2022 ist quasi vorbei. Ein etwas unwirkliches Jahr, das – mal wieder – rasend schnell vorüber gegangen ist.

Anfang 2022 zitterten wir ein wenig: Kurz vor Weihnachten haben wir uns eine Wohnung angesehen. Nicht perfekt, mit Abstrichen (wie das halt so ist), aber sie würde einige privaten Probleme lösen. Wir überlegten hin und her, ob es uns das wert ist und entschieden uns schnell dafür. Wir sagten dem Vermieter, dass wir interessiert sind und dann hieß es: abwarten. Denn dieser war über den Jahreswechsel und in den Januar hinein im Ausland, wollte uns aber natürlich zunächst persönlich kennen lernen, bevor er zu- oder absagt. Im letzten Drittel des Januars hatten wir einen Termin zum Vorstellen, kurz darauf kam die Zusage und wir unterzeichneten den Mietvertrag, am 29. Januar war Schlüsselübergabe und wir konnten unseren Umzug planen. Juhu!

Doch die erste Schwierigkeit zeigte sich Anfang Februar: Covid positiv. Alle Fünf. Das warf uns im Umzug arg zurück, sodass wir erst nach Beendigung der Quarantäne – Mitte Februar – mit der Renovierung beginnen konnten. Alleine mit kleinem Baby, einem Kindergarten- und einem Schulkind gestaltete es sich schwierig, aber wir schafften es: Am 28. Februar waren die meisten und wichtigsten Dinge in der neuen Wohnung und wir übernachteten erstmals dort. Die restlichen Sachen holten wir bis Mitte März, dann war es geschafft.
Im Mai machte die Älteste ihren Abschluss und zog direkt im Anschluss zurück nach Hause. Es wurde kuschelig auf den ohnehin knapp bemessenen Quadratmetern.

Ansonsten hatten wir einen schönen Frühling, der viele „erste Male“ enthielt, das Baby entwickelte sich prächtig und die Großen wurden größer. Ende April fiel mir auf, dass ich meine Tante M. länger nicht erreichte und nach ein wenig Recherche stellte sich heraus, dass sie im Krankenhaus lag. Herzinfarkt. Bis in den September war sie in Reha, kam dann kurz nach Hause, stürzte und kam erneut ins Krankenhaus und in die Reha. Anfang 2023 soll sie entlassen werden. Als Vollpflegefall, was sie enorm mitnimmt.

Der Sommer war, wie ein Sommer halt so ist. Der Mann hatte Urlaub, wir haben die ein oder andere Unternehmung gewagt und genossen das Wetter. Ende  des Sommers wurde es dann anstrengend, denn der Mann machte erneut (die 2. dieses Jahr) eine Fortbildung, was bedeutet, dass er erst gegen 17.30 Uhr zuhause ist. Dafür hat sich die Anstrengung gelohnt, denn er bestand seine Zwischenprüfung enorm gut, sodass ihm in Aussicht gestellt wurde kurz nach der Ausbildung die Leitung einer Abteilung zu übernehmen!

Im Laufe des Jahres fand Flo endlich engere Freunde bzw. verabredet sich seitdem auch regelmäßig, was wirklich schön ist. In der Schule läuft es mit Aufs und Abs und so waren wir beim Arzt, wo sich schnell der Verdacht bestätigte: Er ist neurodivers. Seit Ende November nimmt er auch Medikamente, welche aber noch nicht richtig eingestellt sind.
Ebenfalls im November war ich mit ihm aufgrund eines positiven Rheumabefundes zur Cortison-Einspritzung im Krankenhaus. Seitdem tut das Knie immerhin nicht mehr weh und ich hoffe, dass wir weiterhin um stärkere Medikamente diesbezüglich herum kommen.

Der Dezember war stressig-weihnachtlich, aber alles in allem schön. Für Jona wird 2023 nun aufregend, denn er wird eingeschult. Den Tag der offenen Tür an der Wahlgrundschule fand er toll, meisterte auch den Schulparcours mit Bravour und auch das Entwicklungsgespräch im Kinderhaus zeigte nur wenige Dinge auf, an denen wir mit ihm arbeiten müssen. Seinen Ranzen hat er bereits, im Januar steht der Termin im Gesundheitsamt an und dann wird es im Sommer schon so weit sein. Ich hoffe nur, er wächst bis dahin noch ein wenig. Jona ist noch soo klein und schmal, dahingehend kann ich ihn mir als Schulkind noch gar nicht vorstellen. Aber sozial-emotional ist er sehr gefestigt, kann sich selbstbewusst verständigen und wird das schon rocken, da bin ich mir sicher.

2022 – mein Jahresrückblick

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
Ich würde 2022 eine solide 7 geben. Es gab viele Aufs und Abs, aber alles in allem ging es uns deutlich besser, als 2021. Sowohl emotional, als auch finanziell. Besonders das Emotionale ist wirklich enorm besser geworden, wir konnten wieder atmen und uns entfalten, das tat so, so unheimlich gut.
Sicher, Corona ist nach wie vor ein Thema und wir schützen uns, so gut wir eben können, aber wir versuchen den Kindern auch wieder etwas zu bieten und Dinge zu unternehmen.

Zugenommen oder abgenommen?
Tja, mehr als Ende 2021, ich müsste wirklich unbedingt mal wieder mehr auf mich achten. Das wird mein großes Projekt 2023.
Haare länger oder kürzer?
Hier bin ich mir – wie 2020 und 2021 – ganz treu geblieben: Bis November sind die Haare gewachsen, dann kam ein kurzer Bob. Er geriet mir ein wenig zu kurz, aber sie wachsen ja eh schnell nach. 
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Ich habe es mal wieder nicht überprüft. Aber meine Kontaktlinsen und Brillen verbessern die Sicht, also passt es soweit noch.
Mehr Kohle oder weniger?
2022 war es sehr kompliziert: Durch unseren Umzug hatten wir Anspruch auf Kinderzuschlag und Wohngeld, was uns insgesamt finanziell deutlich besser stellte, als zuvor. Die Krux dabei war, dass die Anträge ewig lange in der Bearbeitung brauchten, sodass wir zwischenzeitlich große Probleme hatten überhaupt etwas auf den Tisch zu bekommen. Die im Februar gestellte Anträge brachten Ende April positive Bescheid, die im Mai und Juni gestellten, führten zu Bescheiden im November. Immerhin wurde der (Kurz-)Antrag ab Dezember schnell bearbeitet, die Bewilligung folgte noch im gleichen Monat.
Besseren Job oder schlechteren?
Zwischenzeitlich habe ich überlegt zu kündigen und mich wo anders zu bewerben, denn die Vorstellung, bald wieder dort arbeiten zu müssen, lässt meine Laune wirklich sehr, sehr tief sinken. Ich werde aber wohl zunächst bei meinem Arbeitgeber bleiben. 2022 war ich komplett in Elternzeit, da wird sich 2023 aber etwas ändern: Voraussichtlich ab März werde ich Teilzeit (vorerst 15 Wochenstunden) in Elternzeit arbeiten. Das Elterngeld läuft zu April aus, daher ist das auch nötig.
Da die Jüngste aber noch unbetreut ist, werde ich nur in der Zeit arbeiten können, in der der Mann zuhause ist. Montag bis Freitag 16 bis 0 Uhr und Samstag/Sonntag 6 bis 0 Uhr.
Ab August hat die Jüngste einen Platz im Kinderhaus, da hoffe ich ab Oktober zusätzlich im Studium wieder einsteigen zu können.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Zeitweise wirklich sehr, sehr wenig. Wenn die Nachzahlungen kamen aber auch wieder deutlich mehr. Im Jahresdurchschnitt aber mehr als letztes Jahr.
Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn…?
Habe ich letztes Jahr noch Erkenntnisse über die Spezies Mensch gewonnen, so habe ich in diesem Jahr lernen dürfen, wie wenig Kinder in Deutschland zählen.
Mehr bewegt oder weniger?
Mehr als 2021 in jedem Fall, aber Luft nach oben bleibt.
Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Auch dieses Jahr hatte ich nur leichte Erkältungen. Anfang Februar zwar die Corona-Infektion, die verlief bei den meisten Familienmitgliedern aber sehr leicht.
Davon war für Dich die Schlimmste?
Die Corona-Infektion der Jüngsten im Februar. Sie fieberte als einzige richtig hoch, hatte das volle Programm Schnupfen, Husten und dadurch schlechte Laune. Immerhin hatte sie es schnell überstanden.
Der hirnrissigste Plan?
Unser Plan für den Umzug war: Ende Januar die Schlüssel bekommen, direkt mit der Renovierung beginnen und bei jeder Fahrt in die neue Wohnung Kartons mitnehmen. Hätte klappen können, wenn die Quarantäne nicht dazwischen gekommen wäre. So hatten wir knapp 14 Tage für Renovierung und Umzug. Der Stichtag sollte der 28. Februar werden, was genau gar nicht passte. An dem Tag hätte theoretisch der gesamte Rest in die neue Wohnung kommen sollen, tat er aber nicht. So half uns der Freund des Mannes bei den größten Teilen und vielen, vielen Kartons.
Sicher, hirnrissig einen 6-Personen-Haushalt inkl. Renovierung innerhalb von 14 Tagen umzuziehen, aber wir hatten auch keine soo große Wahl. Am Ende dauerte es länger und war unheimlich anstrengend.

Die gefährlichste Unternehmung?
Anfang des Winters stellte ich auf der Schnellstraße fest, dass die Reifen des Familienwagens ziemlich abgefahren waren. Leider fuhr ich dabei um die 80 km/h und kam ganz schön ins Schwimmen.
Die teuerste Anschaffung?
Der Mini-Kleinwagen, den wir im November erstanden haben.
Das leckerste Essen?
Auch dieses Jahr: Heiligabend.
Das beeindruckendste Buch?
Lesen passt momentan so gar nicht in mein Leben, sodass es erneut nur viele, viele Hörbücher waren. 2022 tatsächlich Großteils über Spotify gehört. Im Herbst entdeckte ich dann True-Crime-Podcasts für mich und höre diese nun so vor mich hin.
Die beste(n) Serie(n)?
Anfang des Jahres haben wir „YOU – du wirst mich lieben“ begonnen und fanden die Serie sehr gut. Wir schauten „After Life“ weiter, beendeten „Sex Education“ und starteten mit „Ozark“. Danach schauten wir „The Sinner“, was mich aber nicht so überzeugen konnte. „Der Kastanienmann“ und „Willkommen auf Eden“ haben wir angefangen, fanden es aber eher naja. Im Herbst haben wir „Stranger Things“ fertig geschaut und auch „The Walking Dead“ ganz beendet. „The Watcher“ und „Dahmer“ haben wir geschaut, nachdem die Empfehlung in einem meiner gehörten Podcasts kam. „Ich schweige für dich“ und „Wer einmal lügt“ waren ein wenig zu kurz, aber gut. „Anatomie eines Skandals“ schauten wir im Dezember, ebenso wie „Wednesday“ nach einer Empfehlung der Ältesten. Aktuell sind wir an „Aquarius“ und „Mindhunter“ dran.
Gesehene Film?
2022 haben wir gar nicht so viele Filme gesehen, auch wenn wir es eigentlich vor hatten. Mit „Intrusion“ begannen wir im Januar, dann folgte „Inception“, den ich halb verschlafen habe. Irgendwann im Laufe des Jahres folgten „The Guilty“, „Choose or Die“, „Stepfather“ und „Hypnotic“. Mit Flo habe ich noch den 1. Teil der Harry-Potter-Reihe gesehen, nachdem wir das Buch beendet haben. That’s it.
Die beste CD Musik?
Nach wie vor: Keine CD. Da ich aber wieder öfter Musik gehört habe, ändere ich diese Frage in „Die beste Musik“. Und darauf ist die Antworte: Ja, ganz viel, vor allem mittelalterlicher Rock.
Das schönste Konzert? Die schönste Unternehmung?
Kein Konzert. Und auch diese Frage ändere ich in „Die schönste Unternehmung?“. 2022 war es definitiv der Ausflug in den „Movie Park“ gegen Ende der Sommerferien. Die beiden Mittleren waren ganz aus dem Häuschen und uns allen tat der Tag unheimlich gut!
Die meiste Zeit verbracht mit?
Dem Mann und den Kindern. Finanzen durch rechnen und: Anträge stellen. Ich hasse Anträge stellen so, so sehr!
Die schönste Zeit verbracht mit?
Dem Mann und den Kindern. Unterwegs.
Vorherrschende(s) Gefühl(e) 2022?
Freiheit. Seit unserem Umzug. Es fühlt sich seitdem alles viel leichter an. Selbst die finanziellen Sorgen waren so viel einfacher zu ertragen.
Zum ersten Mal getan?
Ein Kind ADHS diagnostizieren lassen. Einen Antrag auf Teilzeit in Elternzeit gestellt.
Nach langer Zeit wieder getan?
Umgezogen. Ein Kind an der Schule angemeldet. Ein Kind im Kindergarten angemeldet.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Finanzielle Sorgen, Anträge stellen, Streit.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Der Mann und ich uns gegenseitig, dass der Umzug gut wird und wichtig für unsere Seelen ist.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Auch dieses Jahr freute sich der Mann sehr über die Weihnachtsgeschenke. Ebenso aber auch die Kinder.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Materiell: Die Smart-Watch vom Mann zu Weihnachten. Emotional: Das Team-Sein mit dem Mann. Das mag ich immer noch sehr gern.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
„Mein Knie tut gar nicht mehr weh“ – von Flo, als die Einspritzung durch war und er nach ein paar Tagen wieder normal gehen und springen durfte.
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
„Ja, ich will (umziehen)!“
Dein Wort des Jahres?
Online: Böllerverbot | Offline: Prüfungsnote
Dein Unwort des Jahres?
Online: Eigenverantwortung | Offline: –
Dein(e) Lieblingsblog(s) des Jahres?
Ich lese wirklich kaum noch Blogs, das fehlt mir oft sehr. Ab und zu schaue ich weiterhin bei Susanne (aka Nullpunktzwo) rein, aber auch in diesem Jahr viel zu selten. Überhaupt habe ich – was social Media angeht – enorm „nachgelassen“. Sowohl Twitter, als auch Instagram besuche ich nicht mehr soo oft, wie es früher mal der Fall war. Seufz.
Zum Vergleich: Verlinke Deine Rückblicke der vorigen Jahre! 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021
2022 war mit einem Wort…? unwirklich!

Nach den letzten beiden Pandemie-Jahren, dachte ich nicht, noch einmal so viel über den Umgang der Gesellschaft mit Kindern lernen zu können. Aber tja ja, doch, da war tatsächlich noch Luft nach unten. Unglaublich. Aktuell hoffe ich nur, dass sich keines meiner Kinder mit dem RS-Virus ansteckt, oder sonst irgendwie in Mitleidenschaft gezogen wird. Irgendwie durch diese Zeit kommen. Auf das Beste hoffen ist allerdings aus gegangen, denn schlimmer geht politisch scheinbar immer.

Zu meinem Projekt „Blog“ kann ich gar nicht so viel sagen. Ich hänge immer noch mit einigen Monaten „12 von 12“ hinterher, auch wenn da zumindest teilweise schon Bilder bearbeitet sind. Ein paar Entwürfe schlummern auch noch im Ordner und wollten schon längst veröffentlicht werden, aber aktuell fährt das Leben Achterbahn und die Zeit fehlt an allen Ecken und Enden.
Ich mache mir nichts vor, 2023 verspricht nicht besser zu werden. Mit meinem Wiedereinstieg im Job, dem Managen von später dann zwei Schulkindern, einem Kindergartenkind, Job und Studium – irgendwas MUSS hinten runter fallen und das ist dann eben so.

Trotzdem verirren sich immer noch so einige Leser*innen immer wieder hierher und Euch möchte ich einfach nur Danken. <3