Tja, wer hätte gedacht, dass ich wirklich über den Entbindungstermin gehen würde? Ich jedenfalls nicht, bei all den Wehen in den letzten Tagen, Wochen und Monaten.


Einleitung – Tag 1 – was passiert?

Erst war mir das gar nicht so klar, aber als die Ärztin das gestern so sagte, war es eigentlich auch einfach nur logisch: die Einleitung der Geburt kann ausschließlich mechanisch erfolgen, weil eine hormonelle Intervention schnell in einer Überstimulation enden kann und das nach 2 Kaiserschnitten ein zu hohes Risiko darstellen würde. Damit sind die Möglichkeiten ziemlich eingeschränkt.

Den 1. Tag der Einleitung verbrachten wir vor allem mit Warten: Vor dem Kreißsaal auf das 1. CTG, nach dem CTG im Vorwehenzimmer auf die Ärztin, im Behandlungszimmer auf die Ärztin, (nach einem Mittagessen) nochmal lange vor dem Kreißsaal, im Behandlungszimmer wieder auf die Ärztin, im Behandlungszimmer nochmal auf die Ärztin, die Rücksprache halten wollte, auf das Legen des Stäbchens, auf das CTG, auf das Freiwerden des Zimmers, vor dem Kreißsaal auf das CTG. Zwischen 11.30 und 18.00 Uhr passierte also gar nicht so viel. Während der Mittagszeit bekam ich dann plötzlich Wehen. Alle 8-10 Minuten kamen sie dann und ich war ganz froh: doch keine Einleitung!!! Leider blieben sie nicht und brachten zudem auch nicht wirklich was, sodass dann doch eingeleitet wurde.

Der 1. Eingriff erfolgte um 17.30 Uhr.

1. Stäbchen: Da der Muttermund bereits seit einigen Wochen fingerdurchlässig war, hat die Ärztin 3 Stäbchen eingeführt. Diese dehnen sich innerhalb von 12 Stunden aus und öffnen dabei den Muttermund auf 2,5 bis 3 cm. Das kann zum Blasensprung und zum Geburtsbeginn führen. Diese Stäbchen verbleiben bis zu 24 Stunden dort, danach kann etwas anderes probiert werden.

2. Eipollösung: Die Eipollösung hat die Ärztin direkt beim Einführen der Stäbchen versucht hier aber keinen Erfolg gehabt, weil es „nichts mehr zu lösen gab“ – ist mir ganz recht.

Einleitung – Tag 2 – keine Wehen, kein Baby

Auch der 2. Tag begann ruhig. Ich habe mir den Zugang in der Ellenbeuge ziehen lassen, weil das eine doofe Stelle ist, ich den Arm kaum Knicken kann und er beim Schlafen stört. Mimimi – aber: so what?!

Jedenfalls sollte ich ein Tagesprofil meiner Blutzuckerwerte führen (als täte ich das nicht schon eh) und mind. 3x zum CTG. Wir wollten bis zum Nachmittag warte und wenn sich bis dahin nichts getan hätte, sollte es weiter gehen.

1. Katheter: Um den Muttermund weiter zu weiten, wird dort ein Ballon-Katheter eingeführt, der nach und nach mit Wasser gefüllt wird. Auch diese Methode soll zum Geburtsbeginn führen.

Ich hab jetzt nur kurz gegoogelt und gleich unschönes gelesen, sodass ich es schnell wieder gelassen habe. Muss ich nicht wissen. Mäh.

2. homöopathische Mittel: ansonsten ließ die Ärztin auch die Möglichkeit offen, die Hebammen rumprobieren zu lassen.Wehentee und Wehen-Cocktail nannte sie jetzt und ich war gespannt, was daraus wird.

Tja, tatsächlich war ich mit dem Mann lange spazieren, kam am Kreißsaal ewig nicht dran und warte immer noch auf weitere Anweisungen. Dieses Warten macht insgesamt sehr mürbe und ist anstrengend. Sehr.

Und wenn alles nix nützt?

Und da war er dann auch schon, der Moment, vor dem ich mich fürchtete: das böse K-Wort fiel. Kai-ser-schnitt.

Ein paar Tage Zeit geben sie dem Baby, dem Geburtsbeginn, aber wenn sich über das Wochenende nichts tut, muss über Alternativen nachgedacht werden. Und da die hormonelle Einleitung keine Option ist, bleibt mir nur noch die Schnittentbindung. Bäm. Das wollte ich nicht hören, echt nicht.

Also, liebes Baby, bis Sonntag solltest Du zumindest mal etwas guten Willen zeigen und Dich auf den Weg machen. Ansonsten… tja. Sonntag oder allerallerallerspätestens Montag holen Sie Dich. Und das wollen wir doch nicht!