Heute habe ich mich mal um unsere Pläne für unsere anstehende Hochzeit gekümmert. Der Antrag ist immerhin schon – zumindest gefühlt – eine Ewigkeit her. Denn: bis zum Herbst ist es gar nicht mehr so lange. Überraschung!
Ich bin ehrlich, ich habe es schleifen lassen. Eigentlich wollte ich schon im Januar mit den Plänen beginnen. Früh dran und so. Doch dann musste ich noch eine Hausarbeit schreiben und verschob es auf die Semesterferien. Da stand aber auch ständig etwas an, am Ende auch die zweite Hausarbeit und ich hab mich gar nicht mehr drum gekümmert, obwohl ich den Papierkram auf jede meiner To-Do-Listen schrieb. Ehrlich!
Zuletzt demotivierte mich die Info, dass wir zum heiraten jeweils eine Abschrift aus dem Geburtenregister brauchen, ungemein. Es ist nämlich sehr kompliziert bei mir: Da ich nicht in Deutschland geboren wurde, muss mein Name eingedeutscht worden sein. In meinem Geburtsland wird der Vorname des Vaters an den Vornamen des Kindes gehängt. Ganz egal ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. Egal wie mittelalterlich das ist. Eigentlich keine große Sache und in der Regel auch direkt nach der Einreise erledigt. Tatsächlich aber hat die Übersetzerin die Dinge einfach „so“ geändert, ohne dass es eine offizielle Erklärung gegeben hätte. Gar nicht mal so legal.
Als ich vor einigen Wochen mit dem zuständigen Standesamt telefonierte, sagte mir der Beamte jedenfalls, ich müsste mal die Standesämter abklappern, wo ich gewohnt habe und mich erkundigen, ob der Name eingedeutscht wurde. Meine Eltern kann ich schließlich nicht mehr fragen. Ein Familienbuch hätte noch geholfen, aber darin bin ich nicht aufgeführt, das weiß ich.
Also telefonierte ich so herum. Und schickte mehrere Standesbeamte in den Keller, um nach den Unterlagen zu suchen. Denn von 1989 ist nichts digitalisiert. Einige Standesämter fehlten mir noch, als ich die Info bekam, dass ich mir das auch sparen und einfach auch jetzt noch eine entsprechende Erklärung abgeben kann.
Nachdem ich in den letzten Wochen immer einen vollen Terminplaner hatte, konnte ich heute dann ein kleines Zeitfenster nutzen und zum hiesigen Standesamt düsen. Wir wollen schließlich dieses Jahr heiraten und der Termin ist der erste Punkt auf meiner Checkliste! Jedenfalls suchte ich alle Unterlagen zusammen, die irgendwas mit meiner Geburt zu tun haben und fuhr hin. Der Beamte war nett, guckte aber auch ein wenig sparsam als er sah, dass auch mein Nachname falsch ist. Im russischen gibt es den Buchstaben „H“ nicht und er wurde im deutschen einfach hinzugefügt – ebenfalls ohne Erklärung. Natürlich. Rein formal wird mein Name nun also seit knapp 29 Jahren falsch geschrieben. Hrmpf.
Ich konnte ihm zum Glück die Unterlagen da lassen, er macht alles fertig und am Montag haben wir einen Termin, damit ich die offizielle Erklärung abgeben kann. Da kann ich dann den einen Namen ablegen und den anderen eindeutschen lassen. Nach Art. 47 des EGBGB kann ich das einfach machen. Das muss nur noch öffentlich beurkundet und beglaubigt werden – was aber eine reine Formalie ist. Der Mann hat seine Abschrift auch bereits beantragt und die dürfte in den nächsten Tagen eintrudeln, dann können wir gemeinsam zum Standesamt, um die Eheschließung anzumelden. Tihihi, wir heiraten! ♥
Was die Kinder und ihre Namen angeht, so bekommt das Mädchen automatisch den Ehenamen, weil sie noch keine 5 Jahre alt ist. Die Große muss ich einbenennen lassen, da sie auch gerne den Nachnamen des Mannes haben möchte. Dafür muss ich vorher noch zum Jugendamt und mir eine Negativbescheinigung zum Sorgerecht ausstellen lassen. Aber das alles erst später, da ich sie ja auch erst nach der Hochzeit einbenennen lassen kann.
Pläne – heiraten 2016
Ansonsten haben wir uns aber auch schon Gedanken gemacht. Wir haben einen Termin Anfang September im Auge und hoffen, dass der noch frei ist. Eine ganz, ganz tolle Location hab ich auch entdeckt, aber die ist 1,5 Std. von uns entfernt. Zum einen blöd für die Gäste von hier. Zum anderen noch blöder für die Gäste aus dem Rheinland, die fahren dann zwar etwas anders, aber ebenfalls 1,5 Std. Außerdem sind da noch die Großeltern des Mannes, denen eine so lange Fahrt vielleicht zu viel sein könnte? Für die Location spricht aber, dass wir uns vor Ort trauen lassen und danach direkt zu den Feierlichkeiten übergehen könnten. Klingt das nicht toll!?! Außerdem ist da eine schöne Grünanlage, Platz für die Kinder und vor Ort könnte auch übernachtet werden.
Trauzeugen haben wir nun beide (und ich freue mich so über die zwei ♥!), Ringe haben wir uns angesehen und ich weiß noch nicht so recht, ob der Mann es da nicht ein bisschen übertreibt. Andererseits sind sie für die Ewigkeit. DIE Ringe. Hachnaja. Ich habe mehrere Fotografen angeschrieben und einige Angebote eingeholt. So weiß ich jetzt ganz genau, was ich haben möchte und wir schauen dann gemeinsam, wer da am besten passt. Zum Brautkleid hab ich mir allerdings noch nicht viele Gedanken gemacht. A-Linie und klassisch weiß klingen ganz schön, aber sonst? Ich weiß es nicht. Auch nicht, wo ich da hingehen soll. Zwar haben wir hier wohl ein paar entsprechende Läden in der Umgebung, aber in den Schaufenstern sah ich bisher nichts, was mich auch nur halbwegs angesprochen hätte, daher war ich auch noch nicht drin.
Es sind aber auch noch drölfzigtausend Dinge, die noch bedacht und geplant werden wollen: Welche Farbe soll die Deko haben? Wie sollen die Einladungskarten aussehen? Machen wir vorher ein Shooting dafür? Was soll es zu essen geben? Was ist mit Musik? Tragen die Kinder Kleider? Welche? Machen wir Gastgeschenke? (Das gehört mittlerweile dazu, hm?) Wen sprechen wir an, für die Kinderbetreuung? Hochzeitstorte?!! Wo lasse ich Frisur, Make-Up und Maniküre machen? Und grad fällt mir noch der Brautstrauß ein!
Ich bin echt gespannt, wie viel Stress die Planung der Hochzeit dann tatsächlich noch bedeutet. Im Moment finde ich die Namens-Geschichte am schlimmsten, alles andere zählt zum schönen Stress und macht ja auch Spaß. Auch wenn ich es immer noch gar nicht fassen kann, dass wir dieses Jahr noch heiraten werden. Das ist so, so, SO verrückt!
Ich kann Dich SO gut verstehen. Ich habe 3 Monate lang damals nichts anderes getan als von Anträgen, Übersetzung und Gedöns geträumt. Es war echt nervig und mühselig aber am Ende durften wir auch endlich heiraten. yay!
Wirst sehen, im Nachhinein wird alles gut!
Weiterhin alles Liebe und mach Dir nicht zuviel „gedachten“ Stress! (habe ich nämlich immer getan)
LG Nina
Danke für’s Mutmachen! Wir beißen uns da durch, irgendwie. Immerhin steht am Ende was schönes! <3
Hachja, was eine aufregende Zeit :-) Ich drücke die Daumen, dass das mit dem Standesamt erstmal alles klappt und der Termin dann noch frei ist. Wegen der Location, wenn alles vom Herz her passt, nimm sie. Meine Oma ist damals über 3 Std. angereist, war machbar. Natürlich ist dann die Frage, ob alle da übernachten, oder wieder heimfahren, dann könnte so ein Fest halt auch früh zu Ende sein.
Wegen dem Kleid, mach Termine in ALLEN im Umkreis in Frage kommenden Läden und fahr hin. Probiere Dich durch und da wird DEIN Kleid dabei sein. Aber warte nicht mehr zu lange, bis September ist nicht mehr lang, die im Brautladen kriegen sicher schon Schnappatmung wenn Du den Termin erwähnst ;-)
Danke Dir! Auch für die Daumen! Hat wohl geklappt und jetzt warten wir nur noch auf die Unterlagen des Mannes. Juhu!
Ja, wahrscheinlich hast Du Recht wegen der Location. Ich denke auch immer wieder daran, dass es ja UNSER Tag ist und wir sind auch schon so einige Kilometer (weiter) gefahren, ohne uns dazu Gedanken zu machen.
Ohje, na Du machst mir ja Mut. :blank: Ich dachte eigentlich, ich wäre noch soweit in der Zeit mit dem Kleid. Ich bin gespannt, was die entsprechenden Boutiquen sagen.