Meine Lotte. 18 Monate ist sie bei uns. 18 Monate, in denen sie eine wahnsinnige Entwicklung durchgemacht hat. Eineinhalb Jahre. So lange schon bereichert sie unser Leben. Und stellt es immer noch auf den Kopf. Vieles ist anders, das meiste wird nie wieder so sein, wie es mal war. Nina bemerkte kürzlich, dass das Winterkind unsere Welt doch wieder geraderücken müsste, wenn Lotte sie auf den Kopf gestellt hat. Ich bin einfach nur gespannt, was sich ändert. Wie es wohl sein wird, Mama von dreien zu sein? Wie wird sich Lotte als große Schwester machen? Und wie als Sandwichkind? Die Zeit wird es zeigen…
Basics – Daten, Zahlen, Fakten
Lotte wiegt fast 13 kg und müsste ungefähr 88 cm groß sein. Dabei trägt sie Kleidergröße 86/92 und ich werde für den Winter wohl doch noch in dieser Größe einkaufen müssen. Windeln trägt sie in Größe 4, aber da steigen wir just um, weil die 4er immer mal wieder auslaufen.
Was die Zähne angeht, so habe ich viele nur am Rande mitbekommen und musste nun extra nochmal in den Mund sehen: 12 Stück sind es jetzt! Die Eckzähne fehlen dabei noch, sind aber eindeutig unterwegs. Alle auf einmal, versteht sich. Sie sabbert viel und hat die Finger ständig im Mund. Mal sehen wann das überstanden ist.
Lotte isst – kleine Raupe Nimmersatt
Ich konnte es mir nie vorstellen, aber Lotte isst. Viel und gut. Und VIEL! Erwähnte ich schon, dass sie VIEL isst? Ernsthaft, was alles in dieses Kind passt, ist unglaublich! Sie probiert alles und ich könnte nichts benennen, was sie nicht mag. Ach doch, sauer eingelegte Oliven hat sie mal verschmäht. Ansonsten aber geht wirklich alles. In ihrer Nähe kann niemand essen, ohne dass sie es auch möchte. „Satt“ scheint es da gar nicht zu geben und sie verlangt grundsätzlich vehement „beiß!“.
Die Situation am Tisch hat sich zwischenzeitlich ganz gut entspannt, war aber lange eher problematisch: Lotte wollte essen und wollte es nicht. Sie war hungrig, musste aber alles ausprobieren und matschen und am Ende war nichts mehr zum Essen übrig. Davon abgesehen, dass das für die anderen am Tisch eher unappetitlich war und der Hund irre dick wurde, war das auch für sie wenig befriedigend. Wir haben sie machen lassen, den Babyteller durch einen aus Porzellan ersetzt und abgewartet. Mittlerweile spielt sie nur noch wenn sie satt ist. Wenn es ihr besonders gut schmeckt und für sie gut essbar ist, schafft sie es ganz alleine. Ansonsten mit etwas Hilfe.
Sowohl zum Mittagsschlaf, als auch zur Nacht trinkt sie noch eine Milchflasche mit PRE. Eigentlich könnten-sollten-dürften wir längst umsteigen, aber sie mag Kuhmilch nicht so gerne aus der Flasche und da lasse ich ihr die PRE eben noch. Zumal sie zum Frühstück gerne ein Glas Milch hat und auch tagsüber mal ein Quark oder Joghurt gegessen wird, da weiß ich gar nicht, ob das nicht sonst zu viel Eiweiß wäre?!
Quasseltante – Lotte spricht
Wenn Lotte spricht, muss ich manchmal ganz ehrfürchtig innehalten. Meine Lotte, sie spricht wirklich! Und so schön verständlich, total verrückt! Und schön!
Überhaupt ist es total klasse (und praktisch!), sich mit ihr verständigen zu können. So sind wir nicht mehr nur auf ihr „DA!“ angewiesen und müssen raten, was genau sie nun meint. Sie kann sehr viel benennen und erklären und manchmal hab ich das Gefühl, dass sie Sätze zu bilden versucht, bin mir aber nicht sicher. z.B. „Küüüche… Papa… kochn!“ erklärt sie Nina, wenn die aus der Schule kommt und den Mann sucht.
In einem Newsletter las ich zuletzt, dass das Kleinkind nun etwa 40 Wörter sprechen kann und musste etwas schmunzeln. 40? Nee, echt nicht, das sind deutlich mehr!
Ich mag es jedenfalls sehr, ihr zuzuhören… Wenn sie zu mir kommt, meine Hand nimmt, „Hand“ sagt und mich dahin zieht, wo sie grad hin möchte. Oder einfach nur an der Hand durch die Wohnung gehen möchte und „patz“ (spazieren) sagt. Oder wenn sie „Simma“ sagend zur Tür nach oben geht und in ihr Zimmer möchte. Wenn sie nach dem Wickeln ihre Arme ausbreitet, um mich schlingt und „Arm“ sagt. Wenn sie vor mir steht, die Arme nach mir ausstreckt und „hoch“ bittet. Wie sie „Aug“, „Oohr“, „Naaas“, „Mund“, „Fuß“ und „Haaar“ benennt. Wie sie sämtliche Tiergeräusche nachahmt und sie zum Teil auch benennt („Hund“, „Saaaaf“, „Kuha“, „Katse“, „Wrosch“, „Wogel“, „). Wenn sie alles was gemacht wird kommentiert („kochn“, „swer“, „voll“, „lea“, „machn“, „Lauf“), jemanden ruft („Pappa!“, „Nanna!“, „Noa!“, „Mamma!“, „Omma!“, „Oppa!“, „Zäääääs!“, „Usy!“) und einfach so wahnsinnig viel interagiert, dass ich es gar nicht fasse, was sie schon alles sagen kann!
Leider ist noch lange nicht alles verständlich, was auch zu Frust bei ihr führt. Wenn sie Dinge ganz oft wiederholt und sie niemand versteht, dann wird sie schon mal sehr wütend und zeigt das natürlich auch entsprechend. Zwar bitte ich sie dann immer mir zu zeigen, was sie meint, aber oft funktioniert das nicht gut und macht sie nur noch wütender.
Kamikazekind – Lotte in Action
Sobald Lotte wach wird, ist sie unterwegs. Sie klettert, erklimmt und ist überhaupt das Kamikazekind schlechthin. Ein Tag mit ihr ist deshalb auch immer wahnsinnig anstrengend, besonders wenn wir mal nicht raus können. Sie schiebt sich Tische, Stühle und Spielzeug zurecht, um an Dinge zu kommen, an die sie nicht sollte. Zum Beispiel an Papas Schreibtisch im Wohnzimmer. Oder an die Blumen im Essbereich. Oder an die Spüle in der Küche. Dabei ist sie natürlich nur wenig vorsichtig und es passieren Unfälle. Meist sind sie nicht irre schlimm, aber sie tut sich halt weh, steigt aber gleich wieder hoch und probiert es nochmal. Einerseits will ich sie immer beschützen, stelle andererseits aber oftmals erstaunt fest, dass sie vieles gut alleine hin bekommt und halte sie nur noch von wirklich gefährlichen Dingen ab.
Im Idealfall verbringen wir möglichst viel Zeit draußen. Im Garten läuft sie zwar ständig zur Schwiegerfamilie rüber – weshalb unbedingt ein Zaun da hin muss – aber dennoch ist es draußen vergleichsweise entspannt. Da kann sie in den Sandkasten, findet Steinchen zum erkunden und lutschen, erklettert das Klettergerüst, probiert Minze und anderes aus dem Garten und beschäftigt sich gut. Noch toller ist es, wenn sie zur Hunderunde mit kann. Dann läuft sie über Stock und Stein, findet Dinge und benennt sie – hat Spaß!
Lotte kann – die Welt und ihre Tücken
Selber Anziehen findet sie bislang nicht interessant und versucht es höchstens mal beim Shirt oder legt sich die (Haus)Schuhe auf die Füße. Ansonsten aber wird das meiste selbst versucht und der Versuch auch eingefordert. Überhaupt muss alles angekündigt werden, was der Mann noch nicht immer hin bekommt. Da steht er dann hilflos und weiß gar nicht, was er falsch gemacht hat. Nach einer Erklärung macht sie auch Dinge, auf die sie keine Lust hat mit (z.B. aus der Wanne steigen, Wickeln, Nase oder Zähne putzen, etc.).
Sie hilft unheimlich gerne: Dinge in die Wäsche oder in den Müll bringen, Kartoffeln waschen, Soße rühren, Waschmaschine/Trockner befüllen, Türen schließen, den Tisch decken etc. und freut sich einen Keks, wenn es geklappt hat.
Sie isst Großteils alleine und braucht nur bei wirklich flüssigen Dingen Hilfe. Auch mit Besteck klappt es schon ziemlich gut. Getrunken wird entweder aus einem Trinkbecher, der nicht ausläuft, oder aber (meistens) mit dem Strohhalm aus dem normalen Glas. Da ist Nina einfach Vorbild und Lotte muss das auch haben/machen.
Der Kinderwagen ist nach wie vor absolut unbeliebt, im Tuch hatte ich sie ewig nicht mehr, nur in der Ergo trägt der Mann sie immer noch hier und da. Leider ist die aber längst zu klein und eigentlich nur eine Übergangslösung. So wird sie wenn, dann nur kurz darin getragen, was ihr aber auch entgegen kommt, denn sie läuft am liebsten. Generell fordert sie das Laufen immer ein und mag es nicht getragen oder gefahren zu werden.
Wutsch und BobbyCar haben wir nur im Haus (irgendwie war draußen genug anderes…), aber beides wird gut genutzt. Das Auto noch lieber als das Wutsch. Auf beides steigt sie liebend gerne drauf, mittlerweile auch freihändig.
Ansonsten liebt sie Bücher und das Vorlesen, baut gerne Häuser mit dem Duplo und lässt die Kugeln auf der Kugelbahn rollen. Puzzles und den Formen-Ball findet sie zwar interessant, bekommt beides aber nicht ohne Hilfe hin. Auch Stapeltürme und ähnliches mag sie am liebsten nur auseinander nehmen.
Sie begeistert sich für alle Tiere, schaut sich gerne die Vögel im Baum an, die das Vogelfutter stibitzen und möchte alles benannt und erklärt haben.
Wutkopf – Lotte wütet
Lotte kann wütend werden, so richtig, richtig wütend. Ich muss dann immer aufpassen sie nicht zu knuddeln oder zu grinsen, das mag sie (natürlich) nicht – aber es ist so, so, SO niedlich!!! Ich mag es zu sehen, dass sie einen eigenen – starken! – Willen hat und ihre eigene Meinung zu den Dingen entwickelt. Schon immer zeigte sie eine starke Persönlichkeit, was zwar sicherlich auch Nachteile hat, aber ich finde es gut zu wissen, dass sich mein Kind auch durchsetzen kann.
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Tja. 18 Monate Lotte. Rasend schnell vergangen, voller grandioser Momente, ebenso aber mit vielen weniger schönen Dingen – wie das halt so ist. Ich freue mich auf die nächsten Schritte in ihrer Entwicklung – auf jeden einzelnen! – und mag keine Minute mit ihr hergeben. Meine Lotte. ♥
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