In den letzten Wochen habe ich Jona immer wieder angesehen und mich gefragt, wie er so groß wirken kann. Und dann kam jedes Mal die Erkenntnis: Er IST groß! Jetzt eineinhalb Jahre alt! Seine Entwicklung ging rasend schnell! Durchschlafen funktioniert nun fast jede Nacht, er übt das Sprechen und ist ein richtiger kleiner Komiker geworden. Außerdem ahmt er Lotte in allem nach, so gut er es schafft. Er ist ein totales Papa-Kind und vermisst ihn sehr, wenn der arbeiten ist, freut sich bei seiner Wiederkehr aber um so mehr. Fremde Menschen mag er immer noch gar nicht, aber zumindest Nina und seine Großeltern machen ihm keine Angst mehr. Er liebt das Wasser, klettert und kraxelt überall drauf und rennt sicher durch die Gegend. Meist ist er ein Sonnenschein, strahlt und lacht sehr viel und verbreitet gute Laune. ♥

Jona schläft von Geburt an am Körper ein, was konkret bedeutet im Arm. Meist braucht er lange, um zur Ruhe zu kommen, aber dann schläft er auch. In Phasen des Zahnens oder von Entwicklungsschüben unruhig und nicht immer durch, aber meistens klappt auch das. Das Familienbett ist bei ihm überhaupt nicht wegzudenken, auch wenn er sein Beistellbett hat und manchmal rüber krabbelt, liegt er meist neben mir oder klettert – neuerdings – über mich zum Papa rüber, um dann entweder in seinem Arm zu schlafen oder es sich zwischen uns gemütlich zu machen.

Durchschlafen, Sprechen und ein Komiker – 18 Monate Jona

Basics – Zahlen, Daten, Fakten

Seine genaue Körpergröße habe ich nicht auf dem Schirm, aber er trägt Kleidergröße 86/92 und Schuhgröße 21. Bei den Windeln passen 4+ weiterhin wunderbar, wobei wir nachts die 5+ nehmen, die halten dann auch wirklich alles.
Im letzten halben Jahr kamen 4 Backenzähne dazu und just gerade zahnt er mit den Eckzähnen – ebenfalls alle gleichzeitig. Mäh. Insgesamt sind aktuell 12 Zähne da. 8 Schneidezähne und 4 Backenzähne.

Jona isst – essen, testen & probieren

Was das Essen angeht, so hat sich im letzten halben Jahr ebenfalls viel getan. Jona isst mittlerweile komplett am Tisch mit, nur bei Fleisch jeglicher Art hat er Probleme, will aber unbedingt. Insgesamt matscht er viel herum, testet, wie sich das Essen verhält, wenn er es schmeißt, ob der Hund alles frisst und wie gut sich Schmieraufstriche auf dem Tisch und in den Haaren einarbeiten lassen. Das aber immer erst, sobald er satt ist. Auf die Frage „Möchtest Du aufstehen?“, antwortet er dann mit einem begeisterten „JA!“, zieht sich das Lätzchen aus und geht spielen.

Jona isst selbst

Allerdings ist er ein extremer Intervallesser. Er spielt dann vor sich hin, kommt aber immer wieder an den Tisch und holt sich einen Bissen ab. Leider ist auch eine beendete Mahlzeit kein Hindernis da zu stehen und nach „Esse!“ zu verlangen. Daher hab ich eigentlich das Gefühl, dass er den ganzen Tag isst. Tatsächlich haben wir 3 große Mahlzeiten und den Vor- und Nachmittagssnack.

Er trinkt seit kurzem sicher aus dem Glas selbst, manchmal endet das aber in einer Pfütze. Nicht dass er das nicht kann, viel eher liebt er Wasser eben und spielt gern damit.

Die PRE Flasche haben wir vor einigen Wochen durch Kuhmilch ersetzt. Mittags und abends bekommt er noch Milch, manchmal trinkt er Unmengen, an anderen Tagen kaum. Völlig unabhängig davon, wie viel oder wenig er vorher gegessen hat.

Quasselstrippe – Jona spricht

Das Sprechen entwickelte sich zuletzt rasend schnell, leider ist aber noch sehr, sehr viel unverständlich, was bei Jona zu extremem Frust führt. Schwierig ist auch, dass er manche Wörter doppelt belegt und ich dann erst einmal raten muss, was genau er nun meinen könnte.

Seine am häufigsten verwendeten Wörter sind „Papa“, „Oppo“, „Lalla“ und „Nua“ (Schnuller). Außedrem auch „Ohah“ (Lotte), „Allo“, „Koa“ (Schokolade), „Ato“ (Auto), „Ooch“ (hoch), „Bett“, „Amii“ (Banane), „Löckl“ (Löffel), „Eck“ (weg und um die Ecke), „Lecke“ (Lätzchen, Flasche, Trinken, lecker), „Oll“ (voll), „Käse“, „misse“ (geschmissen), „Aukee“ (Schaukeln), „Abpita“ (abbeißen), „Henni“ und „Meina“ (Handy), „Güta“ (Güterzug), „Ateha“ (aufstehen). Er benennt Körperteile „Auu“ (Auge), „Nase“, Ooh“ (Ohr), „Fuß“, „Munt“, „Pe“ (Penis). Er benennt die Tiere einheitlich mit „Wahwah“ (bellen des Hundes), nur die Küken und Hühner werden wahlweise „Pokpok“ oder „Pieppiep“ genannt.

Ansonsten spricht und quasselt er eigentlich den ganzen Tag herum, nur verstehen kann es niemand. Dann ist der Frust groß und Jona wird wütend.

Jona macht

Jona liebt es zu schaukeln, zu klettern und zu rutschen, im Planschbecken auszuflippen und überhaupt alles, was mit Bewegung zu tun hat. Solange es im heimischen Garten ist. Sobald wir den verlassen, will er auf den Arm. Nicht in den Kinderwagen. Nicht ins Tuch oder die Trage. Nein, nur und ausschließlich auf den Arm. Da Lotte momentan auch oft getragen werden möchte, ist das kaum stemmbar.
Generell mag er es nicht, länger zu laufen. So müssen wir Lotte mit dem Auto ins Kinderhaus bringen und abholen, obwohl zumindest letzteres auch zu Fuß möglich wäre.

Er beteiligt sich gern an alltäglichem, deckt den Tisch mit (sein Glas), guckt beim Kochen aus dem Lernturm zu oder holt Wäsche aus der Waschmaschine. Meist aber immer nur sehr kurz, dann sieht er etwas, das ihn mehr anspricht und ich muss springen, weil er zu Übermut und Verletzungen neigt.

Er liebt Höhen und schmeißt sich gerne einfach rückwärts runter. Oder hüpft und springt herab. Er spielt gern mit seinem Dino, den er zu Weihnachten bekam und schleppt ihn den ganzen Tag mit sich herum, klaut Lotte die Schnuffeltücher und tunkt seinen Schnuller in Hundehaare (dafür geht er zur Not auch zum Hund und wälzt den Schnuller im Fell – Börgs!), nur um dann würgend anzukommen und nach einem neuen Schnuller zu verlangen.

Ansonsten macht Jona vor allem eins: Er imitiert Lotte und findet eigenen Quatsch, den er machen kann. So wird es hier jedenfalls nie langweilig.

Jona spielt draußen

Jona unterwegs

Unterwegs sein haben wir mit Jona lange, lange gemieden. Seit er ca. 6 Monate alt ist, hasst er Autofahren. Auch nach dem Umstieg in den Reboarder brüllte er auf jeder Fahrt, die länger als 5 Minuten ging. Es gab einige Ausnahmen, aber das waren wirklich nur Ausnahmen.

Vor 2 oder 3 Monaten kauften wir einen vorwärts gerichteten Sitz. Zum einen bräuchten wir den eh für den Zweitwagen, zum anderen wollten wir es einfach ausprobieren. Tja, was soll ich sagen? Jona fährt nun deutlich lieber Auto. Es ist keine große Liebe und alles über 1 Stunde wird wieder laut, aber wir können mal einkaufen fahren und planen nun in den Ferien auch den ein oder anderen Ausflug. Einfach weil es möglich ist. Yay!

Minikind – das Küken

Seinen Geschwistern gegenüber hat sich einiges entspannt, anderes wiederum hat angezogen. Wie das halt so ist.

Nina gegenüber war er in den letzten Monaten ängstlich. Wenn sie da war, versteckte er sich, wollte auf den Arm. Sie durfte ihn nicht hoch nehmen oder ansprechen. Ganz klassisches Fremdeln.
Mittlerweile hat sich das entspannt. Zwar kann sie nach wie vor nicht mal eben 5 Minuten auf ihn aufpassen, ohne dass er zu Weinen beginnt, aber er ruft ständig nach ihr („Lalla!“) und freut sich sehr, wenn sie nach Hause oder aus ihrem Zimmer kommt.

Lotte gegenüber ist er ein totaler Zankapfel geworden. Sie können super zusammen – oder eher nebeneinander – spielen, dann aber beginnt er zu zanken. Haut mit Gegenständen auf sie ein, schubst sie, schreit sie an (das mag sie gar nicht, weil ihr das einfach zu laut ist) und zerstört Bauwerke. Oft geht Lotte freiwillig hoch in ihr Zimmer, um zumindest etwas fertig bauen zu können, ohne dass Jona sich mitten drin drauf stürzt. Grad in den letzten 2 Wochen ist das extrem geworden und ich erkenne meinen kleinen Jona dahingehend kaum wieder. Ich kann auch keine speziellen Situationen sehen, in denen er das macht. Es kommt aus heiterem Himmel, dann lässt er sich aber auch durch nichts abbringen. Schütze ich Lotte, schlägt er auf mich ein und schreit dabei. Puh.
Aber ich will mich nicht beschweren, sie spielen immer öfter zusammen. Laufen hintereinander durch die Bude und fangen sich, spielen Zug und Waggon oder bauen gemeinsam. Im Planschbecken sind sie ein Herz und eine Seele – es sei denn, etwas ist nur einmal vorhanden.

Jona und die Hühner

kurz notiert:

  • liebt Tiere

  • sehr Papa-fixiert

  • liebt Wasser – ob zum Planschen, beim Duschen oder im Schwimmbad

  • reicht gern jedem die Schuhe an, wenn wir los wollen

  • mag Vorlesen gar nicht

  • liebt Zähneputzen

  • extremes Kuschelkind

  • spricht nicht gern mit Fremden und mag es nicht, angesprochen zu werden

Dreifachmama – Wer? Wie? Wo? Was? Wann?

Das Leben als Dreifachmama ist stressig, aber das war vorauszusehen. ;) Insgesamt hat sich alles gut eingespielt. Allerdings bin ich wirklich froh, dass das Semester nun vorüber ist und einiges an Stress weg fällt. Mit 3 Kindern, Studium, der Ausbildung des Mannes und dem ganzen drumherum, das noch an Haushalt und Organisation hinzu kommen, war es einfach viel, viel zu viel. Ich weiß gar nicht, wie wir die letzten 3 Monate überstanden haben, ehrlich!

Ich freue mich sehr, dass wir nicht mehr so eingesperrt sind und ich mit den Kindern auch mal irgendwohin fahren kann – sei es auch nur zum Einkaufen -, ohne dass Jona die ganze Zeit über weint, brüllt und um sich schlägt. Das war in den letzten Monaten ein extrem belastender Punkt und brachte zusätzlichen Stress mit sich, da Mo ihn dann zuhause übernehmen musste, wenn irgendwas an stand.

Insgesamt ist Jona ein extremer Sonnenschein, auch wenn phasenweise sehr, sehr anstrengend. Nach wie vor kuschelt er unheimlich viel und verbringt phasenweise weite Teile des Tages auf dem Arm, lässt sich herum tragen, absetzen, spielt etwas und braucht dann wieder Körperkontakt. Am liebsten mit dem Papa. Das ist für mich auch total neu, da Lotte extrem auf mich fixiert war (und ist) und es sehr lehrreich ist, auch mal die andere Seite kennen zu lernen. Nicht nur aus der Theorie, sondern hautnah.

Es gibt Tage, da bekomme ich Puls, wenn ich weiß, dass ich mit den beiden Jüngsten von morgens bis abends alleine bin, sie beide ins Bett bringen und den ganzen Tag managen muss. Aber die Tage sind selten geworden, weil ich mittlerweile weiß, wie die beiden zu handeln sind und wie ich ihre Bedürfnisse stille, ohne dass einer zurück stecken muss. Das geht natürlich nicht immer, aber zumindest meistens.

Auch heute würde ich die Frage nach dem geringen Altersabstand mit „Ja, würde ich jederzeit wieder so machen!“ beantworten. Die beiden wachsen immer mehr zusammen und ich bin sehr gespannt, wie sie sich weiter entwickeln, wie sie gemeinsam spielen und mit einander zurecht kommen werden. Ja, ich freue mich auf die nächsten Tage, Wochen, Monate und Jahre. Natürlich. ♥