Corona hier, Corona da. Das Thema ist überall vertreten und es will irgendwie einfach nicht aufhören. Nachdem der Shutdown die Infektionszahlen so schön runter gebracht hat, geht es nun wieder bergauf. Und, zumindest was Quarantäne angeht, so hat es uns nun auch (wieder) erwischt. Dieses Mal allerdings die Kinder, da es einen positiven Corona-Fall im Kinderhaus gegeben hat. Ich weiß, im Grunde genommen war es eine Frage der Zeit und ist absolut erstaunlich, dass dies der 1. positive Fall im Kinderhaus war. Seit dem Beginn der Pandemie vor über einem Jahr!
Corona – nun auch im Kinderhaus
Als an einem Sonntag in der Elterngruppe die Meldung herein kam, war ich nur mäßig überrascht, aber nicht minder besorgt. Was Flo und sein Rheuma angeht, so ist das Thema natürlich noch wenig erforscht. Bisher sagte unsere Ärztin nur, dass ein aktiver Schub schwierig sein kann. Ebenso die Gabe von Biologika. Letzteres bekommt er seit einer Weile nicht mehr, was mich dahingehend beruhigt. Einen aktiven Schub können wir momentan aber nicht ausschließen, da er wieder über Schmerzen im Knie klagte.
Hinzu kommt meine Schwangerschaft. Natürlich bin ich nicht gefährdeter als andere, habe aber Sorge davor, dass eine Erkrankung – ähnlich wie bei der Grippe – schlecht behandelbar, dann aber für das Ungeborene gefährlich ist. Und mit dem Unterschied, dass es gegen Influenza eine Impfung gibt, die gegen Covid für Schwangere aber nicht freigegeben wurde.
Etwas später an dem Sonntag gab es einen weiteren gemeldeten Corona-Fall, dieser allerdings akuter. War beim vorherigen Kind ebendieses seit einigen Tagen nicht im Kinderhaus, so war das 2. Kind bis zum Freitag da. Das Kind wurde Montag via Schnelltest getestet, welcher positiv ausfiel. Dienstag wurde der PCR-Test angeordnet. Die Ergebnisse lagen dem Gesundheitsamt erst am Donnerstag vor. Bis dahin hätten die (potenziell infektiösen) Kinder ganz normal ihren Alltag leben können. Die Leitung appellierte aber daran, die Kinder zuhause zu lassen, was auch bei 19 von 20 Kindern möglich war. Donnerstagabend und Freitag früh informierte das Gesundheitsamt dann die Familien über die Quarantäne der Kinder.
Quarantäne für die Kinder
Ich persönlich finde die Regelung, dass meine Kinder nun zwar in Quarantäne sind, wir Eltern aber nicht, ziemlich unlogisch. Klar, nur sie sind Kontaktpersonen ersten Grades. Nichtsdestotrotz könnten sie sich infiziert oder das Virus an uns Eltern weitergegeben haben, ohne selbst zu erkranken. Der Mitarbeiter des Gesundheitsamtes informierte mich – und wiederholte mehrfach – darüber, dass wir die Kinder testen lassen können, aber nicht müssen. Bei uns im Kreis ist der Corona-Test freiwillig.
Quarantäne. Was bedeutet das hier? Ehrlich gesagt gar nicht so viele Veränderungen, wie man meinen möge. Wir sind sowieso schon keine großartigen Partypeople und das hat sich nun in dieser Corona-Krise nicht sonderlich geändert. Nun sind wir noch umsichtiger, noch weniger unterwegs, noch mehr unter uns. Wir achten darauf, möglichst Vorräte zu haben und höchstens einmal die Woche zum Einkaufen zu fahren. Das dann auch alleine und ohne Kinder. Wir bestellen viel und achten einfach darauf, alle unnötigen Kontakte zu unterlassen.
Für die Kinder änderten sich mit der Quarantäne zwei Dinge: Kein Kinderhaus und kein Wald. Wir wohnen zwar keine 200 Meter entfernt und müssen nur an wenigen Häusern vorbei, um zum Wald zu kommen. Aber häusliche Quarantäne ist häusliche Quarantäne. Sie dürfen raus, in den Garten und auf dem Grundstück bleiben. Alles andere ist nicht erlaubt. Das ist etwas, was gerade beim aktuell schlechten Wetter wirklich schwer fällt. Den Garten kennen sie in und auswendig, im Wald stauten sie zuletzt einen Bach und hatten einfach unheimlich viel Spaß in der Matsche und den Gruben, die von den Großgeräten hinterlassen wurden, welche die Wälder roden. Das fällt nun erstmal weg.
Langsam mahlt das System
Nach wie vor finde ich es ungünstig, wie lange es dauert, bis die Testung geschehen und die Quarantäne ausgesprochen worden ist. Wir waren schon 6 Tage zuhause! 6 Tage, in denen 19 Kinder und ihre Familien das Corona-Virus hätten munter in die Welt tragen können. Das finde ich wirklich unglaublich.
Als der Mann im Oktober 2020 in Quarantäne gehen musste, ging zumindest das Informieren deutlich schneller. Der Betroffene wurde am Tag zuvor getestet, erhielt die Information über das „positiv“ kurz nachdem er Kontakt mit dem Mann hatte. Das Gesundheitsamt rief innerhalb kürzester Zeit an und sprach die Quarantäne aus. Der Mann wurde getestet, wartete dann aber auch 5 Tage auf das Ergebnis, welches fehlerhaft war, sodass er sich (weitere 3 Tage später) erneut testen ließ. Sein Ergebnis erhielt er dann am Abend vor Beendigung der Quarantäne. Tja, wäre er positiv gewesen, hätten sowohl die Kinder, als auch ich innerhalb der 13 Tage das Virus weiter tragen können. Wir hatten uns damals aber dazu entschieden die Kinder aus dem Kinderhaus zu lassen und ich mied auch da Einkäufe etc. noch mehr, als sowieso schon.
Zeit – 14 Tage
Wie schon in der Zeit seit Dezember nutzen wir die gemeinsame Zeit so gut, wie es eben geht. Wir basteln viel, malen, versuchen unterschiedliche Dinge und sind kreativ. Wir lesen, spielen, räumen um und auf, sind laut und toben. Oder wir backen, kochen, machen Experimente. Nicht jeden Tag, aber wir versuchen die Tage irgendwie abwechslungsreich zu gestalten und die Kinder „bei Laune“ zu halten. Denn ich merke: Die Situation zehrt auch an ihren Nerven. Die Ungewissheit, die immer wieder unvorhersehbaren Änderungen im gewohnten Alltag.
Wir Eltern? Es geht, es muss ja. Häufig ist mein Arbeiten im Home Office schwierig. Gerade wenn es mal laut zugeht. Gerade mit Hinblick auf das Ende meines Vertrages Ende Juni, die Schwangerschaft und die mögliche Entfristung. Es ist schwierig, alles in allem. Aber leicht fällt die Situation um die Pandemie wohl niemandem. Daher beschäftigen wir uns weiterhin irgendwie und versuchen die Zeit herum zu bekommen.
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