Dass es diese Kreativboxen für Kinder gibt, erfuhr ich bereits vor einem ganzen Weilchen von der lieben Doreen, denn sie berichtet immer wieder ganz begeistert davon. Für die Prinzessin bestellte ich aber keine, da die Boxen für Kinder bis zum Alter von 8 Jahren angeboten werden und ich mir einfach unsicher gewesen bin, inwiefern sie daran Interesse haben würde. Außerdem hat sie Phasen, in denen sie unheimlich gerne basteln und dann ist das wieder wochenlang absolut out.
Nun hatte ich kürzlich aber das Glück einen Gutschein für diese Box zu gewinnen und sie vergünstigt zu erhalten. Da habe ich es dann doch gewagt, war ich doch recht neugierig.
erster Eindruck
Nach der Versandbestätigung traf die Box zügig ein. Wir hatten aber noch recht gutes Wetter und warteten auf Regentage, bevor wir sie öffneten.
Zunächst einmal blitzte mir der Zettel mit den Tolla Elterntipps entgegen, welche ich mir auch sogleich zu Gemüte führte, während die Prinzessin neugierig in der Box kramte.
In der Box fanden sich weiterhin 3 Entdeckerspiele in hübschen Päckchen (rot, türkis, gelb), viele Aufkleber der Tollas, die Tolla Vorlesegeschichte sowie eine Geschichte über Frühlingsgefühle, welche sogar vertont wurde.
Der erste Eindruck ist gut. Die Prinzessin hibbelte sogleich und wollte direkt loslegen. Einzig die Entscheidung für eines der Päckchen fiel schwer. Sie wählte dann doch, und zwar das Gelbe.
das gelbe Päckchen
Die Prinzessin knibbelte vorsichtig den Aufkleber ab (auch hier wird das Papier aufbewahrt, kann man ja wunderbar weiterverbasteln) und guckte neugierig rein.
Die Anleitung versprach einen Tolladreher, wenn es fertig ist.
Drin waren: eine bedruckte Drehscheibe mit Pfeil, eine Holzperle sowie eine -kugel, 2 1-Cent-Stücke, 3 Krepprollen, ein Nagel und eine Vorlage für einen eigenen Dreher.
Zusätzlich benötigte man noch: eine Schere, einen Bleistift und Klebeband. Für den eigenen Tolladreher Buntstifte. Und wenn es fertig ist, natürlich noch Freunde oder die Familie als Spielpartner.
Die Prinzessin legte dann auch gleich los. Mama durfte größtenteils zusehen, das Meiste schaffte sie alleine. Die Anleitung ist wirklich detailliert, mit vielen erklärenden Bildern. Einzig beim Durchstechen des Bleistifts durch die Scheibe, sowie beim Knoten des Krepppapiers brauchte sie meine Hilfe. Das Ausbalancieren des Pfeils mithilfe der 1-Cent-Stücke war auch knifflig, hier hat sie es dann aber doch alleine gemeistert, sie richtig zu legen.
gelbes Fazit:
Für meine 8-Jährige war das Basteln größtenteils alleine möglich. Einzig ein paar Kleinigkeiten bedurften meiner Hilfe. Bei kleineren Kindern sieht das sicherlich etwas Anders aus, aber der Lernprozess ist ja auch das Ziel.
Das Spiel an sich ist eine gute Sache. Es eignet sich sowohl für draußen, wie auch für drinnen. Draußen ist man dann aber mehr in Bewegung, da ist der Spaßfaktor größer.
Schön fand ich hier die Infoseite zum Entdeckerspiel. Den Kindern wird – leicht verständlich – erklärt, wie das Spiel gespielt werden kann. Außerdem werden aber auch Fragen an die Kinder gestellt, diese betreffen die eigene Selbstwahrnehmung, das Sozialverhalten und das Körpergefühl.
Als nächstes entschied sich die Prinzessin für das türkise Päckchen.
das türkise Päckchen
Auch hier wurde wieder vorsichtig geknibbelt, allerdings schneller als die Mama Fotos machen konnte.
Nach Fertigstellung sollte diese Bastelarbeit Amor’s Pfeil & Bogen hervorbringen.
Drin waren: ein Pfeifenputzer, 3 Strohhalme, 4 lange Holzstäbe, 2 kurze Holzstäbe, eine bunte Feder, 2 bunte Holzperlen, 2 Klebepunkte und Schnur.
Zusätzlich benötigte man noch: eine Schere sowie einen Erwachsenen.
Die Prinzessin begann auch hier die leicht verständliche Anleitung ganz alleine zu befolgen, geriet aber kurz vor dem Ende in Panik. Ihre Strohhalme passten nicht aneinander, der eine rutschte ständig in den anderen. Wir überprüften alle ihre Schritte gemeinsam und stellten fest, dass sie den falschen Strohhalm für den Pfeil verwendet hatte. Blöd, weil dieser das erste fertiggestellte Teil war und somit bereits angeschnitten worden ist. Doch das ließ sich noch retten, sodass sie Pfeil und Bogen fertiggestellt bekam.
türkises Fazit:
Auch hier war das Basteln fast ausschließlich alleine zu bewerkstelligen. Einzig die Ungenauigkeit beim Pfeil brachte mein Kind ins Straucheln. Hier ist die Anleitung etwas unpräzise gewesen. Auf den Bildern ist ein oranger Pfeil abgebildet, die Prinzessin nahm aber den roten. Der unterschiedliche Durchmesser fiel ihr im Eifer des Gefechts nicht sofort auf. Es wäre gut gewesen, wenn die zu verwendende Farbe auch im Text erwähnt worden wäre. Insgesamt ist das aber nur eine Kleinigkeit, die auch hätte von der Prinzessin umgangen worden sein können.
Die Prinzessin war anfangs sehr skeptisch ob „dieser komische Pfeil denn auch weit fliegt“ und war ganz überrascht als sie feststellte, dass er das tatsächlich tut.
Auch bei diesem Entdeckerspiel begeisterte mich die Infoseite. Wie schon im gelben Päckchen sind auch hier tolle Anregungen gegeben. So können die Kinder ihre Geschicklichkeit, ihr Körpergefühl und ihr mathematisches Verständnis erforschen.
Nach diesem Päckchen legten wir eine Pause ein. Die Sonne lugte plötzlich doch zwischen den Wolken hervor, da mussten die bisher erbastelten Schätze dringend ausprobiert werden.
Erst beim nächsten Regentag machten wir uns an das rote Päckchen.
das rote Päckchen
Da zwischen dem Verbasteln der anderen und diesem Päckchen ein ganzes Weilchen verging – die Sonne schien oder die Zeit fehlte einfach – war die Prinzessin schon fast aus der Übung. Was die Anleitung anging. Trotz der eindeutigen Pfeile kam sie immer wieder durcheinander. Doch von vorne:
Das Bastelergebnis sollte eine rosarote Brille sein. Drin waren Holzringe, Gummis, Farbfilter und ein Forscherbogen.
Zusätzlich benötigte man auch hier nur eine Schere und einen Erwachsenen.
Sehr euphorisch begann die Prinzessin die Anleitung zu befolgen. Zunächst kam sie ständig durcheinander und ich wies sie immer wieder auf den richtigen Schritt hin. Doch auch so kam die Ernüchterung schnell: Sie konnte die Gummis nicht über die Holzringe ziehen, gleichzeitig den Farbfilter festhalten und dabei auch noch alles richtig machen. Vor allen Dingen aber fehlte ihr hier die Kraft.
So wurde daraus mehr ein Mama-Projekt.
rotes Fazit:
Zwar konnte die Prinzessin hier kaum etwas alleine (oder überhaupt) machen, dennoch hatte sie ihren Spaß. Als sie die Brille am Ende aufsetzte, war sie sehr von den unterschiedlichen Farben und deren Wirkung angetan.
Negativ fällt allerdings auf, dass sich die Brille ständig verdreht, obwohl alle Schritte nach Anleitung befolgt und auch die Gummis richtig herum aufgezogen wurden. Beim aufsetzen birgt das ein paar Schwierigkeiten, fällt im Spiel an sich aber nicht großartig auf.
Die Wissensschnipsel sowie die Infoseite sind auch bei diesem Entdeckerspiel wunderbar gestaltet, bieten kindgerechte Informationen und regen zum Ausprobieren und Nachdenken an – eine tolle Sache!
Fazit der Mai-Box:
Die Anleitungen sind allesamt sehr detailliert und für größere Kinder gut les- und nachvollziehbar. Die Infoseiten finde ich besonders klasse, da ganz nebenbei sogar noch Wissen vermittelt und Anregungen zum Weiterdenken gegeben werden.
Abschreckend finde ich allerdings den Preis. Die Box kostet im Abo zwischen 20,90 und 25,90 € inkl. Versandkosten. Es sind zwar viele Infos, gute Anleitungen und (fast) alle benötigten Materialien enthalten, jedoch finde ich den Preis dennoch zu hoch angesetzt. Vor allem wenn man bedenkt, dass hier ein paar Holzringe, Krepppapier, Strohhalme und einige Kleinteile das Herzstück der Box bilden. Für das selbe Geld bekomme ich mehr Materialien und kann im Internet Anregungen und Ideen sammeln. Zwar fehlen mir dann die Infoseiten und anderes, doch darauf kann ich dann auch verzichten.
Obwohl die Box durch den Inhalt definitiv überzeugt, Spaß bringt und mal etwas anderes ist, kommt sie im Abo jedenfalls nicht in Frage. Vielleicht in den kalten Monaten ab und an eine Einzelne, mehr aber auch nicht…
Durch ein verspätetes Kündigen bekam ich zwar noch die Juni-Box, dazu wird es aber einen gesonderten Artikel geben. Irgendwann.
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