Es ist schon ein ganzes Weilchen her, dass ich darüber nachdachte mir einen eBook-Reader zuzulegen.
Schnell fiel der Trekstor von Weldbild aus dem Rennen. Zwar war ich anfangs vom Farbdisplay angetan, doch aus eben diesem Grund entschied ich mich dann doch gegen dieses Gerät. Ich lese viel und lange und ein beleuchtetes Display ist da nicht gut für die Augen.
Den Sony Reader hab ich dann durch Zufall in einem Elektrofachmarkt gesehen. Er war eingeschalten und man konnte ihn testen. Ich fand die Verarbeitung nicht so gut und bei jeglichem Anwählen von Dateien stürzte er direkt ab. Mag sein, dass das am Vorführgerät lag, aber so ein Gerät wollte ich mir dann doch lieber nicht zulegen.
In einem Kommentar bekam ich dann noch den Kobo empfohlen. Auch diesen konnte ich im besagten Elektrofachmarkt testen und war begeistert. Die Verarbeitung wirkte hochwertig und edel. Leider war das Gerät allerdings nicht eingeschalten, sodass ich da nicht weiter durchschauen konnte.
Der Kindle von Amazon kam ja auch in meiner Auflistung in Frage. Von ihm habe ich durchweg nur positives gelesen. Einzig das eigene Format fand ich störend, doch auch hier kann ich mit einem Programm in das korrekte Format konvertieren.

Kindle Touch 3GIm Endeffekt habe ich mich für den Kindle Touch 3G mit Gratis 3G + WLAN entschieden.
Den Kauf musste ich bei MexxBooks tätigen, da der Kindle Touch 3G zum damaligen Zeitpunkt noch nicht in Deutschland lieferbar war – entsprechend ist die Bediensprache in Englisch, was allerdings keinerlei Probleme darstellt.

 
Zunächst zur Bestellung und Lieferung des Gerätes:
Bestellt und direkt via PayPal bezahlt habe ich das Gerät am 31. Januar 2012. Laut Website sollte die Lieferung 10 bis 12 Tage dauern. Am 17. Februar erhielt ich dann endlich meinen Kindle.
Kurzum, mit der Lieferung von MexxBooks war ich absolut nicht zufrieden. Bei einer versprochenen Lieferzeit von bis zu 12 Tagen erwarte ich zumindest eine Mitteilung, wenn eine Verzögerung auftritt.
Der Kindle und ich – erste Schritte:
Als der Kindle endlich angekommen ist, war ich ganz aus dem Häuschen. Verpackung aufgerissen und Gerät rausgeholt. Das Display zeigte an, dass ich ihn ans Stromnetz anschließen soll. Schnell getan und dann versucht das Gerät einzuschalten – doch wie?
Da habe ich mich wohl etwas blöd angestellt, obwohl das eigentlich so gar nicht meine Art ist. Aufregung lässt Grüßen.
Nach ein wenig hin und her hab ich es dann doch hinbekommen, richtete ihn fix ein und es konnte losgehen.
Bücher überspielen:
eBooks hab ich ja schon viele auf dem Rechner gehabt, via calibre in MOBI umgewandelt begann zunächst die Suche, wie ich diese denn nun auf den Kindle bekomme.
Erst hab ich es mit der Software Kindle für PC versucht. Hiermit habe ich auch irgendwie einen Titel übertragen bekommen, doch dieser Erfolg blieb einmalig, sodass ich nach einem Weilchen des Suchens aufgegeben habe und auf calibre umgestiegen bin.
Hier ist die Übertragung via USB sehr einfach, schnell und unkompliziert.
Das einzig Störende ist, dass die ganzen Bücher in calibre absolut unsortiert und durcheinander sind. So richtig damit auseinandergesetzt habe ich mich bislang aber auch nicht. Meist schließe ich den Kindle nur schnell an, konvertiere und übertrage die Bücher und das war es dann auch schon.
Und sonst? 
Viele Minuspunkte habe ich nicht zu vergeben, aber ein paar sind es dann doch geworden.
* Die angegebene Akkulaufzeit von 2 Monaten hält bei mir bei weitem nicht. Dieser Kritikpunkt ist allerdings mit einem Augenzwinkern zu nehmen, da ich einfach viel viel mehr lese, als im Schnitt angegeben ist.
* Abstürze. Bislang habe ich 2 Abstürze des Gerätes gehabt, in beiden Fällen sehr umfangreich und ärgerlich. Der Kindle hat sich über 30 Minuten (!!!) lang immer und immer wieder selbst neu gestartet, bis er es dann endlich geschafft hat, die Benutzeroberfläche lud und ich auf die Dateien zugreifen konnte.
* Plötzliches verschwinden der Sammlungen. Dies ist bislang 1x passiert und ich hoffe, dass es nicht noch einmal vorkommt. Beim letzten Lesen war noch alles in Ordnung, beim nächsten Start waren dann die Sammlungen alle weg und die einzelnen Bücher im Hauptordner verteilt.
* Springen von Seiten. Auch dieses Phänomen ist bereits mehrmals passiert und ich ärgerte mich sehr darüber. Beim umblättern von einer auf die nächste Seite sprang die Anzeige um mehrere Seiten zurück. Mal nur um einige wenige, doch es kamen auch schon Sprünge um mehrere hundert Seiten vor – absolut ärgerlich!
* Schlechte PDF-Leserlichkeit. Dies war mir bereits vorher bekannt, doch dass es so extrem sein würde, habe ich mir nicht vorstellen können. Der Liebste hatte einige Wissenschaftliche Paper, die er auf dem Kindle lesen wollte. Hier wurden Bilder gar nicht angezeigt oder waren um viele Seiten verschoben und passten gar nicht mehr zum Text. Dann wiederum waren viele Seiten hintereinander leer. Für’s Arbeiten absolut ungeeignet.

Fazit:
Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Gerät. Die Abstürze, das Verschwinden der Sammlungen und auch das Springen der Seiten ist nun nicht so oft vorgekommen, als dass es dramatisch wäre – evtl. werde ich aber den Verkäufer noch einmal anschreiben und nachhaken.
Die 3G-Funktion habe ich bislang eigentlich noch gar nicht genutzt, da ich zu unserem Urlaub in Frankreich zum Einen selbst genug eBooks dabei hatte und zum Anderen auch bei Amazon noch nichts eingestellt hab. Hier muss ich mich noch etwas mit auseinandersetzen.
Gekostet hat mich das Gerät übrigens 149,90-€ + 4,90€ Versand.