Seit zwei einhalb Jahren ist Jona da. Wahn.sinn!!! Die Zeit rast nur so dahin, er hat in den letzten Monaten so viel gelernt und schon bald ist er ein Kindergartenkind. Die Schnuppertage sind rum und haben ihm sehr gut getan.Allerdings verstand er nicht, wieso er nicht da bleiben konnte, wenn wir Lotte gebracht oder abgeholt haben.
Momentan wechselt er sehr zwischen Kuschelkind, Wutzwerg und Kamikaze. Insgesamt ist er ein sehr eigener Kopf und total anders, als seine Schwestern.

Basics – Zahlen, Daten, Fakten

Ganz aktuelle Daten hab ich von ihm gar nicht. Auf der Waage stand er vor einer Weile und wiegt nun knapp 15 kg, die genaue Größe weiß ich auch nicht, aber er trägt nach wie vor 98/104 bei Schuhgröße 25 und Windelgröße 5/5+, nachts 6. Bei den Zähnen bin ich überhaupt nicht Up to Date. Er hat jedenfalls genug davon, um zu Essen. :D

Jona isst – essen, rennen, spielen

Was das Thema Essen generell angeht, so ist es nach wie vor durchwachsen. An sich isst Jona fast alles. Es gibt natürlich Dinge, die besser und andere, die schlechter gehen. In den letzten Wochen fällt bei ihm aber z. B. das Mittagessen eher schlecht aus. D. h. er isst kaum etwas und beginnt schnell damit zu matschen und zu spielen. Das ist dann immer ein guter Zeitpunkt, um das Essen für ihn zu beenden.

Momentan probieren wir ein bisschen herum, wie es besser geht. Er frühstückt bis ca. 9 Uhr, gegen 10.30 Uhr gibt es einen Vormittagssnack und um 14.45 Uhr Mittagessen. Gegen 16.30 Uhr nochmal einen Nachmittagssnack und Abendessen ab 17.45 Uhr. Wobei sich das Mittagessen demnächst verschieben wird, sodass der Snack am Vormittag evtl. wegfallen kann. Raus haben wir schon einmal, dass er nicht essen mag, wenn er kurz vorher wach geworden ist. Aber wenn ich mir so die Zeiten ansehe, gehe ich davon aus, dass das einfach zu viel ist und der Vormittagssnack ausfallen kann, wenn das Mittagessen früher statt findet. Mal sehen…

Insgesamt sind die Mahlzeiten mit den beiden Kleinen schwierig. Sie stacheln sich gegenseitig auf und machen viel Quatsch. Es ist laut, wuselig und schnell sehr sauig. Momentan versuchen wir da ein paar Regeln einzubauen, das klappt mal besser, mal schlechter.

Quasselstrippe – Jona spricht

Jonas Sprache hat sich in den letzten Monaten sehr verbessert. Er spricht deutlicher, besser und kann längere Sätze. Er fragt, stellt fest und macht Witze.

Verständigungsprobleme gibt es eigentlich kaum noch. Ganz selten ist die Aussprache kreativ, sodass es ein wenig dauert, bis wir zusammen kommen, aber meist kann ich nun einfach nachfragen und er erklärt es genauer. z. B. sagt er „Gehen wir jetzt in Jomsima?“ und wenn ich das nicht verstehe, kann ich nachfragen, wo das denn ist oder was er da machen möchte, das erklärt er entsprechend und schon ist die Lösung „Wohnzimmer“ gefunden.

Mittlerweile hören ihn auch Fremde sprechen und sind ganz erstaunt, wie gut er das schon kann, weil sie ihn – selbst wenn sie ihn öfter treffen – nie haben sprechen hören.

Jona macht

Wie ich schon beim letzten Bericht ahnte, war die Autonomiephase im Anmarsch und dauert – oh Wunder – natürlich noch an, steigert sich immer mal und ebbt ab. Insgesamt ist Jona ein Macher. Er will alles selber machen und schafft auch schon eine ganze Menge. Viele trauen ihm Dinge nicht zu, aber dann wird er einmal laut und stellt das richtig und macht dann einfach.

Auch im Haushalt hilft er ungemein gerne mit. Wäsche machen ist hoch im Kurs, ebenso aber auch den Tisch zu decken, beim Kochen ist er immer mit Feuereifer dabei und auch das Saugen übernimmt er nur zu gerne.

Zur winterlichen Zeit war er ebenso gerne draußen, wie nun im Sommer, spielt, tobt, fährt Laufrad (seit Februar), buddelt, planscht oder hilft bei der Gartenarbeit. Arbeit ist überhaupt das Stichwort für ihn. Egal was ansteht, er ist immer gern dabei und hilft.
Langweilt er sich aber, kommt schnell der Quatschkopf durch und er macht Dinge, von denen er genau weiß, dass er sie nicht tun soll. Gern ärgert er dann die Schwester oder den Hund, haut oder schlägt um sich und ist dann ganz verzweifelt, wenn ihm das untersagt wird. Umgekehrt erträgt er diese Dinge aber ebenso wenig, schreit und wehrt sich.

2,5 Jahre Jona - Januar bis Juni 2019

Jona unterwegs

Mit Jona unterwegs ist es meistens entspannt. Im letzten halben Jahr hat sich das Autofahren komplett entspannt und so macht das auch (wieder) Spaß. Egal wo es hin geht, er möchte mit und das klappt zumeist auch ganz gut. Nur mit Lotte im Doppelpack kommt es häufig zu Streitigkeiten. Aber er schreit nicht mehr einfach (gefühlt) grundlos. Das ist schon sehr, sehr viel Wert.

Problematisch sind für ihn fremde Leute, darauf gehe ich aber weiter unten näher ein, weil das ein wirklich großes Thema ist.

Minikind – das Küken

Jona hat, als jüngstes Kind der Familie, nicht so schrecklich viele Privilegien, wie ich es aus meiner eigenen Herkunftsfamilie kenne und ich finde das auch gut so. Wir versuchen den Kindern immer möglichst gleiche Chancen zu bieten, was nicht immer bedeutet, dass es gerecht im eigentlichen Sinne ist. Lotte tut sich damit zuweilen ein wenig schwer, wenn Jona anders behandelt wird und sie ihn im Vorteil sieht, weil sie die Dinge dann ganz schnell unfair findet, aber nach einer Erklärung geht es dann in der Regel doch. Auch umgekehrt klappt das ganz gut, wenn Lotte Vorteile hat, die Jona nicht bekommt.

Als kleiner Bruder ist Jona ein Sonnenschein und Wirbelwind in einem. Nina ist bei ihm nach wie vor sehr hoch im Kurs. Er freut sich, wenn sie nach der Schule nach Hause kommt, kuschelt nach den Mahlzeiten gerne mit ihr und belagert sie, wann immer das möglich ist. Oft ist er ihr aber auch zu wild und muss Abstand halten, womit er nur so mittelgut zurecht kommt.

Wenn Lotte im Kinderhaus ist, genießt er die Exklusivzeiten mit Mama und/oder Papa sehr, spielt, hilft und hat weniger Wutanfälle. Mit Lotte zusammen sieht das schon anders aus. Da kommt es sehr schnell zu Streit oder sogar Handgreiflichkeiten. Aber sie können weder mit, noch ohne einander und haben andererseits auch gute Zeiten (oft nur Minuten), in denen sie sich aufeinander einlassen und miteinander spielen können. Ich freue mich immer zu sehen, dass das täglich mehr wird.

Fremdenangst – Jona und die Angst vor Anderen

Jona und uns begleitet seine Angst vor fremden, ihm nicht nahe stehenden Menschen, schon sehr, sehr lange. Begonnen hat das zum Ende des 1. Lebensjahres hin und war bis vor kurzem noch sehr präsent. Wobei Fremde für Jona im Grunde alle, außer Mo, Lotte und ich waren. Irgendwann kam auch Nina dazu, aber selbst die Großeltern oder die Erzieherinnen im Kinderhaus waren für ihn schwierig.

Im letzten halben Jahr gingen dann besonders Oma und dann auch Opa immer besser. Zuletzt verguckte er sich in seinen Onkel und ist ganz großer Fan. Wann immer er ihn sieht, belagert er ihn und ist kaum von seiner Seite zu bekommen. Zuvor sprach er mit niemandem und versteckte sich nur. Mit den Erzieherinnen im Kinderhaus spricht er seit ca. zwei Monaten und alle waren ganz überrascht. Die Erzieherinnen, dass er tatsächlich sprechen kann und wir, dass er sich das endlich und so ganz plötzlich traute. Langsam begonnen hat das nach dem Familienwaldtag im Mai und kurz vor den Schnuppertagen im Juni sprach er sie sogar von sich aus an und fragte etwas. Wohohoooo!

Entferntere Menschen sind ihm weiterhin suspekt. Verbringen wir länger Zeit mit ihnen (Freunde z.B.), taut er bald auf. Sehen wir sie nur mal ab und zu (andere Kinderhauseltern z.B.), passt das für ihn nicht und er möchte nicht einmal an ihnen vorbei gehen.

Insgesamt hat sich dieses Thema aber entspannt und lässt mich der Eingewöhnung im Kinderhaus ab Mitte August entspannt(er) entgegen sehen. Das hatte mir wirklich Sorge bereitet, weil das Fremdeln bei ihm so extrem war und so lange angedauert hat. Aber wir haben es immer so akzeptiert und ihm die Zeit gelassen und so bin ich froh, dass es für ihn nun besser geht.

Kindergartenkind – Jona und das Kinderhaus

Wie schon ein paar Mal angerissen, geht es für Jona ab August im Kinderhaus los. Ich bin sehr froh zu sehen, dass er nun wirklich bereit dafür ist. Und es ist toll zu sehen, wie klar für ihn das Thema ist. Für Lotte war Kindergarten sehr abstrakt. Wir haben sie zwar mit Büchern vorbereitet und auch die Schnuppertage waren okay, mehr aber auch nicht. Das Thema blieb für sie abstrakt, sie konnte sich das für sich nicht vorstellen – wie auch?

Jona hingegen kennt den Ablauf. Sowohl das Hinbringen, als auch das Spielen dort und das Abholen. Er versteht, dass die Kinder von den Eltern dorthin gebracht und später abgeholt werden. Zumindest das Konzept ist für ihn kein Unbekanntes und er spricht immer öfter davon, dass er auch bald ein Kinderhauskind sein wird.

Besonders nach den vier Schnuppertagen ist das Bringen und Abholen von Lotte aber schwierig geworden. Er möchte grundsätzlich direkt mit in die Gruppe oder nachmittags noch auf dem Gelände spielen. Wenn wir Zeit haben, bleibe ich mit ihm noch eine ganze Weile da und er spielt. Ganz selbstverständlich weiß er, wo der Schuppen ist und dass er sich dort Dinge heraus nehmen kann. Das Aufräumen am Ende ist – wie auch zuhause – nicht ganz unproblematisch, klappt aber meistens dann doch. Nur das Gehen ist seit Juni/Juli kaum ohne Tränen möglich.

Auf die Eingewöhnung an sich bin ich sehr gespannt. Charakterlich ist er ein ganz anderer Typ als Lotte, ist einerseits viel anhänglicher als sie, andererseits aber auch offen. Zumindest mit anderen Kindern kann (und konnte er schon immer) wirklich gut. Da ist es auch überhaupt kein Problem, ob er sie kennt. Wenn er mitspielen möchte, setzt er sich einfach dazu, quatscht jemanden an und ist eben da.

7 Monate Jona - Beikoststart, der 1. Zahn, Robben und Lachen

kurz notiert:

  • geschnullert wird nur noch zum Schlafen

  • Kuschelkind

  • sehr Papa-fixiert

  • liebt den Onkel sehr

  • liebt vorlesen

  • geht gerne schwimmen und ist überhaupt ein Wasserkind

  • spricht vorwiegend in der 1. Person von sich

  • liebt Musik, singt manchmal kurze Absätze

  • versucht immer öfter sich selbst an- oder auszuziehen

Dreifachmama – solche & solche Tage

Die Tage sind sehr unterschiedlich. An manchen schaffe ich es gut, allen gerecht zu werden, an anderen eben nicht. Täglich gebe ich mein Bestes – natürlich – und bin einfach unglaublich dankbar, meine Kinder beim (Auf)Wachsen zu begleiten. Ich staune, über ihre unterschiedlichen Charaktere und bin immer wieder überrascht, worin sie sich ähneln. Sie sind so unterschiedlich und gleichzeitig so ähnlich.

Jona ist insgesamt ein Sonnenscheinkind. Er lacht viel, ist meistens fröhlich, aber die Autonomiephase ist auch bei ihm eingetroffen, sodass es immer mal wieder schwierig ist. Er verbringt gerne Zeit mit Mama oder Papa alleine, ist aber auch unglaublich gerne kleiner Bruder. Er spielt und zankt mit Lotte, er kuschelt mit Nina. Immer öfter ist da aber auch der kleine Wutzwerg, der Grenzen testet und dann trotzig ist, wenn sie ihm aufgezeigt werden. Eigentlich versuchen wir gar nicht sooo viele Grenzen zu setzen, sind dahingehend aber auch nicht immer konsequent. Ich merke immer wieder, wie meine Erziehungsansätze und Glaubenssätze dahingehend ins Schwanken geraten, wenn die Tage besonders anstrengend sind. Zwar versuche ich immer hinter die Bedürfnisse der Kinder zu kommen, aber manchmal gelingt mir das nicht oder ich erkenne sie nicht richtig oder es ist zu spät und ich kann nicht mehr gegensteuern. Dann fliegen sie mir gehörig um die Ohren. Und ich ihnen. Und dann gehts für alle wieder besser.

Momentan merke ich, dass es mir mit dem neuen Job und den anderen Dingen drumherum oft schwerer fällt, im Alltag gelassen zu bleiben. Und ich bin gespannt wie es wird, wenn der Alltag richtig anstrengend wird, wenn im Oktober die Uni planmäßig wieder hinzu kommt. Es werden sehr, sehr lange Tage werden und ich hoffe, dass ich es dennoch schaffen werde die Kinder da abzuholen, wo sie gerade stehen.