Schon seit einigen Wochen denke ich darüber nach, wo mich das Bloggen hinführen soll. Ich schreibe gerne, doch in letzter Zeit beschränkten sich meine Artikel auf Fotoaktionen wie das Wochenende in Bildern oder 12 von 12, einmal monatlich der Entwicklungsbericht des Mädchens, aber sonst nichts nennenswertes. Es ist nicht so, als hätte ich keine Themen. Ganz im Gegenteil eigentlich. Dennoch steht da ein ganz großes „aber“ und ich weiß grad einfach nicht, wo mich der Weg hinführen soll.
Bloggen – Ja, aber!
Momentan schreibe ich nichts von dem, was mir wirklich auf der Seele brennt und das merkt der Leser natürlich auch an den Artikeln. Aber viel schlimmer noch, diese Tatsache bremst mich aus, nimmt mir den Atem, die Ideen zu schreiben und lässt mich verstummen. Das warum ist so einfach, wie es auch schon fast peinlich ist: Ich bin feige! Ganz oft lese, erlebe, spreche ich über etwas, möchte dazu bloggen. Manchmal tue ich es sogar und schreibe einen hitzigen Artikel, nur um ihn am Ende wieder zu löschen. So oft habe ich nach kontroversen Meinungen Shitstorms auf schönen, gemütlichen Blogs erlebt und frage mich dann, ob ich das aushalten würde? Vermutlich nicht. Vermutlich würde ich heulend alle meine sozial Media Accounts löschen, die Domain auflösen und das Internet nicht mehr betreten. Oder so ähnlich.
Andererseits macht mich dieses Randbloggen ohne echte eigene Meinung überhaupt nicht glücklich. Ich bin nicht der Typ Mensch, der allem zustimmt, obwohl er eigentlich eine ganz andere Meinung hat. Und eigentlich ist das ja auch mein Blog und ich kann – nein sollte, muss sogar! – meine Meinung haben und sie vertreten. Sonst kann ich mir das Geblogge ja auch einfach sparen. Denn, ganz ehrlich, die letzten paar Monate plätscherte das mit dem Bloggen so vor sich hin, war nichts Halbes und nichts Ganzes – das will ich so einfach nicht (mehr).
Die Sache mit der Präsenz
Hinzu kommt, dass ich – unter anderem bedingt durch diese grenzenlose Unzufriedenheit – keine angemessene Präsenz zeige. Mal blogge ich mehrere (teils nichtssagende) Artikel die Woche, dann kommt wieder 2 Wochen lang gar nichts. Das ist kein Bloggen, das ist Bestenfalls ein Tagebuch. Ein, zugegeben, ziemlich langweiliges.
Es gab Zeiten, da habe ich mich auf das abendliche Bloggen sehr gefreut. Ich habe andere Dinge verschoben oder gekürzt, damit ich schreiben konnte. Heute schiebe ich das Bloggen immer wieder vor mir her und am Ende kommt wieder nichts, das mir wirklich etwas bedeutet.
Und jetzt? Aus die Maus?
Ich stehe im Moment vor einem Scheideweg: Wähle ich den einen Weg, endet mein Bloggen nach über 10 Jahren. Einfach so. Ich schließe die Domain(s), bin nur noch ich. Wähle ich den anderen Weg, würde es zunächst einmal ein etwas beschwerlicherer: Als erstes muss ich für mich entscheiden, ob ich mich professionalisieren oder weiterhin ausschließlich privat bloggen möchte. Die Anfragen für Kooperationen und Aktionen häuften sich, schon lange bin ich auf keine eingegangen. Will ich das? Muss ich das? Bin ich dafür überhaupt offen? Das muss ich für mich klar kriegen! Als nächstes muss ich mir meine Position bewusst machen und schauen, dass sie auch nach außen sichtbar ist. Bin ich ein reiner Mama-Blog? Schreibe ich nur über Kinderkram? Was sind meine Themen? Eigentlich dachte ich immer, das sei klar. Aber wenn ich mich durch meinen Blog scrolle, stelle ich schnell fest, dass von allem etwas dabei ist, aber keine Persönlichkeit zu erkennen ist. Ich schreibe Wischiwaschi-Artikel, in denen ich darauf achte, dass ich bloß keinem auf den Schlipps trete, niemanden angreifen könnte oder sonst irgendwie negativ auffalle. Das will ich nicht mehr. Nicht, dass ich andere bewusst angreifen möchte, aber ich möchte „frei Schnauze“ schreiben, ohne mir über Hinz und Kunz Gedanken zu machen und jedes eventuell und vielleicht einkalkulieren. Ich will ich sein. Nicht jemand anderes, der jedem gefällt. Punkt.
Einige meiner alten Artikel möchte ich ganz löschen, die passen einfach nicht zu mir. Ich bin kein Schmink-Blog z.B., war ich noch nie! Andere Artikel will ich überarbeiten, weil sie immer noch oft und viel gelesen werden. Wieder andere – eine ganze Kategorie – würde ich gerne mehr von den normalen abheben, damit sichtbarer ist, was gesponsert ist und was nicht.
Außerdem hatte ich vor der Geburt des Mädchens, als unser Wunsch-Zweitname bei Twitter bekannt wurde, den Plan geschmiedet meine Töchter im Blog beim abgekürzten Zweitnamen zu nennen. Im Hormontaumel nach der Geburt hab ich das Mädchen Heldenmädchen genannt und als ich die Änderung kürzlich in Angriff nehmen wollte, landete ich auf einem Blog der just das mit seinen Kindern macht. Das sieht dann total nachgemacht aus und sowas mag ich nicht. Örgs. Mal sehen, wie ich dieses Problem lösen könnte. – Kurzum: hier ist viel, was mich stört. Sehr viel, auch wenn die Punkte alle nur Kleinigkeiten sind.
Damit ich mir in Ruhe mit mir selbst einig werden kann, werde ich dem Blog nun ganz bewusst eine Pause verpassen. Ich nehme mir den Druck, jetzt endlich einen neuen Artikel schreiben zu müssen. Ich will den Blog mal gar nicht auf dem Schirm haben und mich auf das Studium, meine Kinder, die Hochzeitspläne und all die anderen schönen Dinge, die grad bei uns passieren, konzentrieren. Ich setze mir eine Deadline, bis wann ich mich entschieden haben möchte und dann fällt der Hammer: Entweder es geht weiter, oder nicht.
Kenne das, mit sich selber finden. Wo soll der Blog hin. Ich bin in so einer zurückfindungsphase. Den aufgeben und einfach alles löschen konnte ich nicht.
Übrigens, auch der Blogname ist mittlerweile leider schon ein zweites mal online, auch ein mama blog, nur ohne Bindestrich. Von daher, wenn du die Zweitnamen willst, dann mach es so, auch wenn es xy auch macht (ich nehme an, ich weiß welchen Blog du nimmst) oder ganz Typische Spitznamen, die die Persönchen Beschreiben.
Mach die Pause. Ich hoffe aber, dass du nicht ganz verschwinden wirst.
Ach echt? Das hab ich bisher gar nicht mitbekommen mit dem Blognamen. Mhm. Auch blöd…
Bei den Namen der Mädels überlege ich jetzt wirklich, ob ich die einfach nehme, selbst wenn ich es da „zuerst“ entdeckt hab, ist das Rad auf dem Blog sicher nicht neu erfunden worden und andere haben es auch schon so geführt…
Danke für Deine Worte! ♥
Ich kann dich sehr gut verstehen. Bloggen macht Mühe, der Alltag ist schon stressig genug,warum also nicht einfach damit aufhören? Aber irgendwie ist das Bloggen auch wieder ein Ausgleich. Echt schwierig. Ich habe für mich jetzt entschieden, ich blogge weiter … jedoch nicht mehr so oft. Qualität statt Quantität *grins *. Ich lasse es langsam angehen, mache nicht mehr bei so vielen Aktionen mit und werde sehen wie es in Zukunft weiter geht. Ich wünsche dir viele tolle Momente und genießen den Sommer. Lg lässt dir da – Frau Mama :-)
Ja. Also. JA! Kann ich eigentlich nur unterschreiben! Qualität statt Quantität ja sowieso, wobei bei mir ja zuletzt weder das eine noch das andere… ach, lassen wird das.
Lieben Dank für Deine Worte! ♥
Ich lese deine Artikel so gerne auch wenn Ich eher zum stillen Leser gehöre und ja doch nur eher selten kommentiere. Aber oft finde ich sie trotzdem Hilfreich oder einfach nur toll. Ich mags wenn es auch mal nur Wischiwaschi-Kram ist.
Im Moment überlege ich allerdings auch hin und her. Weil schaff ich das, kann ich das mit Kind, Baby, der Situation. schon jetzt blogge ich ausschließlich übers Smartphone, was ziemlich nervt. Und fast ausschließlich nur noch übers Schwanger sein. Hmpf. Ich wollte das immer, aber dass das Leben mal so langweilig wird, dass es nur noch Babykrams bei mir gibt. Tja. Mal sehen, wie das so wird….
Jedenfalls was Ich eigentlich sagen wollte, ich würde es sehr bedauern, wenn du von der Bildfläche verschwinden würdest!
Danke, meine Liebe. ♥♥
Ja, auch was die Themen angeht… Verstehe Dich da auch total! Mich nervte das Geblogge ausschließlich über die Schwangerschaft auch so sehr und dann? Baby da, nur noch über das Baby. Argh! Auch nicht so das wahre. Ich bin ja auch nicht NUR Babymama.
Dass es über das Smartphone umständlich(er) ist verstehe ich aber auch, das ist ja richtig unbequem zum Schreiben. Achach. Ich hoffe, Du findest eine Lösung und schreibst weiter!
Ich fände es schön, wenn Du Deinen Blog weiter führen würdest. Etwas mehr Ruhe kann ja dabei nicht schaen. Ich blogge selbst auch mal 2, 3 Wochen lang nichts, entweder weil ich keine Zeit habe oder eben hitzige Artikel vermeiden möchte. Wenn Bloggen mehr Hobby als alles andere ist, finde ich, muss man sich keinen Druck machen (will man damit Geld verdienen ist es definitiv was anderes).
Was ich oft mache ist mir Themen, von denen ich denke, dass ich iiiirgendwann mal etwas zu schreiben möchte, schon mal mit Überschrift als Entwurf anlege und dann immer mal was dazu schreibe, wenn es mir in den Sinn kommt. Manchmal kommt am Ende dann was ganz anderes dabei raus, als ursprünglich gedacht. Aber so ist einfach die Dynamik des Lebens.
Ja, im Grunde hast Du Recht. Bei anderen Bloggern stören mich längere Ruhephasen nicht, ich werde sowieso durch Social Media Kanäle oder den Feedreader auf neue Artikel aufmerksam – egal wie viel Zeit zwischen ihnen liegt. Bei mir selbst hab ich den Anspruch 2-3 Artikel in der Woche zu schreiben + einen am Wochenende. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu streng… Mal sehen, wo mich das nun hinführt.
Mit Entwürfen arbeite ich übrigens auch, oft auch schon Stichpunkte darin, quasi Brainstorming, sonst ist schnell alles weg. Aber das dann noch ordentlich verschriftlichen… Puuuh…
So eine Pause ist immer gut, um die eigenen Ansprüche und Ziele zu hinterfragen. Was will ich mit meinem Blog? Wen will ich erreichen? Ist mir viel Traffic wichtig oder mein Inhalt? Nimm Dir die Zeit, die Du brauchst. Ich hoffe dennoch, dass es hier weiter geht (auch mit nur einem Artikel pro Monat).
Den Druck hatte ich eine Zeitlang auch und die Frage, ob es weitergeht schwirrte in meinem Kopf. Ich entschied mich einfach, es lockerer zu sehen und schreibe wirklich nur noch dann, wenn ich Zeit und Muße finde. Aber ich mache mir weiterhin Luft, schreibe auch das, was mir auf der Seele brennt. Sollen die anderen doch sagen, was sie wollen.
Es ist Dein Blog, Deine Herzenssache! Du wirst schon die richtige Entscheidung treffen.
Liebe Grüße, Nadine
Danke für Deine Worte! ♥
[…] ich bereits im letzten Artikel schrieb, bin ich mit der Benennung der Kinder hier im Blog nicht zufrieden. So wie es momentan ist, […]