Wie es nun einmal üblich ist waren auch wir vor der Einschulung der Prinzessin entsprechend shoppen. Einen Ranzen. Wir ließen uns beraten, sie trug dieses und jenes Modell kurz probe und schnell war klar: Das kleinste Übel ist der Scout.
Die Prinzessin ist ein kleines Kind. Auch damals vor der Einschulung. Auch mit schon fast 7 Jahren. Kein einziger Ranzen saß gut. Irgendwas war immer. So entschieden wir uns für einen Scout. Das Modell wählte die Prinzessin. Hübsch anzusehen war er. Nur ein wenig schwer kam er uns vor. Beim stolzen So-tun-als-ob trug ihn die Prinzessin durch die Stadt und stöhnte. Wir hofften sie würde ein wenig mehr Kraft bekommen und es würde ihr leichter fallen.
Grundsätzlich musste die Prinzessin ihren Ranzen selbst zur Schule tragen, auf dem eigenen Rücken. Wie sollte sie auch kräftiger werden, wenn sie einen Trageservice hätte?! Nur an dem einen steilen Berg, da bekam sie Hilfe. Mit der Zeit wurde es tatsächlich besser.
Mittlerweile läuft sie ja an so einigen Tagen alleine nach Hause. An diesen Tagen ärgere ich mich, weil ich immer wieder feststellen muss, wie viel sie zu tragen hat. Der vollbepackte Ranzen wiegt 6-7 kg. An den AG- und Musiktagen trägt sie ihren Flötenordner in einer Extratasche in der Hand. Hat sie zusätzlich Sport oder Schwimmen, so kommen diese Taschen auch noch dazu. Wenn es warm ist, dann auch noch die Jacke oder der Pullover.
Mein Ärgernis ist dann nicht die Menge an sich. Vielmehr ärgere ich mich darüber, dass so wenig in den Ranzen passt. In jedem Fach hat sie einen Schnellhefter, in Deutsch und Mathe zusätzlich ein Schreibheft. Außerdem gehören zu Deutsch, Mathe und Englisch jeweils ein Buch und ein Arbeitsheft. Mäppchen, Arbeitsmaterialien, Collegeblock und sonstiger Kram tun ihr Übriges. Er ist bis auf die letzten Zentimeter ausgenutzt, nichts passt zusätzlich herein. Die Seitenwände sowie die Klappe sind unflexibel. Passt der Kram nicht exakt rein, so geht letztere nicht mehr zu. Hmpf!

Ranzen Scout

Nicht groß verwunderlich also, dass die Prinzessin recht früh davon anfing, sie hätte so gerne einen Rucksack. Sahen wir zunächst aber nicht so recht ein. Der Ranzen kostete weit über 200,- €, war auf 4 Schuljahre geplant. Da sie übersprungen hat, werden es zwar doch nur 3, aber ihn bereits nach dem ersten Jahr auszutauschen, das fanden wir dann doch zu früh.
Rucksack DeuterNun merkten wir aber doch immer wieder, wie unpraktisch er ist und haben der Prinzessin in Aussicht gestellt, dass sie einen Rucksack bekommen wird. Wenn ihr Zeugnis entsprechend gut ausfällt. Tat es. Also musste ein Rucksack her.

Hauptkriterium war für uns, dass sie diesen auch in der weiterführenden Schule nutzen kann. Somit kamen keine Rucksäcke mit besonders bunten und kindischen Aufsätze in Frage. Hier war die Prinzessin aber sowieso abgeneigt. Schlicht und erwachsen sollte er sein. Außerdem war uns wichtig, dass das Rückenpolster stabil, ergonomisch und atmungsaktiv ist. Auch ein Brustgurt ist bei schwerem Gepäck nützlich. Zu guter Letzt wünschten wir uns, dass er Seitentaschen für eine Flasche sowie mindestens 3, besser aber 4 Fächer haben sollte.
Bereits im Vorfeld recherchierte ich im Internet. Ein Rucksack der Marke Deuter sollte es sein – so viel stand fest. Der Liebste und ich haben beide einen und sind absolut zufrieden.
Schnell war klar, dass für die Prinzessin ein Deuter Ypsilon in Frage kommt. Sie ist recht klein, würde von der Größe her eher in eine 2. oder höchstens 3. Klasse passen und der Ypsilon ist für Kids ab der 3. Klasse empfohlen.

Zum Ferienbeginn waren wir dann unterwegs in Bonn und stießen auf genau diesen Rucksack. Er sitzt perfekt, lässt sich super einstellen und hat auch noch die perfekte Farbe. Was will man mehr?
Die Prinzessin trug ihn ganz stolz durch die Stadt und kann es nunmehr kaum erwarten dass die Schule wieder losgeht. Und wir sind gespannt, ob alle Sachen reinpassen und wie sie mit ihm zurechtkommt.
Jedenfalls gab es schon die Anweisung „Ihr dürft nicht mehr „Ranzen“ sagen, das ist ein Rucksack!“.