Wer schreibt denn hier?

Hi, ich bin Tanja, 36 Jahre alt, Studentin der sozialen Arbeit, Mitarbeiterin im Kundenservice und Mutter von 4 wunderbaren Kindern. Auf meinem Blog nehme ich Euch mit in unseren Familienalltag.

Mein Alltag ist spannend, aufreibend, anstrengend, zum heulen schön und manchmal traurig.
Ich erzähle Euch Dinge aus meinem Studium, wie ich durch eben dieses immer wieder Neues über mich lernen kann – und muss – und wie es mich persönlich weiter entwickelt. Aber ich erzähle Euch auch von den unterschiedlichen Entwicklungen meiner Kinder. Von Ausflügen und Urlauben, davon, wie wir Dinge handeln und was wir mögen oder nicht mögen. Ihr erfahrt, wie es hier mit der Patchworkfamilie läuft, wie wir erziehen und leben. Ebenso aber auch wo es Schwierigkeiten gibt, wie es ist, wenn man keine Herkunftsfamilie und Unterstützung hat und was das mit einem machen kann.

Ihr seht, die Themen sind bunt, vielfältig und in ganz unterschiedlichen Bereichen angesiedelt!

Ich bin übrigens nicht perfekt und arbeite auch nicht daran!

Mein Leben ist nicht perfekt. Ich musste über viele Stolpersteine steigen und bin so manches Mal gestürzt, auch schon mal ein Weilchen liegen geblieben nur um mich wieder aufzurappeln und weiter zu gehen. Dennoch – oder gerade deswegen – bin ich glücklich und zufrieden mit dem was ich erreicht habe und wo ich im Leben stehe. Ich sehe meinen Werdegang und kann gar nicht fassen, dass ich es bis hierher geschafft habe. Und ich sehe meine Kinder an und bin ganz demütig ob ihrer Vollkommenheit.

Ich liebe sie, diese 3 Kinder, die mir geschenkt wurden und die ich begleiten und führen darf. Diese 3, die mich jeden Tag überraschen, die mir ein Lächeln auf die Lippen zaubern und die mir immer wieder bestätigen, dass ich so und nicht anders leben möchte.
Natürlich treiben mich diese 3 auch mal in den Wahnsinn, lassen mich zweifeln, ob unseres Weges oder stellen mich vor Schwierigkeiten, die ich nie geahnt habe. Doch das sind Phasen, wie sie im Leben nun einmal vorkommen. Das große Ganze ist das, was für mich zählt und damit bin ich glücklich.

Wer bin ich und wenn ja, wie viele?

Tanja

Ich bin 36 Jahre alt und habe eine Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel abgeschlossen. Im späteren Verlauf habe ich mich dazu entschieden noch einmal die Schulbank zu drücken und das Abitur nachzuholen. In diesem Zuge stieß ich auch auf mein Wunsch-Studienfach, welches ich absolut liebe.
Mit meinem Mann lebe ich gleichberechtigt und auf Augenhöhe. Das bedeutet nicht immer, dass wir einer Meinung sind, geschweige denn uns nie streiten. Aber wir verhandeln, schließen Kompromisse und gehen den Weg, der für uns beide am gangbarsten ist. Meistens bedeutet es, dass wir uns Kinderbetreuung, Haushalt und allen anderen Kram ungefähr 50/50 teilen, manchmal aber gibt es Phasen in denen der eine mehr in der einen Sparte übernimmt, während sich der andere etwas zurück zieht und sich um andere Dinge kümmert (Bspl.: Der Mann nimmt ein Semester voll Elternzeit, kümmert sich um Kinder und Haushalt, während ich im Studium voran komme. Im folgenden Semester belege ich nur Vorlesungen, lerne von zuhause aus und kümmere mich um Kinder und Haushalt, während er auswärts eine Ausbildung macht und nahezu gar nicht zuhause ist.)

Durch Zufall stieß ich auf das Studienfach „Soziale Arbeit“ und wusste direkt DAS IST ES! Seit Studienbeginn hat sich daran auch absolut nichts verändert, ganz im Gegenteil. Mit jedem Seminar, jeder Vorlesung lerne ich Dinge über das Leben und mich selbst, die ich nicht für möglich gehalten hätte.
Im Studium konzentriere ich mich auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und strebe auch die Praktika in diesen Bereichen an. Aber ich besuche auch Seminare, die thematisch nur entfernt damit zu tun haben und stelle immer wieder fest, wie feldübergreifend die Soziale Arbeit ist.

Viele meiner tief verankerten Glaubenssätze musste ich überprüfen und neu justieren. Ich musste an mir arbeiten, mich persönlich weiter entwickeln und auch meine eigene Kindheit und Jugend reflektieren. Gerade letzteres ist oft nicht einfach und erfordert so manches Mal Kraft, die ich in einem anderen Setting nicht bereit war aufzubringen.

Ich freue mich sehr auf den weiteren Studienverlauf. Ebenso aber auch auf das Ende und die spätere Arbeit, auch wenn ich mir noch nicht sicher bin, ob ich den ein oder anderen Bereich (emotional) aushalten kann.

Ich erziehe meine Kinder, lebe bedürfnisorientiert und ohne Zwänge. Dabei orientiere ich mich sowohl an Maria Montessori, als auch an anderen Richtungen, die zu uns passen. Ich kann aber nicht den EINEN Erziehungsstil nennen, weil wir nirgends komplett rein passen würden.

Heute bin ich die Mutter, die ich nie sein wollte. Ich wollte streng sein, feste Regeln und Zeiten haben und immer konsequent sein. Stattdessen lasse ich die Kinder viel selbst entscheiden, habe kaum Regeln und nur selten Zeiten. Ich lasse sie schlafen gehen, wenn sie müde sind. Ich bin sparsam im „Nein“-sagen. Und ich lasse mich auch selbst dann noch umstimmen. In den Kindern sehe ich kleine Menschen, die einen eigenen Charakter und eine Persönlichkeit mitbringen. Ich will sie nicht formen, ich will sie begleiten, die Welt mit ihren Augen sehen und sie ihnen erklären, wo sie die Erklärung wollen.

Ich bin gerne die Mutter, die ich nie sein wollte, weil meine Kinder glücklich sind. Nicht immer ist es einfach allen gerecht zu werden und alle Bedürfnisse gleichermaßen zu achten, aber wir gehen unseren Weg mit Kompromissen, Gesprächen und gegenseitigem Verstehen.