Nach der ersten Woche in der Eingewöhnung starteten wir direkt in die zweite. Lotte freute sich jeden Tag aufs Kinderhaus und wir sprachen auch zuhause viel darüber. Manchmal beschäftigten sie Dinge, die sie nochmal aufgriff. Oft spielte sie Dinge nach, stimmte Lieder an, die sie dort hörte – all sowas halt.
Carina, die für Lotte zuständig ist, geht immer sehr einfühlsam auf sie ein und Lotte spielt gerne mit ihr. Noch habe ich aber nicht den Eindruck, dass eine gute Bindung aufgebaut ist. Mal sehen, wie sich das weiter entwickelt.

Eingewöhnung Tag 6 – „Ich komme an.“

Langsam verinnerlicht Lotte die Abläufe im Kinderhaus. Nur das Reingehen ist eher zögerlich, weil sie am liebsten direkt draußen spielen und gar nicht erst rein möchte. Nach ein bisschen Motivation kam sie dann aber doch mit, ließ sich umziehen und klemmte ihre Klammer an den Igel vor den Gruppenraum. Dort blieben wir aber nicht lange. Auf Carinas Vorschlag hin gingen wir runter, wo Lotte im großen Spielzimmer ein paar Steckspiele spielte.

Als zwei Mädchen in die Puppenecke gingen, entdeckte Lotte diese erst, aber die beiden wollten sie nicht dabei haben. Lotte motzte und zeterte und wollte unbedingt mit rein, aber die beiden schickten sie weg.
Dem Mamaherz tut sowas echt weh und es wollte kurz aufspringen und alle wegschubsen. Aber es ist auch vernünftig und weiß, dass das normal ist und im Kindergartenalltag vorkommt. Seufz.

Als es zum Stuhlkreis klingelte, wollte Lotte nicht so recht mit und zeigte das dort auch. Zumindest bei ihrem Lieblingslied machte sie wieder beim Tanz mit und freute sich, als es endlich raus ging.

Draußen beschäftigte sie sich viel selbst oder mit Carina, ließ sich von einem Mädchen in der Kutsche ziehen und von einem Jungen im Kipplaster. Ich hielt mich derweil im Hintergrund und beobachtete nur. Ab und zu kam sie auch zu mir, ging dann aber wieder zum Spielen.

Mittags ging sie gerne mit nach Hause, weil sie wieder sehr müde war. So ein Kindergartentag schlaucht ganz schön. Auch wenn er nur knapp 3 Stunden dauert.

Eingewöhnung Woche 2 - Lotte spielt ein Steckspiel

Eingewöhnung Tag 7 – „Mama trinkt einen Kaffee.“

Nach der Ankunft im Gruppenraum suchte Lotte ein Spiel aus und ich zog mich etwas zurück. Ich setzte mich auf einen Stuhl ein bisschen abseits, wo sie mich gut sehen konnte. Sie wuselte derweil mit Carina durch den Raum und suchte munter Spiele aus. Ab und zu kam sie zu mir, ließ sich aber von Carina helfen, wenn ich sie dazu ermunterte.

Irgendwann sagte ich ihr, ich würde mal in die Küche gehen und einen Kaffee trinken. Lotte sagte nur „Ja. Mama Kaffee tinkt. Dut.“ Und spielte weiter. Ich blieb nicht lange weg, stürzte den Kaffee eher, als dass ich ihn trank. Aber bei meiner Rückkehr war alles gut.

Auch draußen löste sich Lotte gut ab, spielte mal hier und mal da, schaute auch mal nur zu oder kam mal kurz zum Drücken, nur um wieder zu verschwinden. Beim Schaukeln winkte sie mir von unten, während ich oben auf sie wartete.

Ihre Laune war gut, aber als es auf mittags zuging, merkte man ihr die Müdigkeit sehr an. Leider lässt sie zuhause immer wieder den Mittagsschlaf ausfallen, was dann zu sehr schlecht gelaunten Nachmittagen führt. Ich hoffe, das spielt sich noch ein, wenn sie auch über Mittag im Kinderhaus bleibt und dort schläft.

Eingewöhnung Tag 8 – „Dich kenn‘ ich nicht.“

Nachdem die letzten beiden Tage gut liefen, war es heute eher schlecht. Carina hatte ihren freien Tag und Lotte lief so mit. Also eher neben mir. Außerdem hatte ein Kind Geburtstag und es gab ein Geburtstagsfrhstück, was Lotte wieder sehr durcheinander brachte. Das lange Sitzen (~45 Minuten) hielt sie nicht gut aus und wollte immer wieder aufstehen.

Am Ende ging es kurz nach draußen, weil das Wetter eher schlecht war.
Bei dieser Gelegenheit wollte Lotte mit Ramona und 5 anderen Kindern runter zu den Schaukeln. Ich sagte Lotte, ich bliebe oben und sie könne mir von unten winken, was sie gut fand und dann auch machte.

Ramona schob sie auf der Schaukel aber nur sachte an und verstand sie dann nicht, als Lotte höher schaukeln wollte. Außerdem hob sie Lotte in die Nestschaukel, wo sie gar nicht rein wollte. Ich hörte sie Weinen, beobachtete kurz, wusste aber direkt, dass sie sich nicht von Ramona beruhigen lassen würde und bin hin gegangen. Da merkte ich dann auch, dass die Stimmung gekippt, Lotte sehr müde und nölig war und ins Bett gehörte.

Im Abschlusskreis hielt sie es nicht lange aus und ging früher zum Umziehen. Sie wollte Heim.

Eingewöhnung Tag 9 – „Bis später, Mama.“

Obwohl der gestrige Tag ja schlecht verlief, wollte ich eine erste Trennung versuchen. Entweder für ein Weilchen, in dem ich mich in die Garderobe setze, oder auch gleich nach Hause, je nachdem, wie Lotte gelaunt ist. Ich bin ja greifbar und innerhalb von 5 Minuten da, sollte was sein – falls sich Lotte überhaupt lösen mag.

Morgens wollte sie zuhause nicht frühstücken, sondern im Kinderhaus. Vor Ort klappte das aber gar nicht, weil außerdem Spielzeugtag war und Lotte all die Eindrücke überwältigten und abgelenkten. Sie sprach anfangs gar nicht mit Carina und wandte sich immer mir zu, daher schrieb ich die Trennung schon ab. Nach dem Stuhlkreis aber lief es deutlich besser. Lotte suchte sich ein Spiel aus und setzte sich mit Carina an den Tisch. Ich nutzte die Gelegenheit und sagte „Lotte? Ich muss zur Uni. Spielst Du hier noch was im Kinderhaus, ich hole Dich dann nachher ab.“ Lotte beachtete das kaum, wollte nicht gedrückt werden und lachte bei der Frage nach dem Inuit-Kuss („Nase an Näschen“). Schon war ich draußen und lugte zum Fenster rein. Lotte saß mit Carina am Tisch und spielte.

Als ich sie um 11.00 Uhr abholte, war sie nicht außerordentlich erfreut mich zu sehen und registrierte es nur. Die Gruppe war im Begriff raus zu gehen und die Zwerge alle grad bereit dafür. Lotte schmiss noch einen Apfel in den Mülleimer, dann machten wir uns auf den Weg nach Hause.

Die Nacht war sehr unruhig. Ab Mitternacht musste ich ca. alle 30 Minuten zu ihr, weil sie nicht so recht in den Schlaf fand und entsprechend weinerlich war. Zu uns ins Bett wollte sie aber auch nicht. Ich weiß nicht, ob das an der Trennung, oder an der Impfung und dem langen Tag ohne Mittagsschlaf lag.

Eingewöhnung Woche 2 - Gruppenraum unten

Eingewöhnung Tag 10 – „Tschüss Papa!“

Für heute hatten wir ein kleines Organisationsproblem: Ich musste um 9 Uhr zu einem Kompaktseminar an der Uni sein. Da ich dem Mann das Auto da lassen muss, damit er Lotte später abholen kann, hätte ich schon um 7 Uhr mit ihr am Kinderhaus sein müssen. Um die Uhrzeit steht sie aber erst auf und ich glaubte, dass sie sich nicht würde lösen können, wenn sie noch so müde wäre. Also wollte es der Mann versuchen. Ich befürchtete im Vorfeld, dass das gar nicht klappt, zumal er ja auch Jona dabei haben würde und dieser erkältet ist.

Der Mann erzählte aber, dass Lotte nach der Ankunft direkt mit Carina spielte und er sich mit einem Kaffee in die Küche zurückziehen konnte. Als Jona später unruhig wurde, verabschiedete er sich von ihr, was ohne Probleme ging.

Bis 11.30 Uhr kam kein Anruf und er holte Lotte ab, die von einem guten Tag berichtete. Allerdings habe sie wohl kurz geweint, als es ums Spülmaschine ausräumen ging. Warum hat niemand verstanden, aber es war wohl nur ganz kurz und sie ließ sich schnell beruhigen.

Nun starten wir also in die 3. Woche Eingewöhnung und ich bin gespannt, welche Fortschritte uns erwarten!