehre ganz gut, Molekulargenetik hingegen ist nicht meins. Die Themen in Ökologie und Evolution beherrsche ich jeweils gut, muss hier aber mehr Fachsprache nutzen – Beherrschen und Wissen alleine nutzt mir da nichts.
Zwar möchte ich Genetik selbst in der Prüfung ausschließen (2 von 3 Aufgaben muss ich wählen), kann mich darauf aber auch nicht verlassen, da Molekulargenetik sowohl in Ökologie als auch in Evolution vorkommen kann. Außerdem wird die Vorabiklausur in Bio alle Themen der Oberstufe beinhalten, sodass ich das Wissen da in jedem Fall unter Beweis stellen muss.

Englisch
Mich in Englisch selbst einzuschätzen, fällt mir wahnsinnig schwer. Auf der einen Seite war ich immer gut in Englisch und hatte noch nie Probleme mit der Sprache. Auf der anderen Seite aber habe ich auch noch nie aktiv Vokabeln gepaukt oder ähnliches. Dennoch lief es gut.
Nun ist aber im Abitur die Analyse das Thema und da hapert es dann doch. Zwar erkenne ich Stilmittel z.B. teilweise ganz gut, sie zu beschreiben, zu deuten UND das dann noch super klingen zu lassen fällt mir dann aber doch schwer. Daher habe ich mir einen Abiturtrainer besorgt, der sich ausschließlich damit befasst. So hab ich beim Querlesen des Buches schon gesehen, dass da ganz unterschiedliche Texte aus diversen Gattungen zu finden sind. Jeweils mit Aufgaben, die einer Abituraufgabe entsprechen. Und eben mit einer Lösung.
Hier werde ich mir wohl zu Beginn einige „Klausuren“ durchlesen und die Schreibart zu verinnerlichen versuchen. Im zweiten Schritt dann für gut befundene Formulierungen rausschreiben und auswendig lernen.

Geschichte
Vorab: Ich werde NIX tun! Klingt vielleicht ein wenig überheblich, aber in Geschichte habe ich es einfach nicht nötig großartig etwas zu tun. Daher werde ich es auch schön lassen. Zumindest bis ich die schriftlichen Fächer durch habe. Zwischen der letzten schriftlichen und der mündlichen Prüfung in Geschichte liegen fast 3 Wochen. Diese Spanne reicht mir wohl, um mir die Dinge noch einmal anzusehen und ins Gedächtnis zu rufen.
Ganz nebenbei soll unser Fachlehrer ziemlich phänomenal sein, was die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung angeht. Daher: kein Stress!

Tja nun. Der Schlachtplan steht also. Noch gute 3 Monate, bis ich in den 4 Fächern geprüft werde – das reicht doch, oder? Oder? ODER?