Am 01. Juli 2011 sind wir offiziell umgezogen und wurden von Großstädtern zu Landeiern. Wir zogen aus der ♥-Stadt Bonn ins Sauerland. 120 km entfernt wollten wir – als Nachbarn der Schwiegerfamilie – ganz neu anfangen.
Die Monate vor dem Umzug waren stressig und anstrengend. Der Liebste und ich, wir sahen uns recht wenig. Meist verbrachte der Liebste die Zeit im Sauerland und renovierte vor sich hin, während ich mit der Prinzessin in Bonn verweilte. Ein Lehrgang und der Kindergarten banden uns an Bonn. Unter der Woche packte ich fleißig Kartons mit den nicht unbedingt benötigten Dingen und fuhr am Wochenende mit einem voll beladenen Auto ins Sauerland, um vor Ort Tapeten abzureißen, zu streichen, Sachen auszupacken und weitere nötige Arbeiten zu verrichten. 3 Monate lang. Dann kam er, der Tag, an dem mein Lehrgang beendet war und unserem Umzug nichts mehr im Wege stand. Wir fuhren ein letzten Mal aus dem Sauerland nach Bonn, beluden den Anhänger, übergaben die Wohnung an den Vermieter und… zogen endgültig um.
2 Jahre sind seitdem vergangen. 2 Jahre, in denen viel passiert ist. 2 Jahre, in denen ich den Umzug niemals bereute.
Wir hinterließen unseren gesamten Freundeskreis dort. Und ich meine Familie. Im Rheinland. Und häufig ist es schwer, die ♥-Freunde zu treffen. Da aber unser Freundeskreis jeweils nicht so groß ist, funktioniert es erstaunlich gut.
Hier vor Ort kennen wir viele Leute flüchtig, doch richtige Freundschaften sind bislang nicht entstanden. Das mag aber auch daran liegen, dass der Liebste die letzten 1,5 Jahre täglich 12 Stunden aus dem Haus war und ich mit der Schule, dem Haushalt und dem Mama-Sein soweit eingespannt gewesen bin, dass für Freizeit wenig Zeit übrig blieb. Wann immer ich irgendwo eingeladen wurde, musste ich absagen. Da war niemand, dem ich die Prinzessin hätte da lassen können. Der Alltag war sehr straff organisiert und ein Zeitplan musste eingehalten werden.
Im Juli hat der Liebste sein Studium in Bonn beendet. Die täglich 12 stündige Abwesenheit damit auch. Nun studiert er vor Ort und unser Alltag ist deutlich entspannter geworden.
Doch täglich merke ich, wie anders so ein Landleben eigentlich ist.
Konnte ich in Bonn noch spontan sagen, ich fahre eben in die Stadt und gehe shoppen, so sind die Ladenöffnungszeiten hier deutlich gekürzter und die Anfahrt in eine nennenswerte Innenstadt dafür um so länger. Selbst die Einkaufsmöglichkeiten sind – in jede Richtung jeweils 15-20 km – begrenzt. In Bonn musste ich hierfür nur die Straßenseite wechseln.
Möchte sich die Prinzessin verabreden, so ist auch hier – na klar – eine Autofahrt unumgänglich. Dafür kann sie aber innerhalb von 15 Minuten zu Fuß an der Schule sein, was in Bonn mit einer 30 minütigen Busfahrt und zweimaligem Umsteigen verbunden wäre.
Es gibt Tage, an denen vermisse ich meine ♥-Stadt. Tage, an denen ich durch die große Innenstadt mit den tollen Altbauten schlendern möchte. Diese Tage, an denen es mir hier im Sauerland zu ruhig, zu einsam ist.
Dann fahren wir mal wieder nach Bonn. Schlendern durch die Stadt. Besuchen unsere Lieblingscafés und genießen das turbulente Treiben. Doch an diesen Tagen bin ich abends dann auch froh, der Hektik und Lautstärke der Großstadt entfliehen und mich im Garten entspannt zurücklehnen und die Ruhe genießen zu können.
Ich bin hier angekommen, fühle mich wohl und… möchte gar nicht mehr weg!
Ich kann dich gut verstehen – so schön eine Großstadt mit ihren ganzen Vorteilen auch ist, das Leben auf dem Land ist entspannter. Ich bin auch immer froh, wenn ich wieder in unser Häuschen im Grünen zurück kann und nicht in der Stadt wohnen muß. Meine Mama ist als gebürtige Pariserin sogar hierher in die ostwestfälische Pampa gezogen und hat es nie bereut. Ihr habts richtig gemacht <3 Drück Dich ! LG, Kati
das kann auch ich nur zu gut verstehen, lebe am Rand einer Großstadt, bewusst, ich mag den Trouble nicht, liebe das Gründ und die Ruhe, mag aber auch nicht auf die Annehmlichkeit verzichten schnell in der Innenstadt sein zu können, wenn man wie heute mal zum Arzt muss und dann noch ne Jacke für den Jüngsten kaufen muss, das geht hier zum Glück noch ohne Auto, da die Bahn hier endet, aber bald werden wir noch etwas weiter raus ziehen und dann werde ich wohl auch wieder mehr mein kleines Auto fahren ;)
Ich mach es gern ich liebe das Landleben, liebe es im Garten zu werkeln, momentan sind es zwei Balkone und der Garten der Schwiegereltern der unter mir leiden muss ;)
Aber bald da haben wir was eigenes, nur noch so 3-4 Jahre warten, vielleicht ja auch schneller *hoff*
LG
Fio
Ich habe nie in der Stadt gelebt und kann daher nicht mitreden.
Wir wohnen hier auch eher ländlich, sind aber schnell in Aachen oder der näheren kleinen Stadt Jülich.
Ja, wir wohnen hier echt strategisch günstig ;-)
Ich finde, du hast die Vor- und Nachteile beider Seiten gut zusammenfassen können.
Schön, dass du dich in der neuen Umgebung wohl- und zuhausefühlst.
Ach wie ulkig! Mein Mann kommt aus dem Sauerland und hasst es :D Er hat ein richtiges Dorftrauma ^^. Meine Schwiegerfamilie wohnt aber noch dort. Ich kann mir beides vorstellen. Ich fand die 5 Jahre in Köln toll und auch jetzt leben wir in einer knapp verpassten Großstadt. Aber manchmal denke ich mir dass das Leben mehr ländlich auch toll sein würde, vorallem wenn ich an Wälder ect. denke…
Wegen der Haare: meine sind absolut nicht gesund! Aber vielen lieben Dank für das Kompliment :) Ich wasche sogar noch seltener (hab ganz trockene Haut, da fettet kaum etwas)