Vor ein paar Tagen hat mir Miss Brontë von verschreib.bar ein Stöckchen zugeworfen, welches ich gerne beantworten möchte. Es geht um Bloggerkram, wie mein persönliches Bloggen läuft und all sowas – das finde ich immer mal wieder interessant.
Den Startschuss hat Isabella Donnerhall gegeben und es ist schon eine nette Teilnehmerliste zusammengekommen.
Bloggerinnen-Typ: Ich glaube mein Blogbaby ist (wieder) zu einem Alles-und-nichts-Blog, befüllt in unregelmäßigen Abständen, geworden. Vorwiegend geht es um den Alltag, mit Fotos und allem möglichen Kram. Gebloggt wird mal mehr, mal weniger – immer abhängig vom Alltagswahnsinn.
Gerätschaften digital: Ich schreibe an einem Desktop-PC. Meistens. Ansonsten nutze ich noch mein ApfelPhone und besitze eine Canon EOS 450D. Da ich letztere aber immer Zuhause liegen habe, nutze ich das erstgenannte Gerät zumeist für Fotos. Manchmal beginne ich auch Artikel damit. Oder notiere kurz meine Gedankenkotze.
Gerätschaften analog: Ich besitze ein wundervolles Moleskine-Notitzbüchlein, wo ich Artikelideen festhalte. Da werden dann ein Arbeitstitel und Stichpunkte niedergeschrieben. Ausformuliert wird dann am PC.
Arbeitsweise: Chaotisch. Als Stichwort. Ausgeschrieben heißt das, dass ich mein analoges Notizbuch meist zum Schreiben am PC gar nicht mehr neben mir liegen habe, denn dort habe ich so lange rumgekritzelt, bis sich die Gedanken dann doch gefestigt haben. Dann öffne ich WordPress, vergebe einen Titel (der häufig während des Schreibens und zum Schluss nochmal umgeändert wird) und beginne mit dem Schreiben. Einfach so.
Manche Artikel kann ich in einem durch schreiben, andere hingegen lagern lange in den Entwürfen, werden immer wieder überarbeitet und irgendwann veröffentlicht. Oder eben auch nicht.
Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?
Gebloggt wird hier unter WordPress, selbstgehostet. Dabei verwende ich gefühlte trölftausend Plugins.
Für Recherche benutze ich gar keine Tools. Suche ich nach Infos, so gebe ich die Suchbegriffe ganz altmodisch bei einer bekannten Suchmaschine ein und klicke mich durch die Ergebnisse.
Die Verwaltung der Bookmarks ist bei mir eine einzige Katastrophe. Denn ich speichere mir einfach alles als Lesezeichen ab. Meist sogar ziemlich unsortiert, ohne Ordner zu verwenden – es muss ja schnell gehen. Häufig lese ist etwas in einem Artikel, habe einen Geistesblitz zu einem eigenen Text und speichere mir den Link als Lesezeichen. Wenn ich Monate später noch einmal drauf klicke, stellt sich erstaunlicherweise kein erneuter Geistesblitz ein und ich weiß gar nicht mehr, warum ich diesen Link gesichert habe.
Wo sammelst du deine Blogideen?
Überall und nirgends. Im Prinzip. Zum Großteil blogge ich ja nun über unseren Alltag, daher – oh Wunder – kommen die Ideen zu Artikeln aus eben diesem. Häufig lese ich aber auch auf anderen Blogs und stelle fest, dass ich über dieses oder jenes Thema ebenfalls schreiben könnte.
Aktuelles Weltgeschehen hingegen verblogge ich selten und eher ungern. Die meisten Themen sind doch sehr polarisierend und ich denke, da gibt es im großen Www bereits genug drüber zu lesen.
Was ist dein bester Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet?
Sobald das Internet an ist, rennt die Zeit nur so dahin. Daher habe ich die Vermutung, dass das Internet Zeit frisst. So, jetzt ist es raus.
Benutzt du eine To-Do List-App? Welche?
Tatsächlich habe ich einige Apps, die zu diesem Zweck konzipiert wurden, doch wirklich nützlich sind diese bei mir nicht. Meine To-Do-Liste notiere ich daher noch ganz klassisch in meinem Kalender.
Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät ohne das du nicht leben kannst?
Das ApfelPhone zählt nicht mehr zu den Telefonen, nehme ich an?! Daher erwähle ich dieses!
(Natürlich könnte ich ohne leben, würde das aber nicht wollen. Es erleichtert eben vieles.)
Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?
Ich kann an 8 Fingern das 3. Fingerglied abknicken, wobei die restlichen Fingerglieder durchgestreckt sind. Nützlich? Kein bisschen. Nur ein wenig eklig. Sagt der Liebste.
Ansonsten fiele mir nur eine eher negative Eigenschaft meiner Person ein: Ich analysiere. Alles und jeden. Jedes Wort, jede Geste. Das ist für andere Menschen häufig anstrengend, da ich häufig Dinge überinterpretiere und ihnen eine größere Bedeutung zuschreibe, als es der Fall sein müsste. Ich mag das selbst auch nicht und versuche mich dann auch wieder zu bremsen, was aber gar nicht so einfach ist.
Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?
Stille. Im Idealfall absolute Stille. Aber das funktioniert im Alltag nur selten. Daher versuche ich meist abends zu bloggen. Was häufig meistens ebenfalls nicht funktioniert. Wo wir auch schon beim Grund für meine sehr unregelmäßige Schreibtätigkeit hier wären.
Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Nachtigall(Ironie funktioniert in Fragebögen echt nicht)?
Ich bin ein absoluter Langschläfer, gehe abends spät ins Bett und werde erst am Nachmittag wirklich wach und aktiv. Daher passt auch das abendliche Bloggen deutlich besser zu mir, als es irgendeine andere Zeit könnte.
Eher introvertiert oder extrovertiert?
Introvertiert. Ich bin eher ruhig und in mich gekehrt, besonders Menschen gegenüber, die ich nicht gut einschätzen kann. Im Freundeskreis gehöre ich zu denjenigen, mit denen man viel Spaß haben aber auch gute Gespräche führen kann.
Einmal wurde ich als arrogant bezeichnet, weil ich nicht von mir aus gesprochen, sondern nur auf Fragen geantwortet habe. Das hängt mir heute noch nach, obwohl es 12 Jahre her ist. Seitdem versuche ich mich in Gespräche einzubringen, auch wenn es mich unheimlich viel Überwindung kostet.
Wer sollte diese Fragen auch beantworten?
Ich würde mich sehr freuen, diese Fragen von Anna von berlinmittemom, Sahra von drei-herzen, dem Frl.Null.Zwo und Sarah von Inmarcesible beantwortet zu lesen.
Der beste Rat den du je bekommen hast?
„Schreib einfach, vergiss SEO!“
Noch irgendwas wichtiges?
Ich bin für mehr Traumdingserfüllungskram. Ernsthaft.
Sehr schön. Und ich erkenne viele Parallelen. Auch Deine Erfahrung, dass Du als arrogant bezeichnet wurdest: kenne ich. So mit 16/17 musste ich mir öfter mal anhören: „Na, Du sprichst ja auch nicht mit jedem, wa?“ Das kann ganz schön blöd sein und hängt einem lange nach, weil es ja nie so gemeint ist.
Liebe Grüße, Daniela
Genau den Spruch musste ich mir anhören. Und es traf mich tief, weil es einfach so nicht gemeint war, ich aber auch nicht wusste, wie ich „anders“ sein soll – aus sich heraus kann man ja leider nicht so, wie man es sich wünschen würde. :-/
Schöne Idee, diese Stöckchen.
War sehr interessant, die Antworten zu lesen. Ich selber hätte vermutlich Tage gebraucht, um diese Fragen zu beantworten ;)
Schade, dass manche Menschen sich viel zu schnell ein Bild über jemanden machen, ohne wirklich den Blick hinter die Kulissen gewagt zu haben. Noch schlimmer, wenn das den betreffenden Menschen dann so verunsichert.
Ich habe in den letzten Monaten viel gelernt – unter anderem auch die Tatsache, dass ich selber total auf der Strecke bleibe, wenn ich versuche, es allen anderen recht zu machen und dass dann niemand von denen, für die ich mich gewissermaßen verbogen habe, für mich da ist :-(
Daher bleibe ich einfach so wie ich bin.
Hab kürzlich einen tollen Spruch gelesen: „Ich bin übrigens nicht perfekt – und arbeite auch nicht daran!“
Lieben Gruß und schöne Weihnachten
Pamela