Das 10. Mal, dass ich die Fünf Fragen am Fünften von luiza pimpinella beantworte – verrückt! Dieses Mal geht es um Komplimente, die ich sehr gern mache, aber überhaupt nicht gern bekomme, zwei sehr unheimliche Dinge, die mir passiert sind und den Lauf des Lebens, der sowohl gute, als auch schlechte Zeiten bereit hält.
Fünf Fragen am Fünften – Komplimente, unheimliche Erlebnisse und der Lauf des Lebens
1. Was ist der seltsamste Ort, an dem Du je aufgewacht bist?
Ich hab eine ganze Weile hin und her überlegt, aber ein seltsamer Ort, an dem ich aufgewacht bin, fällt mir einfach nicht ein. Es gibt überraschende, die am nächsten Morgen ganz anders aussahen, als noch am Abend. Aber in der Regel weiß ich, wo ich einschlafe und es ist nicht seltsam, dort auch aufzuwachen.
Der wohl seltsamste Ort, der mir zu dieser Frage einfallen würde, ist ein Zelt, in dem ich vor Jahren mit dem Mann übernachtet habe, welches sich dann als winzig klein entpuppte. Er hatte es sich bei seinen Eltern ausgeliehen und meinte „Das ist super, schön groß, leicht aufzubauen, da hab ich oft mit meinem Bruder drin geschlafen, wenn wir im Urlaub waren – perfekt!“. Dabei vergaß er, dass sein Bruder und er noch Kinder waren, als sie in diesem Zelt geschlafen hatten. Nach der Party haben wir es aufgebaut und es kam mir klein vor, aber weil es dunkel war und ich nicht mehr nüchtern, tat ich es als Einbildung ab. Am nächsten Morgen dann die Überraschung: Es WAR winzig. Sehr!
2. Bald ist Halloween… magst du eigentlich Kostümparties?
Mit Halloween kann ich ehrlich gesagt gar nichts anfangen. Selbst habe ich es nie gefeiert oder dazu dekoriert. Nina war auf ein paar Halloween-Parties und dafür hab ich sie dann natürlich auch geschminkt und bei der Kostümauswahl geholfen.
Auf einer Kostümparty war ich auch noch nie, das hat sich nie ergeben. Aber als ich noch im Rheinland gelebt habe, war Karneval natürlich Thema. Großes Thema. Und verkleidet habe ich mich dazu auch. Mal gezwungen, weil ich in einer Kneipe gejobbt habe, mich freiwillig an Rosenmontag zum Dienst gemeldet hatte (money, money…) und das natürlich nicht ohne Kostüm ging. Aber ebenso auch freiwillig, wenn ich an Weiberfastnacht mit den Mädels um die Häuser gezogen bin. Und ja, ich fand das gut! Da hat es mir auch Spaß gemacht.
Wie es jetzt ist, weiß ich aber nicht. Verkleidet habe ich mich schon ewig nicht mehr. Zwar gibt es hier auch Karneval, aber den konnte ich in den letzten Jahren gut vermeiden. Bisher waren auch Lotte und Jona kein Anlass, das zu ändern. Aber ich weiß auch, dass das nicht mehr lange klappen wird und werde dann zum Kinderkarneval müssen. Das ist okay, aber ob ich es mögen werde? Keine Ahnung.
3. Was ist das Unheimlichste, was du jemals gemacht hast oder was dir jemals passiert ist?
Ich bin niemand, der bewusst die Gefahr sucht. Also nicht speziell. Ich mag Geisterbahnen und auch eine Achterbahn macht mir keine Angst. Und ich bin eigentlich kein Mensch, der an das Übersinnliche glaubt, dennoch sind mir dahingehend unheimliche Dinge passiert.
Das erste Unheimliche, woran ich mich immer noch gut erinnern kann, ist ein Traum, den ich mit ungefähr 11 Jahren immer wieder hatte. Anfangs immer mal, dann wurde es häufiger und zum Schluss wurde es täglich. Bis er irgendwann einfach aufhörte. In diesem Traum ging ich über einen nächtlichen Friedhof, es war unheimlich, der Mond leuchtete die Grabsteine an. Ich blieb an einem Grabstein stehen und konnte den Namen meiner Mutter lesen, dann wachte ich auf.
Einige Wochen, nachdem ich diesen Traum nicht mehr träumte, kam ein Telegramm mit der Nachricht, dass meine Mutter 3 Wochen zuvor gestorben war. Dieser Albtraum hat mir auch im Nachhinein noch Angst gemacht und ich verstehe bis heute nicht, wie das sein konnte. Zufall? Mein Unterbewusstsein, das damit rechnete? Ich weiß es nicht!
Das zweite unheimliche Erlebnis passierte mir mit 15. Ich war gerade von zuhause weg und im Kinder- und Jugendheim eingezogen. In der 1. Nacht rief mich ein Mitbewohner, mit dem ich tagsüber schon unterwegs war, zu sich aufs Zimmer, wo noch 2 weitere Jungs waren. Es war eine lustige Runde. Bis einer ein Quija-Brett – auch Hexenbrett genannt – heraus holte und Gläserrücken vorschlug. Fanden alle witzig und so machten wir das. Die Jungs stellten abwechselnd verrückte Fragen und es gab Antworten. Ich glaub(te) nicht dran und war überzeugt davon, dass einer von ihnen das Glas führte. Jedenfalls stellte C. am Ende die Frage, ob er in der nächsten Woche sterben würde und das Glas rückte zum JA. Daraufhin legten wir das Brett weg und taten es als Quatsch ab.
In der nächsten Woche verließ C. das Heim, weil er in ein Camp nach Portugal zog. Einige Zeit später berichteten die Erzieher, dass C. bei einem Unfall zu Tode gekommen sei. In seiner 1. Woche im Camp.
4. Findest du , dass die schlechten Tagen oder gar schlechte Zeiten auch zum Leben gehören?
Ja, wenn immer alles Friede-Freude-Eierkuchen wäre, würde das Leben auch Langweilig werden. Schlechte Zeiten prägen, lassen uns wachsen und gestärkt daraus hervor gehen. Sie zeigen außerdem, wofür wir in guten Zeiten vielleicht auch den Blick verlieren: Die Dinge, für die wir dankbar sein sollten.
Ich habe viele Hochs, aber noch viel mehr Tiefs im Leben gehabt. Besonders hart war die Zeit nach der Trennung von Ninas Vater, als ich vollkommen alleine war, keine Unterstützung hatte, finanziell am Ende war und dabei versuchte meine Ausbildung zu stemmen. Irgendwie. Damals fragte ich mich, wie ich das jemals schaffen soll und heute frage ich mich, wie ich das tatsächlich geschafft habe. Auch nach der Trennung von Freund 2.0 taten sich Abgründe auf, die bis heute ihre Nachbeben ziehen. Diese Erfahrung würde ich tatsächlich gern aus meinem Leben streichen können, kann ich aber nicht. Also habe ich gelernt daraus das beste zu machen und es als Lehre zu nehmen. Viele Dinge, die mir damals passiert sind, würde ich dadurch heute z. B. überhaupt nicht mehr zulassen.
Also ja, schlechte Zeiten gehören definitiv zum Leben dazu. Auch wenn sie in dem Moment unüberwindbar und völlig unnütz erscheinen, so haben sie zumindest den Effekt uns reflektieren zu lassen. Und das ist eine ganze Menge wert.
5. Machst du gern Komplimente?
Ja, unbedingt! Es erfreut den gegenüber und gibt ihm ein gutes Gefühl. Für den Moment, vielleicht auch für den ganzen Tag. Das ist doch toll! Besonders, weil Menschen die Angewohnheit haben meistens nur die negativen Dinge anzusprechen und wenig positives ausgesprochen wird. Ich versuche darauf zu achten, eben auch nette Dinge zu sagen.
Umgekehrt sind mir Komplimente immer unangenehm und ich habe oft gemerkt, wie ich sie relativiere. „Oh, Du hast aber lange Haare bekommen. Steht Dir!“ – „Ach, sie sind so dünn und eine Frisur ist das auch schon lange nicht mehr…“ – das ist ganz typisch für mich, ich kann einfach keine Komplimente annehmen oder einfach nur mit „Danke“ antworten und dann entsteht ein Gespräch daraus und es wird mir noch unangenehmer. Hmpf.
Noch zweimal Fünf Fragen am Fünften, dann ist 2019 – wohohooo!
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