Nach der Verlobung ist vor den Hochzeitsplänen. Die spannende Zeit der Hochzeitsvorbereitungen und des Organisierens beginnt, vieles muss bedacht und im Blick behalten werden.
Im Internet und in Fachzeitschriften kursieren dazu diverse Checklisten, die mich einerseits ein wenig wahnsinnig machten, für uns aber zu großen Teilen auch keinen Sinn ergaben. Das meiste sollte anders werden, als dort gelistet. Vieles haben wir andererseits unterschätzt und kamen dadurch zum Schluss in Planungsstress. Zumal wir kaum bis gar keine Hilfe von außen hatten und alles neben dem normalen Familienbetrieb und -alltag erledigten. Ein paar Heulkrämpfe meinerseits und Wutausbrüche des Mannes später haben wir es dann aber doch geschafft und eine wirklich traumhafte Hochzeit gefeiert. Den Weg dahin werde ich in einer Artikelreihe verbloggen. ♥
geplante Hochzeitspläne – wo geht es eigentlich los?
Wie und wo beginnt man, die Hochzeitspläne zu schmieden? Was kommt als erstes? Und was danach? Als ich mir die Checklisten so durchsah, stellte ich schnell fest, dass sich die meisten einig sind: Als erstes sollte – ungefähr 12 bis 8 Monate vorher – der Termin für die Trauung festgelegt werden. Hysterisches Lachen meinerseits, denn Zeit für die ersten ernsthaften Gedanken an unsere Hochzeit fand ich erst 5 Monate vorher.
Termin und Ort für die Trauung
Zwar hatten wir recht schnell einen Termin für die Trauung im Auge, bevor wir aber zur Anmeldung der Eheschließung zum Standesamt konnten, mussten die nötigen Unterlagen besorgt werden. Beim Mann war das schnell erledigt, bei mir leider nicht so. Eigentlich benötigt man dafür nur eine Abschrift aus dem Geburtenregister. Der Mann konnte den Antrag dafür digital ausfüllen und ihn mit einem Scan seines Personalausweises an das zuständige Standesamt mailen. So easy! Ich hingegen benötigte zur Bestätigung meiner Namensführung einen Nachweis darüber, dass mein Name eingedeutscht worden ist. Leider wurde er das nicht, sodass ich diesen Schritt zunächst nachholen musste. Als das dann aber doch geschafft war, konnten wir den 09. September 2016 für unsere Trauung buchen. Yesyes!
In diesem Zuge entschieden wir uns für eine Trauung außerhalb des normalen Standesamtes, in einem Trauzimmer eines wunderschönen Fachwerkhauses. Später mussten wir uns für einen anderen Ort entscheiden, weil dieser Ort auch gemietet werden kann um dort zu feiern und wir dafür keine andere Location auftun konnten. Dieses später war übrigens nur knapp einen Monat vor der Trauung, aber das ist eine andere Geschichte…
Ehename und was ist da mit Patchwork?
Ich wurde öfter gefragt, wie wir das denn mit dem Nachnamen machen würden, wo Nina doch nicht die Tochter des Liebsten ist und meinen Nachnamen trägt.
Es war eigentlich ganz einfach: Ich überließ ihr die Wahl, wie sie nach der Hochzeit heißen möchte und habe mich dem angeschlossen. Vorher erklärte ich ihr, dass für mich beides absolut okay ist, ich nur auf keinen Fall möchte, dass eines meiner Kinder einen anderen Nachnamen trägt, als ich es tue. Das konnte sie gut nachvollziehen, entschied sich aber dennoch für den Nachnamen des Mannes („Dann rutsche ich in der Klassenliste fast ganz nach vorne, so cool!!!“), sodass wir diesen zu unserem Ehenamen bestimmten. Lottes Nachname wird sowieso automatisch geändert, da sie noch keine 5 Jahre alt ist.
Hätte Nina sich dagegen entschieden, würde ich nun eben einen Doppelnamen tragen.
Location – wo feiern wir denn?
Über das Budget waren wir uns gleich zu Beginn einig und waren beide der Meinung, wir würden gut damit hinkommen. Doch schnell war klar, dass wir Abstriche machen müssen, je nachdem, was uns wichtig(er) ist. So verabschiedeten wir uns vom Full-Service eines Restaurants oder einer ähnlichen Location und konzentrierten uns auf mietbare Räume, die die richtige Größe und den angemessenen Rahmen für unsere Hochzeit bieten sollten. Sowieso fanden wir ein Restaurant sehr einschränkend, weil von Hause aus Vorgaben gemacht würden, als dann aber noch die enormen Kosten hinzu kamen war uns klar, dass wir dann lieber keine überteuerte „Kompromiss-Location“ haben wollen und entschieden uns eben dafür, alles selbst zu organisieren.
Im Sauerland selbst fand ich diese Suche unheimlich schwierig, obwohl unsere Must-Have-Liste recht überschaubar war:
- Platz für 40 bis 50 Personen
- höchstens 30 bis 45 Minuten vom Trauzimmer entfernt
- Möglichkeit alles selbst zu organisieren (Catering, Service, etc.)
- kein Pfarrheim, keine Schützenhalle oder ähnlich dörfliches
Viele nette Locations die wir auftun konnten, erfüllten die Kriterien nicht und am Ende entschieden wir uns dafür die Trauung in ein anderes Trauzimmer zu verlegen und die Feier im tollen Fachwerkhaus selbst auszurichten.
Mehrere Wochen versuchte ich die Eigentümer telefonisch zu erreichen, aber es sprang immer nur der Anrufbeantworter an, bei dem ich es irgendwann verärgert aufgegeben habe, eine Nachricht zu hinterlassen. Anfang August schrieb ich eine E-Mail, woraufhin sich innerhalb von einigen Stunden jemand meldete. Ich war echt perplex, denn die Besitzer sind bereits etwas älter, ich rechnete eigentlich nicht damit, noch etwas von ihnen zu hören. Um so schöner, dass das klappte und wir dann endlich die Location sicher hatten. Denn erst mit dem Feststehen dieser konnten andere Hochzeitspläne voranschreiten!
Catering – was gibt’s?
Beim Catering hatten wir dann das erste Mal richtig Pech: Das Restaurant, welches auch Partyservice anbietet und geliefert hätte, schloss zum 01. August, was wir aber erst spät mitgeteilt bekamen. Nämlich als der Mann dort anfragte. Blöd halt, wenn man keine gute Alternative kennt!
Ursprünglich blendeten wir alle reinen Partyservice-Unternehmen aus, mussten dann aber doch zurück rudern und dort anfragen. Im Endeffekt war das dann doch ziemlich perfekt, denn der örtliche Metzger lieferte ausgezeichnetes Essen zu guten Konditionen. Die Vorbesprechung war zwar immer wieder mühselig, aber als alles geklärt war, freuten wir uns sehr über diese Fügung!
Hochzeitseinladungen und andere Drucksachen
Da ich im Grafikdesign ganz versiert bin und mir das auch unheimlich viel Spaß macht, wollte ich die Einladungskarten selbst gestalten. Ich meine: Halloooho? Individuell as individuell can be!
Doch es war noch so viel zu tun und die Einladungen mussten wirklich dringend rausgehen, da wir damit ohnehin schon wahnsinnig spät dran waren. Also musste ich schweren Herzens davon abrücken. Stattdessen guckten wir uns bei den gängigen Anbietern um, suchten etwas halbwegs passendes aus und bestellten unsere Hochzeitseinladungen online. Sie sind okay gewesen und wir bekamen auch viel positives Feedback, für mich blieben sie aber eben nur ein Kompromiss.
Im gleichen Zuge bestellten wir auch die Platzkärtchen, da sie im selben Design sein sollten. Die Dankeskarten aber werde ich wohl wirklich selbst gestalten, sobald ich etwas Zeit finde!
Der Anfang ist gemacht
Nachdem die Einladungskarten raus waren – immerhin nur 3 Wochen vor der Trauung! -, fiel mir schon einmal ein riesiger Stein vom Herzen. Gleichzeitig war das aber auch erst der Startschuss für die eigentlichen Hochzeitspläne. Viele Fragen stellten sich, die wir nach und nach für uns beantworten mussten:
- Gästeliste: Wer wird eingeladen, mit wem und wer kommt tatsächlich?
- Catering: Was gibt es zu essen? Wann? Wie viel? Was ist mit Geschirr und dem ganzen Rest?
- Hochzeitstorte: Wo bestellen? Wie soll sie sein? Ist online eine Option?
- Trauringe: Welches Material? Was soll eingraviert werden?
- Kleidung: Klassisches Brautkleid und Anzug? Besonderheiten? Farben?
- Friseur und Make-up: Vorher zum Friseur? Am Hochzeitstag vorher frisieren und schminken lassen?
- Accessoires: Was braucht man? Was wollen wir? Und wo bekommen wir es?
- Fotograf: Ab wann und wie lange soll fotografiert werden? Was ist uns wichtig?
- Brautstrauß und Blumendeko: Wo bekommen wir sie in Wunschfarben? Wann kann sie geholt werden?
- Hochzeitsfahrzeuge: Womit fahren wir zur Trauung? Mit wem? Und wie (gemeinsam?) zum Ort des Feierns?
- Gastgeschenke: Was geben wir den Gästen mit? Soll es schön oder nützlich oder lecker sein?
- Musik & Unterhaltung: Wollen wir einen DJ, ein Unterhaltungsprogramm?
- Ansonsten: Wollen wir Blumenkinder? Brauchen wir ein Ringkissen? Wer führt die Braut ins Trauzimmer?
Sobald eine Frage beantwortet war, ergaben sich tausend neue, die mindestens ebenso wichtig waren und ich sah kurzzeitig den Wald vor lauter Bäumen nicht. Zumal ich es wirklich schwierig fand eine Hochzeit zu planen, während der normale Alltag weiter laufen musste und die Kinder ihre Aufmerksamkeit einforderten…
In den nächsten Wochen wird immer wieder ein Artikel zu meiner Hochzeit erscheinen, in dem ich erzähle, wie wir zu unserer ganz persönlichen Traumhochzeit im kleinen Rahmen kamen. Stay tuned! Oder so.
- In dieser Reihe erschienen auch:
- meine Hochzeit – geplante Hochzeitspläne
- meine Hochzeit – was war uns weniger wichtig?
- meine Hochzeit – was war uns wichtig? – top fünf!
- meine Hochzeit – endlich verheiratet!
- meine Hochzeit – Pleiten, Pech & Pannen
Hört sich absolut nach viel Stress an, aber am Ende schien es ja einfach wunderbar zu sein. Bin gespannt auf die nächsten Berichte :) (Manchmal bin ich froh, dass wir ganz schnell und klammheimlich geheiratet haben :D )
Ja, das Ende – das ist die Hauptsache!
(Oh, da bin ich neidisch, ein wenig. Ich hab zwischendrin wirklich bereut, dass die Einladungen raus waren und hätte mir gern nur die Trauzeugen und die Kinder geschnappt… :angel: )