Außerhalb der Ferien ist meine Zeit so durchgetaktet und fehlt um Artikel zu schreiben. Daher versuche ich heute mal auf die in Kürze anstehenden Veränderungen bei uns einzugehen. Es wird ein Sommer der Veränderungen. Sowohl beim großen Schulkind, als auch beim Nicht-mehr- und nicht zuletzt beim Bald-Kindergartenkind. Ach ja, und bei mir.

geänderter Start in die 3. Klasse

Am 7. August startet Flo als Drittklässler. War er ursprünglich noch sehr aufgeregt und freute sich, so ist diese Freude mit einer Information komplett eingebrochen: Die bisherige Klassenlehrerin wird im neuen Schuljahr eine 1. Klasse übernehmen und begleitet seine Klasse nicht ins 3. Schuljahr.

Es flossen viele Tränen, er überlegte, ob er nicht wieder in der 1. Klasse starten könnte und verfluchte die Sommerferien. Gegen Ende des Schuljahres gestaltete er einen Steckbrief für das Abschiedsgeschenk (ich erzählte kurz im 12von12 Juni), was für ihn nochmal eine große emotionale Herausforderung war.

Mittlerweile sind die Ferien fast vorbei. Ich dachte, hoffte, dass sich die Emotionen legen würden, aber das zeigt sich bisher nicht. Nach wie vor merkt man ihm die Traurigkeit an, sobald es um das Thema Schule und die anstehende Veränderung geht.

Ich bin ehrlich, der Verlust dieser Lehrkraft ist ein großer. Sie ist toll! Sie sieht die Kinder, ist wahnsinnig engagiert und findet Wege, wenn etwas nicht passt. Ich konnte immer mit ihr sprechen (und es gab einige Gespräche…) und es ist eine gute Basis gewachsen.
Flo ist ein Kind, das eine Weile braucht, um eine Bindung zu einem Menschen aufzubauen und diese Bindung besteht zu dieser Lehrerin. Auch diese hat gedauert, es hat Reibereien gegeben, Streit und auch Tränen. Aber die Beziehung ist gewachsen und ich glaube am Ende der 2. Klasse war sie wirklich gut.

Ein Schulranzen steht (mit offener Klappe vorne) auf dem Tisch
Hefte und Stifte liegen auf dem Tisch

Zu den anderen Lehrkräften ist ihm keine (gute) Beziehung gelungen und ist auch seinem Zeugnis zu entnehmen. In jedem Fach, das nicht die Klassenlehrerin unterrichtete, ist er eine Note schlechter. Nicht dramatisch, aber auffällig.

Ich bin gespannt, wie das Verhältnis zum neuen Klassenlehrer wird. Wobei „neu“ relativ ist, er kennt ihn, zuvor unterrichtete er Religion in seiner Klasse. Ich kenne diesen Lehrer auch und… nun ja, gehe mit Bauchweh ins neue Schuljahr. Und werde das Engagement und die Offenheit der vorherigen Lehrerin sehr vermissen, so viel steht fest.

Einschulung

Mitte Juli hat Jona das Kinderhaus verlassen und startet im August in der Schule – unglaublich! Er freut sich wahnsinnig auf den 1. Schultag, ist aber natürlich auch aufgeregt, was diese Veränderung so mit sich bringt und steckt mitten in der Wackelzahnpubertät.

Den Schulranzen haben wir bereits letzten Herbst gekauft, die Klasseneinteilung vor einigen Wochen erfahren und die Schulsachen besorgt, beschriftet und bereit gestellt. Seine Schultüte habe ich just Ende Juli fertig genäht und glaube, dass sie ihm sehr gefallen wird. Auch die Füllsel sind besorgt und warten auf ihren Einsatz.

Seine Klasse startet recht klein mit nur 18 Kindern, einer tollen Lehrerin und – ganz wichtig für ihn – den 4 Kinderhauskindern, die auf die selbe Grundschule gehen. 4 weitere gehen leider auf andere Schulen, einer davon ist einer seiner besten Freunde. Dieser Umstand trübt die Vorfreude ein wenig. Aber immerhin werden die beiden Großen demnächst eventuell im alten Dorf zum Fußball gehen können, sodass er ihn dort zumindest treffen würde.

Täglich merke ich, dass Jona wirklich, wirklich, WIRKLICH schulreif ist, die neue Herausforderung und Veränderung braucht und ersehnt. Der neue Alltag wird sicherlich seine Zeit brauchen um anzulaufen, aber ich glaube dann wird es gut für ihn.

Eine Schultüte (in blautönen, mit Blitzen, Roboter und Namen versehen) liegt auf dem Tisch

Kinderhausstart

Ein Kleinkind steht im Wald in einem Bach und spielt mit einem Stock im Wasser

Für Paula geht es kurz nach der Einschulung des großen Bruders endlich los: Sie wird Kinderhauskind. Beim Bringen und Abholen von Jona war sie zumeist dabei und gegen Ende des Kindergartenjahres wurde es zunehmend schwierig sie wieder mitzunehmen. Besonders seit dem Schnuppervormittag im Juni wollte sie tagtäglich dort bleiben. Ganz selbstverständlich setzte sie sich von da an in die Garderobe und verlangte nach ihren Hausschuhen.

An einigen Tagen war sie sogar schon allein oder teilweise begleitet durch Jona dort unterwegs. Zum Beispiel beim Abschluss- und Aufnahmegespräch im Juni, oder bei den Terminen, wo ich im Orga-Team zu einer Aktion für Weihnachten dabei bin.

Ziemlich schnell zog sie los und war mal eben 60 bis 90 Minuten in der Gruppe, schaute sich alles an, sprach mit den Erzieherinnen und war untröstlich, als wir wieder los mussten.

Ich bin wirklich gespannt, wie ihre Eingewöhnung laufen wird. Momentan jedenfalls redet sie von kaum was anderem, als dem Kinderhaus und davon, dass sie alleine dort bleiben möchte. Mal sehen, wann das tatsächlich möglich sein wird und wie sie sich macht. Immerhin sind dann auch fast 4 Wochen seit ihrem letzten Besuch dort vergangen.

Uni? Uni!

Und wenn Paula eingewöhnt ist, steht auch für mich eine Veränderung an: Ich werde wieder zur Uni gehen können! Juhu!

Am 1. Oktober beginnt das neue Semester und ich hoffe sehr, dass bis dahin der neue Alltag läuft und ich wieder dabei sein kann. Ursprünglich anders geplant, aber dann tatsächlich auch ohne den zusätzlichen Teilzeitjob. Ich bin ehrlich, der Organisation um und den Kindern selbst, dem Job, dem Haushalt UND der Uni gerecht zu werden, das ist ein Drahtseilakt. Und ich bin froh, wenn zumindest die kaum planbaren Schichten im Job wegfallen. Mit dem Rest bleibt immer noch genug, um einen stressigen Alltag zu haben. Zumal momentan im Gespräch ist, dass Mo seinen Meister macht. Das birgt nochmal ein paar mehr Herausforderungen.

Ich freue mich jedenfalls sehr, wenn das klappt und ich das Studium dann hoffentlich bald abschließen kann. Punktemäßig bin ich bei knapp der Hälfte momentan (nachdem sich die Prüfungsordnung geändert hat und einige Punkte weggefallen sind) und hoffe, dass ich in 2 bis 3 Jahren meinen Bachelor habe. Je nachdem, was das Leben dann bringt, mache ich noch den Master (in Teilzeit), aber hier habe ich mich noch nicht festgelegt.

Sommer der Veränderungen

Das ist er also, wie oben erwähnt: Unser Sommer der Veränderungen. Ich bin sehr gespannt, was der restliche Sommer so bringt. Klar, der Plan steht, aber wie das alles gelebt dann wird? Das wird sich zeigen. Ich hoffe, es klappt alles, wir leben uns alle gut ein mit den Veränderungen und kommen in einem neuen geregelten Alltag an.