Ein ganzes Jahr ist der kleine Mann nun schon bei uns. Wahn-sinn! Gestern hatte ich viele, viele sentimentale Momente. Immer wenn ich auf die Uhr sah, musste ich daran denken, wie die Geburt vor einem Jahr los gegangen ist. Wie groß die Hoffnung war, Jona auf natürlichem Weg zur Welt zu bringen, wie die Hoffnung langsam schwand und schlussendlich die miserablen Herztöne, die wahnsinnige Angst um das Baby und – am Ende – die Erlösung, sein erster Schrei. Im OP, also ganz anders als gewollt, aber die Hauptsache ist, dass er gesund ist. ♥
Im 12. Lebensmonat ist bei Jona wieder einiges passiert. 3 Tage vor seinem 1. Geburtstag lief er plötzlich komplett frei. Und wie! Er läuft durch das ganze Wohnzimmer, bleibt ab und zu stehen, immer die Hände erhoben und bereit sich abzufangen – was natürlich auch noch häufig nötig ist.
Außerdem eröffnete er quasi das Familienbett. Bisher hat er zumindest die 1. Hälfte der Nacht in seinem Beistellbett verbracht, aber das klappte zunehmend gar nicht mehr. Die Nächte waren – ich berichtete im letzten Update – grottig. Durch Zufall ist er dann mal auf meiner Seite eingeschlafen und schlief prompt durch. Das ist nun zwar nicht die Regel geworden, aber er hat nachts deutlich weniger Probleme zur Ruhe zu kommen, das reicht mir schon!
freies Laufen, Familienbett und Gute-Laune-Baby
Im 12. Lebensmonat hat Jona wieder einen größeren Sprung gemacht, viele kleine Entwicklungen, die aber zusammen eine Menge ausmachen.
Er isst und schläft deutlich besser, kuschelte viel, läuft frei und ist einfach ein kleines Gute-Laune-Baby. Allerdings klebt er auch sehr an mir, will ständig auf dem Arm sein und kuscheln, 100% Aufmerksamkeit für sich. Das klappt im Alltag gut, weil ich vormittags mit ihm alleine bin und er dann seine Akkus füllen kann. Nachmittags erträgt er es dann gut, dass auch Lotte da ist und spielt öfter frei.
Schlafen, Essen & Wachphasen
Der Rhythmus mit den 2 Schläfchen hat sich wieder verändert, was dazu führte, dass ich nichts mehr schaff(t)e. Er ist jetzt bis mittags wach und schläft dann direkt 2-3 Stunden am Stück. Die Zeit kann ich dann für Haushalt und Kochen nutzen, nicht aber für Arbeit. Aber nun gut, irgendwie werde ich mich da auch durchwuseln.
Morgens steht er zu unterschiedlichen Zeiten auf. Das kann mal 6 Uhr und dann wieder 9 Uhr sein. Völlig unabhängig davon, wann er zuletzt eine Milchflasche hatte oder wie viel er abends gegessen hat. In den Morgenstunden wird er meist unruhig, schmeißt sich auf mich und muss kuscheln.
Abends geht er zwischen 18 und 20 Uhr ins Bett, abgängig davon, wann er vom Mittagsschlaf aufgewacht ist. Meist dauert das Einschlafen und Kuscheln ca. 1 Stunde. Übrigens schläft er – das hab ich, glaube ich, noch nie erwähnt – von Anfang an nur im Arm kuschelnd ein. Wenn er tief schläft, kann er abgelegt werden, braucht dann aber immer noch Hautkontakt. <3
Was die Mahlzeiten angeht, so hat er 3-4 Milchflaschen am Tag und isst 3 Mahlzeiten am Tisch mit. Morgens Müsli oder Schmelzflocken, mittags ein Gläschen + Nachtisch und abends Grießbrei. Mittlerweile hat er aber auch immer noch etwas in der Hand, mal ein Brötchen mit Frischkäse, mal Gurken oder ein Toast – ohne geht es jedenfalls nicht, dann motzt er lautstark.
Geräusche, Motorik & Aufmerksamkeit
Nachdem sich Jona im 11. Lebensmonat selbst hinsetzen konnte, übte er verbissen das Laufen. Immer mal wieder versuchte er einen Schritt, fiel dann aber um. Und irgendwann ist der Knoten geplatzt und er lief zwischen Mo und mir oder der Couch und einem Elter hin und her. Als er dann nicht mehr in unsere Arme lief, sondern drumherum und den Raum durchquerte, war klar: JONA LÄUFT! <3 Das ging jetzt wirklich flott, da will wohl jemand seiner großen Schwester hinterher.
Ansonsten ist da viel mehr Verstehen, Nachdenken und Erforschen. Er erobert gern das Spielzimmer, probiert alle Spielsachen aus und macht gerne Krach. Er ruft und schreit, liebt es, wenn ihm jemand antwortet und zeigt auch ganz deutlich, was er will oder nicht will. Besonders Lotte gegenüber setzt er sich immer mal wieder durch. Hat er vorher noch zugesehen, wenn sie ihm was weggenommen hat und wandte sich einfach etwas anderem zu, so verteidigt er sein bespieltes Spielzeug nun laut und vehement. Aber zum „Sieg“ braucht er schon noch Hilfe. ;)
kurz notiert:
Dreifachmama – das erste Jahr ist rum
Ich bekam von vielen Seiten gesagt, dieser geringe Altersabstand zwischen den beiden Jüngsten sei die Hölle. 20 Monate, das ist nichts und wieder so viel. Ich hörte, das erste Jahr sei nur überleben. Tatsächlich stimmt das für die ersten Wochen und ungefähr 3 Monate. Es brauchte Zeit, damit sich alles wieder einspielt, eine Routine entstehen kann. Lange hatte ich auch wirklich Angst mit den beiden Kleinen alleine zuhause zu sein und stellte dann schnell fest: So schlimm ist das überhaupt nicht. Mit zunehmendem Alter von Jona wurde es auch einfacher, trotz Lottes mal mehr, mal weniger intensiven Autonomieausbrüchen. Mittlerweile lasse ich Lotte auch mal aus dem Kindergarten ohne Angst zu haben, der Nachmittag würde eine Katastrophe.
Das einzige, was ich wirklich schlimm finde, ist die fehlende Flexibilität. Da Jona Autofahren hasst, kann ich unter der Woche nicht mal eben einkaufen oder irgendwo hin. Er quittiert alles mit Motzen bis Schreien, so kann ich nicht konzentriert und sicher fahren. Kürzlich bestellte ich den nächsten Reboarder und ich hoffe sehr, dass sich das entspannt, wenn Jona nicht mehr in der Babyschale sitzt. Dieses Nicht-raus-können ist das einzige, was mir wirklich auf den Senkel geht. Meist warte ich auf den Mann, um noch etwas am Abend zu erledigen, aber das bedeutet eben bis 17 Uhr nicht weg zu können. Ab und zu klappt es draußen, aber eben nur, wenn Jona in die Trage kann. Seufz. Ich bin jedenfalls gespannt, wann diese Phase vorbei ist und sehne das Ende herbei!
aussortiert: Größe 80 passt ihm mittlerweile ganz gut, 74 sitzt sehr stramm und wandert jetzt so langsam in Kartons. Windeln tagsüber Größe 4 oder 4+, nachts 5 oder 5+, was grad greifbar ist.
Spitznamen: Mumpf, Muckelmann, Mucki, kleiner Räuber.
Hallo Tanja,
noch einmal nachträglich alles Gute für den kleinen großen Mann.
Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell sich die Kleinen im ersten Lebensjahr verändern. Ich finde es toll, dass du immer wieder Updates zu seiner Entwicklung schreibst und diese Meilensteine somit für dich und dein Kind festhältst.
Außerdem freut es mich, dass ich so ein bisschen miterleben darf.
Viele Grüße
Mama Maus