2020 ist vorbei und hinterlässt eigentlich nur ein „WTF?“-Gefühl. Denn: Wo bitte ist das Jahr geblieben? Gefühlt war März, dann ganz lange nichts und nun ist das Jahr zu Ende. Phew.

Für uns persönlich war es durchwachsen. Viele Hoffnungen lagen auf dem Jahresanfang. Januar, der Prüfungsmonat des Mannes. Nun ja. Seitdem ist viel Zeit vergangen, vieles hat sich geändert.
Ich arbeite immer noch in dem Job, der mich am studieren hindert, es kam uns eine Pandemie in die Quere und überhaupt ist das Leben eine Ecke weniger unbeschwert geworden in Hinsicht Gesundheit. Habe ich – und viele andere sicherlich auch – mir auch nicht träumen lassen.

2020 – mein Jahresrückblick

Ganz grob auf einer Skala von 1 bis 10: Wie war Dein Jahr?
2020 war ein krasses Jahr. Trotz allem würde ich ihm eine 6 geben. Für uns persönlich war es etwas besser als 2019, aber nicht viel.
Zugenommen oder abgenommen?
Mal ging es rauf, mal runter, aber am Ende des Jahres ist es ein +/- Null, bei nach wie vor „zu viel“.
Haare länger oder kürzer?
Kürzer zum Jahresende hin. Im November habe ich es nach Ewigkeiten mal wieder zum Friseur geschafft und direkt viel abschneiden lassen.
Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Weder noch.
Mehr Kohle oder weniger?
Gleichbleibend über das Jahr. 
Besseren Job oder schlechteren?

Es ist alles wie im 2. Halbjahr von 2019: Job in Teilzeit im Kundenservice. Theoretisch parallel Studium, aber das klappt nur mäßig.
Mehr ausgegeben oder weniger?
Mehr als 2019, würde ich sagen. Wir haben dennoch sehr auf Sparflamme gelebt und jede Ausgabe mehrfach überdacht.
Dieses Jahr etwas gewonnen und wenn…?
Die Erkenntnis, wie egoistisch die Spezies Mensch ist. Sprachlos.
Mehr bewegt oder weniger?
Weniger. Durch den Job im Home Office fällt da auch einfach viel Bewegung weg.
Anzahl der Erkrankungen dieses Jahr?
Ich war mehrfach krank, mal Migräneanfälle, mal Erkältungen, aber nichts, was ich mitgezählt hätte.
Davon war für Dich die Schlimmste?
Auch dieses Jahr keine „eigene“. Das Rheuma beim Mittelkind scheint zurück, kurz vor Jahresende. Nach allem ist das, ja, das schlimmste. Seufz.
Der hirnrissigste Plan?

Studium und Arbeit parallel? Ich weiß, ich habe es letztes Jahr schon einmal genau so geschrieben und dieses Jahr dennoch wieder in Angriff genommen. Lasst mich!
Die gefährlichste Unternehmung?
Nichts gefährliches hier, wir haben uns in diesem Jahr sehr isoliert, seit März alles herunter gefahren, was herunterfahrbar war. 
Die teuerste Anschaffung?

Das Heizöl Mitte des Jahres. Ach und Ende des Jahres haben wir uns wirklich Luxus gegönnt und neue Matratzen bestellt, die sollen im neuen Jahr ankommen, worauf ich mich sehr freue.
Das leckerste Essen?
Ob es das leckerste war, weiß ich nicht, aber es war mal was ganz anderes: Ich war mit dem Mann – während die Kinder im Kinderhaus waren! – Mittagessen. Nur wir zwei. Ohne Kinder. Da war das Essen fast egal, es war einfach grandios mit dem Mann.
Das beeindruckendste Buch?
Ich habe 2020 tatsächlich einige wenige Bücher gelesen. „Als ich dich fand“ von Catherine Ryan Hyde, „Die Flügel, mein Engel, zerreiß ich Dir“ von Karine Giebel und zum Jahresende bin ich mit „Liebstes Kind“ von  Noah Fitz fast durch. Das Erstgelesene war zwar völlig anders, als ich erwartete, aber das beeindruckendste.
Die beste(n) Serie(n)?
Viele Serien 2020, viele gute. „Haus des Geldes“ weiter geschaut, „The Rain“ war auch ziemlich gut, „Suits“ und „Elite“ haben wir auch zu Ende geschaut. Ebenso „Sabrina“, „Another Life“, „Better call Saul“ und „Sex Education“. Ansonsten einige angefangen, aber nicht weiter geschaut, weil sie dann doch nichts waren.
Gesehene Film?
„Escape Plan“, „The Experiment“ (hing mir sehr nach), „The Midnight Sky“ (nicht so), „Oblivion“ (empfehlenswert), „Lucy“ (auch), „Maze Runner“ (alle 3 gut), „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“, „Maze Runner – Die Auserwählten in der Brandwüste“, „The old Guard“ (super!), „London has fallen“ (super!), „Bright“ (ok), “ Spenser Confidential“ (ok), „Aquaman“ (super!), “ Suicide Squad“ (top), “ Der Schacht“ (sehr bedrückend und nachdenklich stimmend), „Ready player one“ (okay).
Die beste CD?
Keine CD, wie immer. Aber wieder mehr Musik dank Wanzen im Haus und Musikstreaming-Abo. Lieblings-Gute-Laune-Lied nach wie vor „Tanz auf dem Vulkan“ von Subway to Sally.
Das schönste Konzert?
Kein Konzert.
Die meiste Zeit verbracht mit?
Der Familie, arbeiten, grübeln.
Die schönste Zeit verbracht mit?
Familie.
Vorherrschende(s) Gefühl(e) 2020?
Machtlosigkeit. Ein Gefühl des Ausgeliefertseins. Kein schönes Gefühl.
Zum ersten Mal getan?
Eine Pandemie erlebt. Ja tja. Bei StudiVZ hätte es sicherlich eine Gruppe dazu gegeben „Corona 2020, ich war dabei!“, oder so. Seufz.
Nach langer Zeit wieder getan?
Mein Kind in der Schule angemeldet, einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand gehabt.
3 Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?
Covid-19, die Sorgen um das Sommerbaby, die vergeigte Prüfung vom Mann.
Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Den Mann davon, dass er eine zweite Prüfung schaffen kann und ich ihm den Rücken stärke.
Das schönste Geschenk, das ich jemandem gemacht habe?
Keine Ahnung.
Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?
Auch hier weiß ich nichts.
Der schönste Satz, den jemand zu mir gesagt hat?
„Mama? Ich glaube, ich bleibe doch zuhause wohnen.“ (Sie überlegte es sich dann anders, aber trotzdem.)
Der schönste Satz, den ich zu jemandem gesagt habe?
Ich weiß keinen.
Dein Wort des Jahres?
Online: Lauch | Offline: Kindergarten
Dein Unwort des Jahres?
Online: Achtsamkeit! | Offline: Eigenverantwortung, Corona
Dein(e) Lieblingsblog(s) des Jahres?
2020 hab ich immer noch so gut wie keine Blogs gelesen. Ab und zu bei den üblichen verdächtigen, aber es war viel zu wenig.
Zum Vergleich: Verlinke Deine Rückblicke der vorigen Jahre! 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 
2020 war mit einem Wort…? krass!

Als ich den Jahresrückblick 2019 schrieb, steckte mir 2018 noch sehr in den Knochen. So bekam 2019 damals eine bessere Wertung, als 2018, hatte aber immer noch Luft nach oben. Hoffnung machte mir 2020: Der Mann sollte Prüfung machen und seinen Job endlich ganz ausführen dürfen, ich wollte meinen Job aufgeben und mehr studieren, das Studium voranbringen, bald abschließen. Ja, so war mein Plan Anfang 2020. Und dann kam die Pandemie.
Ich weiß noch, dass ich sie Anfang des Jahres nicht so irre ernst nahm – wie viele andere auch. Mehr als eine Grippe wird das wohl nicht sein, dachte ich mir. Tja und mit jedem verstreichenden Tag bröckelte meine Meinung. Ich wurde vorsichtiger, einfach zur Sicherheit, weil: Was ist, wenn es doch nicht so harmlos ist? Genau. Dann schadet Vorsicht nicht.

Und dann kam der 13. März, ich rechnete schon mit der Schließung, holte die Kinder an diesem Freitag ab, kurz nachdem in der Pressekonferenz angesagt wurde, was uns die nächsten Monate beherrschen sollte. Ich packte alles in eine große Tüte und verabschiedete mich mit Bauchweh. Nach „bis bald“ fühlte es sich nicht an. Und so war es dann auch. Erst am 8. Juni startete der eingeschränkte Regelbetrieb im Kinderhaus. Am 17. August startete dann die normale Betreuung der Kinder, dazwischen Sommerferien.

Das Jahr war viel. Es war ein krasses Jahr. Mit so viel Ungewissheit, so viel Warten, so oft fühlten wir uns ausgeliefert. Der Politik, den Entscheidern und nicht zuletzt der Pandemie. Ein blödes Gefühl. 2021 bringt mir – trotz Impfung – keine so großen Hoffnungen. Denn: Es geht langsam voran mit den Impfungen, bis wir einen Herdenschutz haben, brauchen wir viel Geduld. So wird also auch 2021 ein hartes Jahr. Ich bin gespannt und habe Sorgen. Um die Einschulung vom Mittelkind, ebenso aber auch um die Geburt vom Sommerkind, das Leben in diesem Jahr ganz Allgemein. Nie zuvor machte mir die Zukunft solche Bauchschmerzen.

Blogtechnisch habe ich 2020 geschafft sogar 2019 noch zu unterbieten. Ja, tja, wer hätte das gedacht? Ich habe kaum geschrieben, wenig regelmäßig, noch weniger frei. Mal sehen, was das neue Jahr da bringt.
Dennoch sind einige treue Leser*innen geblieben und diesen möchte ich einfach nur Danken. <3