Ein Familien-Sonntag im Heldenhaus.
Nachdem mein Wecker – wie jeden Tag – um 5.30 Uhr klingelte, ich die Temperatur maß, mein Thyroxin nahm und mich wieder umdrehte, kam um kurz vor 10 Uhr die große Tochter zu uns ans Bett, um uns zu wecken. Ups?! Das ist ausgeschlafen vom Feinsten. Aber da das Kind gestern auch 8 mal runter kam, weil es nicht schlafen konnte – weil ihr zu warm, zu kalt, zu dunkel, zu leise, zu irgendwas war – ist das auch kein Wunder, sie schlief wohl irgendwann nach 0.20 Uhr erst ein.
Wir starteten mit einem gemütlichen Frühstück in den Tag und verbummelten damit ein wenig den Vormittag. Der Liebste und ich hauselften ein wenig vor uns hin, die Große las, bastelte und spielte derweil.
Gegen 12.00 Uhr setzte ich mich an eine Ausarbeitung, die ich für Geschichte machen wollte. Die Ferien sind lang, dachte ich mir. Das schaffe ich, dachte ich mir. Und fragte den Lehrer, weil ich meine Note gerne um einen Punkt verbessern würde. Nun. In 4 Tagen ist Abgabe und ich habe das Thema und die Fragestellung vergessen. Einfach so. Gnarf!
Jedenfalls versuchte ich mich wieder in das Thema einzulesen, wurde aber immer wieder vom Internet abgelenkt. Ich las Artikel, twitterte, las Tweets – sowas halt.
Der Liebste verschwand irgendwann gegen 13 Uhr zur Schwiegerfamilie. Wir wollten Schwimmen gehen und fragen, ob Miss BamBam mit möchte. Zwischenzeitlich kamen die Sternensinger und ich geriet kurzzeitig in Panik, denn wir hatten kein Bargeld im Haus. Kein geeignetes, um genau zu sein. Während die Große schon nach ihrem Taschengeld kramte, um das vorzustrecken, fand ich dann doch noch etwas. Yay. Gespendet, Haus gesegnet, alles paletti.
Die Große zog dann bereits Badekleidung drunter und ich tat es ihr gleich. Der Liebste kam noch hinzu, wir packten die Schwimmtasche und schon konnten wir das Kind nebenan abholen.
Die 30 Minuten Autofahrt verliefen polternd, streitend und zickend. Die Mädchen verstanden sich nur mittelgut, sodass wir immer wieder schlichten mussten. „Die Eisprinzessin, ne? Da geht es ja um…“ „Man ey, erzähl mir das doch nicht! Den hab ich noch nicht gesehen!“ „Ja aber warte, nur kurz, das ist nicht viel.“ „Nein! Ich will noch ins Kino!“ „Ja, aber…“ oder wahlweise „Im Urlaub, da hab ich das gefunden, das schenke ich Dir!“ ein Armbändchen wird rübergereicht „Aber wir dürfen uns doch nix schenken!?! MAMAAAA! Die…“ Wir griffen ein. Natürlich.
Am Schwimmbad angekommen nahm ich eine Kabine mit der protestierenden Großen und der Liebste eine mit der ebenfalls damit unglücklichen Miss BamBam. Beide wollten lieber eine eigene, wären aber wohl nicht fertig gewesen, ehe das Bad geschlossen hätte…
Umgezogen wartete ich mit der Tochter auf den Liebsten, denn die Schließfächer werden mit Münzen bestückt. Ein-Euro-Münzen. Hatten wir aber nicht. Während ich bei den – wieder streitenden Mädchen – blieb, ging der Liebste zum Imbiss, um Geld zu wechseln. Nachdem er gefühlte Stunden später wieder da war, duschten wir und scheuchten die Kinder ins Wasser. Toben, auslasten – irgendwas, Hauptsache nicht streiten.
Das war dann endlich ein Moment zum durchatmen, denn sie spielten zunächst einträchtig. Es klappte sogar so gut, dass der Liebste und ich ins Dampfbad verschwinden konnten.
So wechselten wir immer wieder zwischen dem Schwimmerbecken, dem Kinderbecken und dem Dampfbad, schmissen Kinder ins Wasser, trösteten Tränen bei Verletzungen weg, tobten, ermunterten sie zu Sprüngen vom 1-Meter-Brett, verlangten Schwimmpraxis, schlichteten zwischendrin den ein oder anderen Streit um begehrte Bade-Utensilien und behielten die Uhr im Blick. Als es dann zum Aufbruch ging, kündigten wir diesen damit an, dass sie noch einmal rutschen dürften und wir danach los müssten. 20 Minuten später waren sie zurück und wir im Stress, denn in 3 Minuten mussten wir das Bad verlassen haben. Die Schlange an der Rutsche war eben lang.
In Schallgeschwindigkeit wurde geduscht und sich auf die Kabinen verteilt. In selbiger Konstellation wie zu Anfang, ohne Diskussion.
Wieder im Auto begann ein neuer Streit um diverse Kleinigkeiten. Der Liebste hielt an einer Tankstelle, fütterte das Auto und ich nahm beim Bezahlen etwas Besänftigungsschokolade in Eiform mit. So verlief der Rest der Fahrt etwas entspannter, denn sie unterhielten stritten sich nun nur noch über den unterschiedlichen Inhalt und dessen nutzen. Puuuh.
Zuhause angekommen brachten wir Miss BamBam rüber und gingen ebenfalls nach Hause.
Da wir nun aber ein wenig kochfaul waren, rief der Liebste beim Imbiss im Dorf an und bestellte zwei Pizzen und einen Döner. 15 Minuten später konnte alles abgeholt werden, was ebenfalls der Mann übernahm.
Wir aßen, der Liebste ging zum Babysitten rüber, denn seine Eltern wollten ins Kino, ich schaute noch mit der Großen Kinder-Nachrichten und danach brachten wir die – endlich müde – große Tochter ins Bett. Sie kam heute auch nur einmal runter.
Nachdem der Liebste zurück war, kuschelten wir uns unter eine Wolldecke und schauten Hand in Hand – wie so ein altes Ehepaar – eine Lieblingssendung. Er schrieb dazwischen noch mit einem Freund, ich twitterte.
Gegen halb 1 startete ich den PC nochmal, denn mir fiel ein dass HEUTE und nicht gestern der 5. Januar war.
Gegen 1 Uhr war der Film, den der Liebste noch gucken wollte, zu Ende und wir gingen ins Bett, ich beendete diesen Artikel vom ApfelPhone aus.
That’s it.

Mehr davon? Bei Frau Brüllen!