Nähen anfangen – was Du wirklich brauchst

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Was Du zum Nähen WIRKLICH brauchst!

Nähen anfangen

Von Anfänger für Anfänger

Nähen anfangen – was Du wirklich brauchst

Hast Du schon öfter beim Blick auf tolle Nähkreationen seufzen müssen, weil Du das auch gerne können würdest aber gar nicht weißt, wie Du anfangen sollst und was Du dafür alles brauchst?

So ging es mir auch! Als ich angefangen habe, hatte ich eine geliehene Nähmaschine, Garn und alten Stoff. Mein erstes Werk war ein Loop für mich. Er war gut für den Anfang, aber eigentlich wollte ich für meine Älteste nähen. Also guckte ich mich um, wälzte Listen und war am Ende nicht wirklich schlauer als vorher, denn irgendwie war das doch nicht das, was ich suchte.

Nach und nach beschaffte ich mir das Equipment und stellte oft fest: Dieses oder jenes brauche ich gar nicht! Anderes dafür um so mehr!

Für erste Projekte brauchst Du gar nicht viel

Du wirst überrascht sein, mit wie wenig Du schon starten kannst!

Oft wirkt es, wie ein riesiger Berg an Utensilien, die Du zum Nähen brauchst. Aber so viel ist das gar nicht, denn vieles ist für den Anfang wirklich überflüssig oder brauchst Du nur für ganz spezielle Kreationen!

Als ersten Tipp las ich überall: Mache einen Nähkurs! Und den kann ich in erster Linie nur weitergeben. Dort bekommst Du erklärt, wie die Maschine grundlegend funktioniert, welche Einstellungen Du ändern musst und wie Du die unterschiedlichen Stoffarten vernähst. 

Vermutlich kommst Du auch ohne Kurs aus, aber dann musst Du Dich mehr selbst reinfuchsen, viele Dinge selbst herausfinden und Deine Erfahrungen sammeln. Letzteres musst Du eh, aber mit einem Kurs kommst Du schneller voran.

In der Regel nähst Du als erstes Projekt irgendwas einfaches aus Baumwolle. Einen Kissenbezug, vielleicht ein Nadelkissen oder eine einfache Tragetasche. Jedenfalls etwas, das keinen all zu komplizierten Zuschnitt voraussetzt und Dich dabei unterstützt Deine Nähmaschine kennen zu lernen. Nach und nach kannst Du Verzierungen und Details hinzufügen, mit denen Du unterschiedliche Techniken trainierst.

Ich habe mit einem Loop angefangen, der sich ebenfalls gut für den Anfang eignet. Leider bekam ich keinen Platz in einem Nähkurs, das hätte mir sicherlich viele anfängliche Schwierigkeiten erspart.

Was Du für den Anfang wirklich brauchst

Schnittmuster übertragen:

Wenn Du Dich für ein Projekt entschieden, das Schnittmuster ausgedruckt und geklebt hast, hast Du die Wahl: Entweder Du schneidest es aus und verwendest es so, wie es ist. Oder Du paust es nochmal ab.
Abpausen bietet sich bei allen Sachen an, die in unterschiedlichen Größen daher kommen. Kleidung zum Beispiel. Natürlich kannst Du auch die gedruckte Version in der gewünschten Größe ausschneiden, aber dann musst Du es erneut drucken, kleben und ausschneiden, wenn Du es in einer anderen Größe nähen möchtest. So kannst Du es einfach erneut abpausen.

Tipp: Für kleine Größen kannst Du einfach Butterbrot- oder Backpapier verwenden. Brauchst Du größere Stücke, ist Zeichenpapier* eine super Alternative zum teuren Schnittmusterpapier!

Schnittmuster auf den Stoff übertragen:

Um Dein Schnittmuster auf den Stoff zu übertragen, brauchst Du spezielle Stifte oder Kreide, die sich später auswaschen lassen.
Ich selbst hab mit Stoffkreide angefangen und nur geflucht. Auch die Markierstifte brachten nicht die gewünschte Entspannung. Erst als ich mir den Trickmarker bestellte, war ich zufrieden.

Tipp: Ich kann wirklich nur den Trickmarker* empfehlen! Er markiert auf jeder Art Stoff gut – nur auf sehr dunklem ist es unsichtbar – und verschwindet nach einigen Tagen von selbst (mit einem feuchten Tuch abgerieben auch sofort).

Hilfsmittel beim Zuschnitt:

Anfangs hab ich alles mit der Schere zugeschnitten, fand das aber sehr mühselig, weil trotzdem ich es festgesteckt hatte, immer etwas verrutscht ist. Dann bekam ich eine kleine Schneidmatte und einen Rollschneider geschenkt und war überrascht, wie viel einfacher das ist!
Für lange, gerade Abschnitte nutze ich gerne mein Metall-Lineal, das dafür sorgt, dass die Abschnitte auch wirklich gerade werden. Ein Maßband gehört in jede gute (Hobby-)Schneiderei.

Tipp: Ich hab eine kleine Schneidmatte*, kann aber nur empfehlen direkt eine größere* anzuschaffen, weil das ständige Verschieben des Stoffs zu Unmut führt. 

Werkzeug für den Zuschnitt:

Die Auswahl an Stoffscheren ist schier erschlagend, aber ich habe da keine großen Unterschiede feststellen können, solange sie scharf und leichtgängig sind. Ich habe auch mehrere vom Möbelschweden, die gut gehen. Außerdem noch eine kleinere, um Fäden abzutrennen und eben den erwähnten Rollschneider, den ich mittlerweile fast immer nutze. Er benötigt aber ein bisschen Übung, da solltest Du anfangs langsam schneiden.
Seit ich auch Baumwolle verarbeite, habe ich noch eine Zickzackschere. Damit kann ich mir das versäubern sparen, wenn es keine beanspruchten Kanten sind (z. B. Kuscheltiere, Kissen, etc. – alles das, wo die Enden innen verschwinden).
Auch ein Nahtauftrenner sollte in Deinem Equipment nicht fehlen. Schnell hast Du Dich mal vernäht und musst etwas auftrennen, das geht mit diesem Werkzeug noch am besten.

Tipp: Die Investition in einen guten Rollschneider* lohnt sich wirklich, weil er Dir die Arbeit wirklich erleichtert. Es gibt sogar Modelle* die es einfach machen, die Nahtzugabe gleichmäßig zu halten. Aber ich empfehle Dir erst einen anzuschaffen, wenn Du regelmäßig nähst!

Zum Feststecken:

Damit Dir beim Nähen nichts verrutscht, brauchst Du in jedem Fall Stecknadeln*. Am besten sind da ganz schmale, die keinen Kopf haben. So ist es kein Drama, wenn Du mal eine übersiehst und drüber nähst.
Manche schwören auf Stoffklammern*, aber ich finde, dass sie eher ungünstig zum Nähen selbst sind, weil sie zu früh rausgenommen werden müssen. Ich nutze sie aber gern um das Schnittmuster auf dem Stoff zu fixieren, das hält bombenfest.

Stoffe zum Vernähen:

Natürlich brauchst Du auch Stoffe zum Vernähen – selbsterklärend. Kaufe anfangs am Besten erst den Stoff, wenn Du Dein Projekt bereits ausgewählt hast und weißt, was genau Du brauchst. In der Anleitung zu Deinem Schnittmuster steht in der Regel detailliert, welche Stoffe Du verwenden kannst und wie viel Du davon brauchst.
Ich hab anfangs wild um mich herum gekauft, was mir gefiel, und so hab ich bis heute Stoff-Leichen im Schrank, die ich vermutlich niemals anrühren werde, weil mir dafür passender Kontraststoff oder anderes fehlt. Das ist wirklich schade und ärgerlich zugleich!

gutes Garn und ausreichend Spulen:

Das Garn hab ich anfangs vernachlässigt und auf günstige Sets aus dem Discounter gesetzt, mich aber schnell umorientiert. Spätestens wenn es Dir das 20. Mal reist, wirst Du es bereuen! Setze da lieber direkt auf gutes Garn*, schließlich hält es Deine Arbeit zusammen.
Für den Unterfaden brauchst Du außerdem immer eine extra Spule. Da es mich nervt, Reste immer direkt entfernen zu müssen, habe ich viele, viele Spulen. So kann ich sie auch wegpacken und später erneut einsetzen, bis die Spule leer ist.
Je nachdem, wie tolerant Deine Maschine ist, musst Du aber nicht zwingend die zum Modell passenden nehmen. Ich hab es bei meiner ausprobiert und hab keine Einschränkungen  feststellen können. So sind die günstigen Discounter-Faden-Sets zumindest noch dafür gut und ich kann die Spulen einsetzen.

Nähmaschine

Das Herzstück: Die Nähmaschine

Für den Anfang tut es aber auch erstmal eine ältere, die Du Dir vielleicht leihen kannst.

Auch wenn die Nähmaschine das Herzstück ist, probiere es erstmal auf einer geliehenen aus. Wenn Dir das Nähen doch nichts sein sollte, ist der finanzielle Verlust dann nicht so hoch!

Stellst Du aber fest, dass Dir das wirklich Spaß macht und Du öfter planst zu nähen, dann investiere in gute Geräte. Ich hab mich – nach einer Beratung im Faschgeschäft – für eine Näh- und Stickmaschine (Brother innov-is 950*) entschieden und liebe sie, würde die Entscheidung mit dem heutigen Wissen aber anders treffen.

Heute würde ich mir eine gute Overlock kaufen (mit aktuellem Wissen präferiere ich die Brother 2104 D*) und eine mittelgute Nähmaschine, weil diese weniger zum Einsatz käme. Nun steht die Overlock nochmal ganz dick auf meinem Wunschzettel, da sie direkt mit versäubert und die Nähte deutlich hochwertiger werden!

Wichtig ist vor allem eins: Fang an, probier es aus. Nur wenn Du es probierst weißt Du auch, ob Dir das liegt!

Letzte Projekte

Hier kannst Du Dir meine letzten Projekte ansehen

„Im Gegensatz zum Aufräumen ist beim Nähen das Ergebnis direkt sichtbar.“

Unbekannt • Zitat

“Du entscheidest, ob es eine gute Naht wird!“

Unbekannt • Zitat

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Von |2020-07-07T14:07:35+02:00Dienstag, 28. November 2017|Kategorien: Anleitungen, Ideen & Tipps|Tags: , |3 Kommentare

Über den Autor:

Die Alltagsheldin heißt im echten Leben Tanja, hat 4 Kinder (18, 8, 6 und 2 Jahre alt), studiert etwas Soziales und arbeitet sonst in Teilzeit im Kundenservice. Sie macht gern "was mit Menschen", ist kreativ, fotografiert, näht, plottert und eigentlich ist der Tag viel zu kurz, um alles auszuprobieren, was ihr Spaß macht oder machen könnte.

3 Kommentare

  1. Alina 28. November 2017 um 12:35 Uhr - Antworten

    Toll, danke für diese super Übersicht, Tanja! Ich bin übrigens meist Stille mitleserin, ich mag aber deinen gesamten Blog supersupergerne, bitte mach weiter so!!
    Auch ein super Tipp, den ich aus einem anderen Blog hatte (ich finde leider gerade den link nicht) ist durchsichtige Baufolie zum abpausen von Schnittmustern. Ich hab beim online-Riesen für unter 20 € eine Baufolienrolle mit 50m (Breite 2m) ergattert und male mit wasserfesten OHP markern meine Mehrgrößen-Schnittmuster ab. Die kann ich dann auch sehr gut alle in einem Ordner lagern, da die Baufolie im Gegensatz zu Papier kaum aufträgt und es somit sehr lange dauert, bis der Ordner überquillt ;)

    • Tanja 28. November 2017 um 23:19 Uhr - Antworten

      Danke für Deinen Kommentar, Alina <3
      Die Variante mit (Bau)Folie kannte ich gar nicht, klingt aber auch super. Vor allem das platzsparende Verstauen ist ja verlockend! Danke für den Tipp!

  2. […] die Entwicklungsberichte von Lotte und Jona. Der Artikel mit dem größten Aufwand war der mit den Nähutensilien. Aber es war auch der mit dem meisten Spaß, sodass ich sowas sicherlich noch öfter machen werde. […]

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Kurz vorgestellt:

das Leben leben - mehr nicht

Hi, mein Name ist Tanja. Ich wurde 1986 geboren, bin Studentin, Ehefrau und Mutter von 4 Kindern. Auf Leben-Lieben-Larifari.de schreibe ich über Themen, die mich bewegen oder umtreiben, über unseren Familienalltag, Elternthemen, ebenso findest Du aber auch DIY-Anleitungen und Rezepte.
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