Wenn man ein Baby erwartet, kommt bald die Überlegung welche Wickelkommode es denn sein soll. Bei der Großen hatte ich in den ersten 1,5 Jahren zwar keine, war dann aber doch ganz froh, als wir ganz in meine Wohnung zogen und ich das Teil nutzen konnte. Das Mädchen nun ebenfalls auf der Couch zu wickeln wollte ich nicht und es diesmal direkt anders haben.
Ich schaute mich also um, konnte mich aber mit keiner so richtig anfreunden. Ich wollte unbedingt eine Wickelkommode, die nicht nur diesem einen Zweck dient und unnütz wird, sondern ein Möbelstück, das ich auch noch über die Wickelzeit hinaus nutzen kann. Die Möbelschweden-Kommoden fand ich zum Großteil eher hässlich – entweder schon im Wickelkommodenzustand oder im späteren Gebrauch als Schreibtisch oder ähnlichem. Auch andere Hersteller überzeugten mich da nicht wirklich.
Ich überlegte dann so vor mich hin und nervte den Mann ein wenig, ob er dies oder jenes handwerklich umsetzen könnte und am Ende hatten wir einen Plan: Ein mittelgroßes MALM und zwei kleine BILLY-Regale sollten zu einer Wickelkommode verbunden werden. Den Aufsatz wollte der Mann komplett selbst bauen.
Wir kauften also zwei weiße BILLY-Regale (je 19,- €), eine MALM-Kommode mit 4 Schubladen (79,-€) und ein großes weißes Brett aus der Fundgrube (10,-€). Außerdem erkramte sich der Mann dort noch ein paar Schrauben, um die BILLYs miteinander zu verbinden.
Im ersten Arbeitsschritt musste der Mann die beiden BILLYs aber kürzen, bevor er sie vollständig zusammenbaute, da sie das MALM um 6cm überragen. Er verband sie im Anschluss und stellte sie zum MALM. Wir überlegten ein Weilchen, wie wir nun die BILLY-Front mit dem MALM verbinden sollen, ohne eines der Möbelstücke sichtbar zu beschädigen, stellten dann aber fest, dass sie aneinandergestellt schon stabil genug sind und nichts kippt.
Er sägte dann noch zwei Seitenwangen und ein Rückenteil aus dem großen Brett und schraubte alles zum Wickelaufsatz zusammen. Unterteil und Aufsatz verbanden wir mit einfachen Klett-Klebepunkten. Hat man genug davon, verrutscht da auch nichts und liegt stabil und sicher auf. Da beim BILLY nur wenige Auflagebretter dabei sind, kauften wir im Baumarkt noch weitere, welche der Mann auf Maß sägte. Die Einstecknüppel bekamen wir beim Möbelschwedenersatzteilservice. Und die Wickelauflage bestellte ich online*.
Als die Kommode fertig war hatte ich erst bedenken, sie sei viel zu hoch. Ich bin nur 1,65m groß, der Mann 1,73m. Die meisten Wickelkommoden sind meist ein paar Zentimeter niedriger. Aber als das Mädchen auf der Welt war und wir sie das erste Mal Zuhause wickelten verflog die Sorge schnell. Ich hab noch nie so bequem und ohne Rückenschmerzen gewickelt!
Unser Wickelplatz befindet sich in unserem Schlafzimmer, gegenüber vom Bett. Da muss eine ganze Menge Babykram untergebracht werden, dabei schnell griffbereit und praktisch verstaut sein. Nun haben wir das seit des Mädchens Geburt so im Einsatz und was soll ich sagen? Besser kann ich es mir gar nicht vorstellen!
Ich kann blind nach links greifen und habe direkt die Windeln in der Hand, rechts lässt sich die Schublade ausfahren, ohne dass ich die Hand vom Mädchen nehmen und einen Schritt zurück gehen muss. Das ist sehr praktisch!
Das Mobile kauften wir nachträglich, das findet das Mädchen immer noch sehr klasse. Und die Lichterkette ist ebenfalls immer ein Hingucker und außerdem absolut praktisch, wenn wir sie abends oder gar nachts wickeln müssen. So wird sie nicht immer gleich vom großen Licht ganz wach.
Und wenn wir die Kommode nicht mehr zum Wickeln brauchen, kann sie zusammen mit den Regalen ins Kinderzimmer umziehen und dort für den Stauraum sorgen. Yeah!
EDIT: Nach einem Hinweis auf Facebook, füge ich auch hier mal noch ein Gesamtbild hinzu. Irgendwie ist das untergegangen.
*Werbe-Link
Ich muss gestehen, wir haben uns dieses Mal entschieden die Kommode einfach weg zu lassen. Letztendlich kann man überall wickeln, so lange man eine weiche Unterlage hat ;)
Da hast Du natürlich Recht, wickeln kann man die Minis überall. Wir haben halt das Kinderzimmer eine Etage höher und nutzen das gar nicht, daher sind alle aktuell passenden Klamotten z.B. auch in der Kommode unter gebracht. Und in der Bauchwehzeit war die Gold wert, Baby nackelig drauf, Wärmelampe an und es ging ihr schnell besser. :)
Eine tolle Idee! Es müssen ja nicht immer neue Möbel sein. Gefällt mir gut!
Viele Grüße, Katharina