3 Jahre alt wird mein kleiner Baby-Jona heute. Ganz unvermittelt, irgendwie. Es ging so schnell und doch… schon lange haben wir diesen Tag erwartet und gefühlt ist Jona auch schon längst 3 Jahre alt. Er ist in seiner Entwicklung so wahnsinnig weit. Er quatscht so viel und will so sehr, so viel. Er ist ein Sonnenschein, hat immer ein Lachen um die Lippen und strahlt, strahlt (fast) den ganzen Tag. So fröhlich wie er ist, genauso wütend kann er aber auch sein, besonders wenn ein „Nein“ im Spiel ist. Aber nun, Gefühle müssen erprobt werden. Sie müssen kennen gelernt werden. Sie müssen gefühlt werden, um mit ihnen umgehen zu können. Und das übt er.
Mein Jona, mein Jüngster. Endlich 3.
Er hat sich so auf seinen Geburtstag gefreut. Und ich auch. 3 Jahre. So lange. So kurz. Schon immer.
Schon gestern bat er darum, dass wir heute „Wie schön, dass Du geboren bist…“ für ihn singen und schon gestern standen mir die Tränen in den Augen. Vor Freude. Denn ja, es stimmt: Er hätte gefehlt. Undenkbar ohne diesen wunderbaren Menschen.
Basics – Zahlen, Daten, Fakten
Die U7a steht erst Mitte Februar an und so habe ich auch diesmal keine ganz aktuellen Daten von ihm. Auf der Waage war er schon länger nicht mehr und auch gemessen habe ich ihn nicht. Nach wie vor trägt er 98/104, wobei 104 besser sitzt. Viele Teile musste ich aber auch schon in 104 weg sortieren. 110 ist allerdings auch noch zu groß und zu weit. Er hat Schuhgröße 25/26 und Windelgröße 5+, nachts 7. Die Zähne müssten komplett sein.
Jona isst – essen, rennen, spielen
Beim Thema Essen ist es nach wie vor durchwachsen. Er ist zwar ein guter Esser im allgemeinen, recht wenig mäkelig und probiert gern alles. Aber er isst sehr wenig und hat dann flugs wieder hunger.
Morgens kann er nicht aus dem Haus, ohne etwas gegessen zu haben, ansonsten wird er ungemütlich. Meist frühstückt er zuhause Müsli, geht aber im Kinderhaus auch direkt an den Frühstückstisch und frühstückt dort noch einmal. Generell isst er im Kinderhaus ziemlich gut.
Zuhause sieht es dann anders aus. Am Wochenende oder an freien Tagen bin ich immer wieder erstaunt, wie wenig das ist. Er lässt sich aber auch nicht zu mehr überzeugen, auch wenn klar ist, dass er spätestens nach einer Stunde wieder etwas essen muss.
Süßes ist seit einer Weile ein echtes Problem, weil er es ständig einfordert. Obwohl wir eigentlich Regeln dazu haben (süßen Aufstrich nur am Wochenende, nach einer Mahlzeit dürfen sich die Kinder ein Teil aus ihrer Süßigkeitendose aussuchen, …), fragt er über den Tag dauernd und wird richtig wütend, wenn wir ihn auf später vertrösten.
Oft erstaunt er andere mit dem, was er isst. So zum Beispiel den Antipastihändler, weil er Oliven in sämtlichen Farben und mit unterschiedlichen Füllungen liebt.
Quasselstrippe – Jona spricht
Sprachlich gibt es bei Jona keinerlei „Beanstandungen“. Er hat einen lebendigen und abwechslungsreichen Wortschatz, wenn auch die Aussprache nicht komplett korrekt und die Zeitform häufig noch verkehrt ist. Aber alles in allem sind die „Fehler“ alters entsprechend, er lernt immer wieder dazu und korrigiert sich auch teilweise selbst.
Die Menschen um ihn herum verstehen ihn gut und auch mit Lotte ist die Kommunikation mittlerweile problemlos möglich.
Jona macht – das verbotene „Nein“
Momentan sind viele Tage sehr laut und anstrengend und ich übe mich daran das „Nein“ möglichst aus meinem Wortschatz zu streichen. Nicht weil Jona alles darf, sondern vielmehr weil er auf das Nein sehr reagiert. Generell haben wir eigentlich eine Ja-Umgebung für die Kinder. Selten bis gar nicht kommen die Neins aber, weil dahingehend irgendwas nicht passt. Sondern vielmehr, weil Schubsen, Dinge nach anderen Werfen und ähnliches generell NEIN ist. Hier ist es oft enorm schwierig ihn aus seiner Wut zu holen, weil er sich enorm rein steigert und es dann nur immer weiter eskaliert. Mit einem vorhergegangenen Nein ist das schon vorprogrammiert und kaum abwendbar. Umschreiben wir das aber, lässt er sich zumindest manchmal noch abholen und beruhigt sich.
Aber auch wenn diese Autonomie-Entdeckung anstrengend für uns ist, so nehmen wir Jona dennoch zumeist als Sonnenschein wahr. Er lacht viel, ist unheimlich aufgeschlossen, freundlich und emphatisch. Er kann auch mal zurück stecken und seiner älteren Schwester den Vortritt lassen, sich aber ebenso in den Vordergrund stellen, wenn ihm etwas wichtig ist oder er überzeugt ist, dass es unfair zugeht.
Mittlerweile liebt Jona das Vorlesen, er singt unheimlich viel und liebt Musik. Hier nutzt er unterschiedliche Medien. Mal mag er seine eigene Musikbox gerne, im Alltag aber geht es zumeist über unsere Wanze im Wohnzimmer. Letztere kann er auch schon ganz gut steuern und ihr sagen, was er hören will. Klappt das aber mal nicht, wird er ungehalten. Das Gerät tut sich bei den Kindern manchmal ob der etwas unpräzisen Anweisungen schwer, sodass es täglich auch zu Wutanfällen führt.
Nach wie vor ist Jona ein Macher. Er liebt Action und ist dann gern mitten drin. Die kalte Jahreszeit mit dem vielen schlechten Wetter war entsprechend wenig zu ertragen für ihn. Bei den Bastelarbeiten ist er zwar gern dabei, aber seine Konzentration und Lust schwinden schnell, sodass er dann zum Ärgern übergeht.
Draußen fährt er gerne Laufrad und wird sich über sein neues zum Geburtstag sicherlich sehr freuen. Zumal das kleine langsam zu klein ist bzw. er es schlicht nicht mehr will und es immer wieder zu Streit bezüglich Lottes Laufrad kommt.
Unterwegs ist er nach wie vor gerne und hört sich auch dabei – wie sollte es anders sein – sehr gerne Musik oder Hörspiele an. Zum Glück ist das mittlerweile auch für Lotte in Ordnung. Eine ganze Weile ergaben sich hier nämlich Schwierigkeiten.
Minikind – das Küken
Dass Jona das jüngste Familienmitglied ist, merkt man gar nicht mehr so furchtbar oft. Sprachlich ist er weit, aber auch motorisch kann er einfach schon sehr, sehr viel, ist selbstständig und fordert das auch immer wieder ein.
Er ist aber auch – nach wie vor – ein wahnsinnig kuscheliges Kind. Morgens kommen die Kinder meistens noch ins große Bett zum Kuscheln und die ein oder andere Nacht schläft Jona auch mit bei uns. Selten ist letzteres ein Problem, da er die Nähe mag und so meistens besser schläft, als wenn er im eigenen Bett geblieben wäre. Aber es gibt auch Tage, an denen er unruhig ist, dann ist es für alle das Beste, wenn er zurück in sein Bett geht. Dort schläft er dann besser.
Nach wie vor ist er ein riesiger Fan seiner ältesten Schwester und freut sich sehr, wenn er sie sieht. Dann ist er anhänglich, kuschelt und erzählt viel.
Mit Lotte ist es so, wie es mit Kindern in ähnlichem Alter häufig ist: Durchwachsen. Aber insgesamt können sie genauso wenig mit, wie ohne einander. Mittlerweile ist immer öfter ein Kompromiss möglich, sie werden weniger handgreiflich und versuchen Dinge zu klären. Sie spielen toll miteinander, können sich aber auch gut jeweils abgrenzen und Zeit mit sich selbst verbringen. Schwierig wird es dann nur, wenn das eine Kind alleine sein mag und das andere dies nicht zulassen kann.
Fremdenangst – Jona und die Anderen
Jona und die Anderen, ist eine Sache für sich. Nachdem er wirklich lange gefremdelt hat und andere Menschen kaum an sich heran gelassen hat, wandelte es sich schrittweise und ist mittlerweile überhaupt kein Thema mehr.
Er quatscht dauernd wildfremde Menschen an, begrüßt sie einfach nur oder fragt, wie sie heißen. Selbst Menschen auf dem Parkplatz beim Einkaufen oder andere Eltern aus dem Kinderhaus spricht er einfach an. Kaum einer kann sich vorstellen, dass sich dieser kleine Kerl noch vor rund 6 Monaten versteckt hat, wenn er jemanden fremdes gesehen hat.
Kindergartenkind – Jona und das Kinderhaus
Mitte August hat Jonas Eingewöhnung im Kinderhaus begonnen und ich war ein wenig schockiert, als Mo mir am 1. Tag erzählte, er habe ihn weg geschickt und Mo habe in der Küche Kaffee getrunken. Die nächsten Tage waren etwas anders, aber nicht viel. Mo kam noch kurz mit in die Gruppe und ging dann meist. Manchmal war Jona etwas anhänglicher, aber schon in der 2. Woche wollte er unbedingt dort zu Mittag schlafen.
Wir haben es dennoch langsamer angehen lassen. In der 1. und 2. Woche blieb er bis 11 Uhr, in der 3. hat er mit zu Mittag gegessen und in der 4. dann auch die Mittagsruhe mitgemacht. Das größere Problem waren die Wochen 1-3, weil er nicht nach Hause wollte.
Eine Weile nach Abschluss der Eingewöhnung kam der typische Rückschritt, in dem er überhaupt nicht mehr hin wollte. Dieser hat aber weniger als 1 Woche gedauert, seitdem geht er gerne hin.
An den meisten Tagen hole ich die beiden ab 15/15.30, manchmal auch um 16 Uhr ab, weil es andernfalls ein großes Theater gibt, wieso ich *mal wieder* viel zu früh da bin.
Die Rückmeldung im Eingewöhnungsgespräch war durchweg positiv: Jona ist angekommen. Er bewegt sich frei im ganzen Haus (was die U3-Kinder meist nicht tun), sucht sich Spielpartner und grenzt sich gut von Lotte ab. Dort wird er als Sonnenschein wahr genommen, hat kaum schlechte Laune oder weint. Wenn er doch mal weint, muss schon ordentlich was passiert sein.
kurz notiert:
Dreifachmama – mal so, mal so
Mittlerweile habe ich gelernt, dass es besser ist, wenn wir uns als Eltern zurück nehmen. So greife ich immer weniger bzw. später ein, wenn sich die Kinder streiten. Einfach weil sie auf diese Weise oft zeigen, dass sie auch selber in der Lage sind Kompromisse oder eine Lösung zu finden. Nur wenn der Streit handgreiflich wird, mische ich mich natürlich direkt ein. Dann nehme ich die beiden Streithähne auseinander, tröste und erkläre im Anschluss, wieso das nicht geht. Meistens ist es am Ende noch möglich gemeinsam mit ihnen eine Lösung zu erarbeiten.
Schwierig ist es nach wie vor, wenn ich versuche alle 3 Kinder unter einen Hut zu bringen. Seit die Große nicht mehr zuhause wohnt, beschränkt sich der Kontakt auf Besuchstage. Bei denen sie ihre Geschwister nicht dabei haben möchte. Einige Male war das zwar unumgänglich, aber es ist bislang eher die Ausnahme. Künftig wird das allerdings nicht mehr so einfach umzusetzen sein, mal sehen, wie das klappen wird.
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