In den nächsten 40 Antworten erzähle ich etwas über meine Oma, die meine (gefallene) Heldin ist, über Stolz auf mich selbst (den ich mir selten erlaube), langweilige Hausarbeiten und vieles mehr…
1000 Fragen an mich selbst – über meine gefallene Heldin, stolz auf mich selbst und langweilige Hausarbeiten
Die 1000 Fragen entstammen dem Flow Magazin, Johanna von pink-e-pank greift sie auf und beantwortet sie.
81. Was würdest du tun, wenn du fünf Jahre im Gefängnis sitzen müsstest?
Schlafen. Und Lesen. Im Wechsel! Beides kommt bei mir momentan zu kurz, das wäre also der ideale Zeitvertreib!
82. Was hat dich früher froh gemacht?
Die selben Dinge, die mich auch heute froh machen: Zeit mit Freunden, Zeit für mich alleine. Seit ich Kinder habe ist hinzugekommen, dass es mich froh macht, Zeit mit meinen Kindern zu verbringen. Aber ich bin oftmals auch froh, wenn sie abends im Bett sind und Feierabend ist. So wie man als Eltern eben Feierabend hat. Man steht auf Abruf, hat aber auch mal etwas Zeit für sich.
83. In welchem Outfit gefällst du dir sehr?
Es kommt ganz drauf an. Momentan in gar keinem. Aber daran arbeite ich. Sonst eigentlich gern in Jeans, Top und Chucks oder Boots. An kühleren Tagen mit Cardigan drüber. Ja, so in etwa, glaube ich.
84. Was liegt auf deinem Nachttisch?
Einen Nachttisch habe ich seit… knapp 3 Jahren nicht mehr, setze aber darauf, bald wieder einen zu haben. Er fehlt mir nämlich. Darauf stehen mein Radio-Wecker und meine Nachttisch-Lampe. Außerdem liegen da mein Handy, Taschentücher und Kopfhörer.
85. Wie geduldig bist du?
Früher war ich es gar nicht. Lotte lehrte mich die Tugend der Geduld im letzten Jahr sehr. Seitdem ist es zwar nicht perfekt und an manchen Tagen bzw. zu manchen Tageszeiten klappt es nicht so gut, aber ich rufe mir dann wieder ins Gedächtnis, dass es mit Geduld viel einfacher zugeht. Dann geht’s eigentlich ganz gut.
86. Wer ist dein gefallener Held?
Meine Oma. Als Kind war mir das gar nicht bewusst, aber heute ist mir klar, wie heldenhaft sie war.
Sie erlebte die Nachbeben des 1. Weltkrieges, wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und verlor im 2. Weltkrieg zwei Kinder. Sie überlebte meinen Opa, der schwer leidend den Kampf gegen den Krebs verlor, siedelte nach Deutschland um und musste mit ansehen, wie sich ihre Söhne selbst kaputt machten.
Sie nahm mich mit über 70 Jahren auf und war mir die einzige Mutter, die ich kannte. Als ich 14 war, bekam sie nach einer OP Demenz und war nicht mehr sie selbst. Ich pflegte sie noch 1 Jahr, danach konnte ich nicht mehr.
Als Nina auf der Welt war, besuchte ich sie relativ regelmäßig, aber es tat mir unheimlich weh, dass sie mich nicht erkannte, aber von mir als Kind erzählte. Einen Schlaganfall und mehrere ans Bett gefesselte Jahre später verließ sie diese Welt.
Sie war eine großartige Frau, die grandioses geleistet hat. Sie hat Kinder zu einer Zeit großgezogen, in der es härter als hart war. Häuser baute sie, arbeitete auf dem Feld und war immer für andere da, half wo sie konnte. Auch wenn sie selbst wenig hatte, gab sie immer anderen, die noch weniger hatten und war überzeugt davon, dass es schon irgendwie gehen wird – und es ging immer irgendwie.
Ja, sie ist meine gefallene Heldin! Und ich muss auch heute noch oft an sie denken, an die Dinge, die sie mir erzählte, die sie mich lehrte.
87. Gibt es Fotos auf deinem Mobiltelefon, mit denen du erpressbar wärst?
Peinliche ja, aber nichts, womit ich erpressbar wäre.
88. Welcher deiner Freunde kennt dich am längsten?
Mein Mann ist mein bester Freund und kennt mich am längsten, das hab ich ja schon einmal erwähnt. Neben ihm sind da noch die beiden ♥-Freundinnen aus dem Bonner Raum. Eine lernte ich in der Ausbildung kennen, die andere wenig später durch Ninas Freundin im Kindergarten.
89. Meditierst du gern?
Nein, ich glaube nicht. Ein paar Mal hab ich es versucht, aber in meinem Kopf sind dafür einfach zu viele Gedanken. Es scheitert also schon an der Konzentration.
90. Wie baust du dich nach einem schlechten Tag wieder auf?
Es gibt kaum etwas, was eine lange, heiße Dusche nicht richten könnte. Ansonsten ist da noch Schlaf, der in letzter Instanz immer hilft.
91. Wie heißt dein Lieblingsbuch?
Lange war es „Bei Einbruch der Nacht“ von Anne Stuart. Es ist wahnsinnig spannend gewesen. Aber ich muss zugeben, dass ich 13 oder 14 war, als ich das gelesen habe. Später wurde es „In seiner Hand“ von Nicci French. Aber wirklich oft gelesen habe ich die Harry Potter Reihe. Da kommt einfach nichts dran, obwohl ich sonst (Psycho-)Thriller lese. Die „Twilight-Reihe“ gefiel mir ebenfalls sehr. Auch die Reihe vom „House of Night“ fand ich richtig gut. – Ich kann mich nicht entscheiden!
92. Mit wem kommunizierst du am häufigsten über WhatsApp?
Mit Mo und mit Nina.
93. Was sagst du häufiger: Ja oder Nein?
Früher wäre es definitiv das NEIN gewesen. Mittlerweile sind meine Neins bewusster gewählt, reflektiert und ich versuche erst herauszufinden, warum ich impulsiv zum Nein tendiere und ob ein Ja nicht angebrachter wäre. Also mittlerweile ist das JA häufiger.
94. Gibt es Gerüchte über dich?
Vermutlich. Ich weiß nicht.
95. Was würdest du tun, wenn du nicht mehr arbeiten müsstest?
Schreiben, Fotografieren, Bloggen und mich ehrenamtlich engagieren. Letzteres würde ich gerne auch jetzt schon parallel machen, aber ich wüsste momentan einfach nicht, wann.
96. Kannst du gut Auto fahren?
Ja und ich hasse das Klischee, dass Frauen angeblich so schlecht fahren und nicht einparken können und überhaupt. Ich kann es.
97. Ist es dir wichtig, dass dich die anderen nett finden?
Ja, aber ich arbeite daran, dass es mir nicht mehr SO wichtig ist. Man kann nicht jeden nett finden oder gar mögen. That’s life. Das muss nur noch bei mir ankommen.
98. Was hättest du in deinem Liebesleben gerne anders?
Nichts.
99. Was unternimmst du am liebsten, wenn du abends ausgehst?
Essen, ins Kino, was trinken – aber all das ist schon eine Weile her. Jetzt würde ich mich freuen, einfach mal wieder überhaupt raus zu kommen, Freunde treffen, unterhalten.
100. Hast du jemals gegen ein Gesetz verstoßen?
Ja.
101. Treffen die deinem Sternbild zugeordneten Charaktereigenschaften auf dich zu?
In meinem äh… was? Ich hab keine Ahnung. Spontan würde ich „Ja“ sagen, Stier klingt stur, das bin ich. Aber mehr wüsste ich nicht, ehrlich gesagt halte ich nichts von Sternbildern und die damit verbundenen Zuordnungen.
102. Welche Farbe(n) dominiert in deinem Kleiderschrank?
Schwarz. Und Jeans. Eigentlich mag ich helle Farben gerne, aber darin fühle ich mich momentan nicht wohl.
103. Holst du alles aus einem Tag heraus?
An manchen ja, an anderen nicht. Es kommt sehr drauf an. Ich versuche es aber zumeist.
104. Wie viele TV-Serien schaust du regelmäßig?
TV-Serien gar nicht, also im freien TV. Auf Netflix und Amazon Prime kann ich Serien gut suchten, wenn mir danach ist und die Zeit dafür da ist. Aber oft gibt es (lange) Phasen, in denen abends gar nichts läuft. Das ist auch ok.
105. In welcher Beziehung möchtest du für immer Kind bleiben?
Ich möchte die Welt auch weiterhin mit Kinderaugen sehen können. Das fällt mir zuweilen schwer bzw. merke ich mit Lotte, wie sehr mir das mit dem Älterwerden von Nina abhanden gekommen war. Das würde ich mir gerne bewahren.
106. Kannst du eine Woche auf das Internet verzichten?
Ja, könnte ich schon, hab ich auch schon hier und da. Im Urlaub zum Beispiel. Aber ich tue es ungern. Ich mag den Austausch, die Inspiration, die Diskussionen, den Kontakt eben. Das fehlt mir dann schon.
107. Wer kennt dich am besten?
Nach mir selbst ist es mein Mann. Er kennt mich seit ich 15 bin, weiß, wie ich ticke und kann mich (meistens) so nehmen, wie ich bin.
108. Welche Arbeit im Haushalt findest du am langweiligsten?
Wäsche waschen, Staub wischen und saugen. Ich mag Haushaltskram nicht und drücke mich gern davor, aber irgendwann muss es ja doch gemacht werden.
109. Bist du manchmal von anderen enttäuscht?
Ja, sogar recht häufig. Aber eigentlich ist es mein Problem, weil ich Dinge von anderen erwarte, die für mich selbstverständlich sind. Das ist auch der häufigste Konflikt zwischen meinem Mann und mir. Aber ich versuche mich immer wieder daran zu erinnern, dass andere Menschen Dinge eben anders sehen oder angehen. Dann geht’s.
110. Wie sieht ein idealer freier Tag für dich aus?
Ein idealer, freier Tag beginnt in jedem Fall mit einer Nacht am Stück und Ausschlafen. Mit einem Milchkaffee und ganz viel Ruhe zum Wachwerden. Danach ist eigentlich variabel. Stressfrei wäre gut, ohne Termine oder Verpflichtungen, ohne Streit oder schlechte Laune. Mit Essen, das ich nicht selbst kochen muss, viel Zeit mit den Kindern und auch mal einem vollständigen Satz, den ich mit dem Mann wechseln kann, ohne dass jemand dazwischen quakt. Irgendwie so.
111. Bist du stolz auf dich?
Puuh. Spontan würde ich „Nein“ sagen, weil ich nie meinen eigenen Ansprüchen genüge. Von anderen bekam ich oft gesagt, ich sollte es sein. Weil ich meine Ausbildung abgeschlossen habe, obwohl ich ein Kind bekam und allein erziehend war. Meine innere Stimme sagt mir aber, dass ich die Ausbildung nicht so gut abschloss, wie ich hätte können. Dass wir in der Zeit sehr, sehr wenig Geld hatten und alles nicht so optimal lief. Andere sagten, ich solle stolz sein, weil ich das Abi nachgeholt habe, jetzt studiere. Doch wieder fühlt es sich nicht danach an, dass ich darauf stolz sein könnte, sein sollte oder dürfte. Worauf ich wirklich stolz bin, sind meine Kinder. Dabei habe ich da am wenigsten beigetragen. Sie sind, wie sie sind. Und sie sind toll!
112. Welches nutzlose Talent besitzt du?
Hm, ich hab nicht viele Talente. Ich glaube bei den wenigen ist nichts nutzloses dabei.
113. Gibt es in deinem Leben etwas, das du nicht richtig abgeschlossen hast?
Ja, einiges.
114. Warum trinkst du Alkohol beziehungsweise keinen Alkohol?
Wenn ich Alkohol trinke, dann hab ich richtig Lust drauf. Aber das ist eher selten. Abends mal ein Glas Cola-Bier, aber auch das eher selten.
115. Welche Sachen machen dich froh?
Zeit mit Freunden, Zeit für mich, Zeit mit meinen Kindern.
116. Hast du heute schon einmal nach den Wolken am Himmel geschaut?
Ja, aber der Himmel ist ganz zugezogen gewesen, weil es den ganzen Vormittag schneite.
117. Welches Wort sagst du zu häufig?
„Moment“. Ganz schlimm, weil es meistens nicht nur ein Moment wird und doch länger dauert.
118. Stehst du gern im Mittelpunkt?
Nein gar nicht. Am liebsten halte ich mich im Hintergrund.
119. Wofür solltest du dir häufiger Zeit nehmen?
Für’s Nähen, für’s Schreiben, um meinen Tag besser durch zu planen, für’s Lesen, Aufräumen – ach, da ist so vieles. Ich hab für die meisten Dinge immer kleine Zeitfenster und so geht alles nur schnell, schnell. Das fühlt sich nicht gut an.
120. Sind Menschen von Natur aus gut?
Unbedingt. Und dann kommt das Leben, Menschen sammeln Erfahrungen, werden enttäuscht, verletzt – das Ergebnis fällt unterschiedlich aus. Aber von Natur aus sind Menschen gut.
Der dritte Schwung Fragen ist beantwortet,
die nächsten Antworten kommen Ende des Monats.
Wie sieht es bei Euch aus, mögt Ihr auch ein paar Antworten geben? Seid Ihr stolz auf Euch selbst? Wer kennt Euch am längsten? Und welche Hausarbeit findet Ihr am langweiligsten? Gerne im Kommentar!
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