Jeder kennt den Spruch, denn man hört ihn immer mal wieder:

Sport ist Mord!

Doch stimmt das wirklich? Ist es wirklich so schlimm sich nach Feierabend noch etwas zu bewegen? Für sich und seinen Körper etwas zu tun? Oder verbirgt sich hinter dieser Aussage einfach nur eine faule Ausrede?

Ich gehöre nun nicht zu den schlanksten Menschen, ganz im Gegenteil. Aktuell arbeite ich an meiner Wohlfühlfigur. Ich arbeite nicht auf ein bestimmtes Gewicht zu. Nein, ich möchte mich einfach wohlfühlen. Und hier spielt Sport eine große Rolle.
Gefühlte 1000 Diäten habe ich hinter mich gebracht, Sport spielte dabei mal eine größere, mal eine weniger große Rolle. Jede einzelne dieser Diäten scheiterte. Auf lange Sicht gesehen zumindest. Heute – nach zweieinhalb Monaten Ernährungsumstellung und Sportprogramm – kann ich zwar nicht von langjährigen Erfolgen sprechen, doch insgesamt geht es mir mit meinem aktuellen Lebensstil deutlich besser. Ich habe knapp 10 kg Gewicht verloren. Eine ganze Milchpalette also. Und ich merke es ganz deutlich. Die bequemer sitzende Jeans. Die netten Komplimente. Das andere Verhältnis zum essen. Und nicht zuletzt: Das bessere Gefühl. 10 kg markieren zwar erst den Anfang, dennoch macht es eine menge Spaß zusehen zu können, wie ich mich verändere und mich selbst wieder zu schätzen lerne.

Sport ist Mord? Von wegen!

Der Sport spielt für mich hierbei eine große Rolle. Es ist kein Pflichtprogramm, welches ich absolviere bis ich mein Wohlfühlgewicht erreicht habe. Für mich ist es deutlich mehr. Der Ausgleich zum sitzenden Alltag. Die Zeit für mich alleine. Das gute Gefühl etwas geschafft zu haben. Und selbstverständlich auch das, was das Maßband sagt: weniger Umfang!

Aktuell gehe ich 2-3 Mal pro Woche ins Fitnessstudio. 30 Minuten verbringe ich auf dem Crosstrainer. Meist habe ich noch 30 bis 45 Minuten Zeit, bevor ich die Prinzessin abholen muss. Diese Zeit verbringe ich dann an den Geräten.
Trainierte ich anfangs mehr auf Ausdauer, so habe ich nun den Muskelaufbau im Vordergrund stehen. 2-3 Sätze mit weniger Wiederholungen, dafür aber mehr Gewicht (zuvor 2-3 Sätze mit mehr Wiederholungen, dafür weniger Gewicht). Das Ausdauertraining hat sich gelohnt, keine Frage. Mittlerweile habe ich echte Schwierigkeiten meinen Puls auf über 135 zu bekommen. Trainiere ich mit den vorherigen Einstellungen (Stufe 7, bei ca. 9 km/h), so liegt mein Puls bei 125 bis 130 – zu wenig! Nun stelle ich das werte Gerät auf Stufe 9 und habe mindestens 12 km/h drauf, erst dann gelange ich bei einem Puls von 140 an.
An den Geräten läuft soweit auch alles rund. Durch das neue Ziel – den Muskelaufbau – sehe ich auch hier langsam Erfolge.

Ich habe mich mit dem Thema Diät und Sport erst kürzlich weiter auseinandergesetzt. Vorher machte ich einfach irgendwas. Nun weiß ich genau was mein Ziel ist und wie ich dieses erreiche.
So steht nicht der Verzicht auf Nahrung im Vordergrund sondern vielmehr der Aufbau von Muskeln und – damit verbunden – das Verbrennen von Kalorien.

Es gibt aber auch einige nervige Dinge, den Sport betreffend.
So schlafen mir schon seit eh und je die Fußsohlen auf dem Crosstrainer ein. Ist das nicht verrückt?! Ich fürchte das liegt an meinen Sportschuhen. Denn eigentlich sind es Walkingschuhe. Diese hab ich mir vor Ewigkeiten zugelegt und sportel in diesen eben. Da ich nun aber tatsächlich regelmäßig zum Sport gehe, und es nicht mehr nur plane, schaue ich mich nun nach guten Schuhen um. Bei uns auf dem Land ist es wirklich schwierig an gute Schuhe zu kommen. Das Internet bietet da zum Glück eine deutlich größere Auswahl.
Ein zweiter nerviger Punkt ist, dass in meinem Sportstudio die Umkleideräume umgebaut werden – seit 2 Jahren! Anfangs musste man sich im Dunkeln umziehen, da die Lampen selten eingeschaltet waren. Mittlerweile dient der Raum als Abstellkammer für alles und jeden. Toll, nicht wahr? Ich würde wohl sofort in ein anderes Studio wechseln, diese Möglichkeit gibt es hier aber leider nicht wirklich. Das gelbblau beworbene Studio, welches jedeR kennt, ist komplett verglast und befindet sich am Ort meiner Schule – beides total unpraktisch und blöd. Ein anderes ist zwar gut erreichbar und hat auch eine gute Lokalität, verlang aber einen horrenden Monatsbeitrag, welchen aufzubringen ich einfach nicht bereit bin. So bleibt das Umziehen auf der Toilette. Hmpf.
Der letzte nervige Punkt ist das Publikum. Wann immer ich zum Sport komme, finden sich dort pubertierende Schüler ein. Halbwüchsige mit ihren Sportlehrern. An sich ist hieran nichts auszusetzen. Doch die meisten haben eine „Ich-hab-kein-Bock-und-setze-mich-jetzt-hier-hin-bis-alles-vorbei-ist“-Einstellung. So sind Geräte lange belegt, aber ungenutzt. Derweil wird fleißig auf den Smartphones herumgetippt. Fragt man höflich, so bekommt man eine patzige Antwort. Nun ja, die Jugend… ach, Sie kennen das doch…

Aber alles in allem gehe ich dennoch unheimlich gerne zum Sport, sehe über die Mängel hinweg und erfreue mich daran fitter zu werden und mich besser zu fühlen. Das ist schließlich die Hauptsache.