Es mag klischeehaft klingen, doch ich staune wirklich immer wieder aufs Neue, wie schnell die Zeit vorüber rast. Damals, als ich mit der großen Tochter in Mutterschutz und danach in Elternzeit ging, sagte mein Chef, man sehe erst mit Kindern, wie schnell die Zeit vergeht. Ich nickte, doch innerlich verdrehte ich ein wenig die Augen, konnte mir nicht vorstellen, dass 2 Jahre wirklich schnell vorbei sein sollen. Was soll ich sagen? Als ich nach der Elternzeit wieder in der Firma stand, wusste ich genau, was mein Chef damit meinte. Seufz.
Heute vor einem Monat kam das Heldenmädchen also zu uns. Was hat sich in der Zeit getan? Wie sieht’s aus?
Arzttermine: Die U3 hat das Mädchen bereits hinter sich gebracht. 5160 Gramm (+280g), 57 cm und 40 cm Kopfumfang (+3cm). Hüftsono super, Motorik altersgerecht.
Schlafen: Anfangs schlief sie quasi dauernd. Essen, schlafen, pupsen – was so ein Neugeborenes halt so macht. Stückweise wurde das Schlafen aber immer weniger. Insgesamt stören alltägliche Geräusche sie zwar weniger, doch plötzliche, laute Dinge, erschrecken sie. Momentan habe ich das Gefühl, sie hat lieber ihre Ruhe zum Schlafen. In Bauchlage klappt es außerdem am besten. Wir haben uns lange dagegen gewehrt, aber immer wieder mussten wir feststellen, dass sie auf dem Bauch besser, ruhiger und länger schläft. Tja.
Rhythmus: Aktuell ist es so, dass sie morgens ein wenig wach ist, dann viel schläft und – je nach Bauchwehstatus – erst ab 16/17 Uhr länger wach bleibt. Dann aber auch bis 22/23 Uhr und mit viel Gebrüll und Unruhe. Seufz. Nachts hingegen schläft sie dann tatsächlich ziemlich gut. Isst 1-3 Mal und ist ansonsten recht pflegeleicht. Ist das schon ein Rhythmus? Eher nicht.
Essen: Das Essen ist ein Problemthema gewesen, das sich aber langsam einpendelt, denke ich. Sie nahm täglich lange nur zwischen 300 und 400 ml Milch zu sich. Das ist in etwa die Hälfte dessen, was ein Baby in ihrem Alter essen sollte. Klar sind das nur Durchschnittswerte, dennoch wich das doch sehr ab und machte uns ein wenig Sorgen. Nach und nach hat sich das aber gesteigert und nun zumindest bei 400-600 ml eingependelt. Immerhin. Und da sie dennoch zugenommen hat und ansonsten fit und fidel ist, denke ich, dass das schon so passt.
Schnullern: Braucht sie ganz extrem, merken wir immer wieder. Aber sie spuckt ihn recht zügig wieder raus. Es klappt also nur mit Festhalten. Und wenn gar nichts geht, muss der kleine Finger her.
Unterwegs: Bisher hab ich sie einige Male in die Ergobaby gepackt. Beim ersten Mal ist sie ausgeflippt, bei den nächsten Versuchen schien es ihr aber zu gefallen. Ein Tragetuch muss her! Im Kinderwagen hat sie bisher nicht viel Zeit verbracht. Wenn wir im Garten sind, schläft sie schon Mal darin, aber nicht lange. Im Wald war sie bislang immer sehr unruhig und ich musste sie die halbe Strecke tragen. Aber ob das jetzt am Kinderwagen oder am Bauchweh lag, kann ich (noch) nicht sagen. Autofahren ist in Ordnung, aber sie lässt sich davon auch nicht ablenken etc. Wenn sie grad brüllen muss, brüllt sie.
Bauchwehstatus: Täglich hat das Mädchen Bauchweh. Meist ab 16/17 Uhr, dann aber auch wirklich bis 22/23 Uhr. In der Regel schläft sie dann Bauch an Bauch mit dem Mann oder mir ein. Das ist auch die Möglichkeit, sie etwas aus dem Gebrüll zu holen: Bauch an Bauch. Manchmal mit ausgiebigem Schnullern. Aber das klappt nicht immer.
Weinen: Quengelig ist das Mädchen ab dem frühen Abend meistens, danach geht es ins Schreien/Brüllen über, je nachdem, wie schlimm das Bauchweh wieder ist. Meistens ist es schwer zu unterscheiden, ob sie nun Bauchweh oder Hunger hat, weil die Anzeichen gleich sind. Lt. Hebamme sollten wir zwischen den Mahlzeiten mind. 2 Stunden haben, das klappt aber nicht immer und sie vertrösten/es hinauszögern mag ich auch nicht. Schwierig. Ansonsten weint sie eigentlich nicht. Hunger, volle Windel und Bauchweh sind die einzigen Gründe. Bisher.
Geräusche: Beim Trinken kommt immer so ein süßes Stöhnen und danach schnorchelt sie noch arg. Ansonsten kommen hier und da Geräusche in den Wachphasen und es wirkt immer mehr, als nehme sie Kontakt auf. So spannend!
Motorik: Ihr Köpfchen kann sie eigentlich von Geburt an wunderbar anheben. Zwar nicht sehr lange, aber doch ein Weilchen. Da war auch die Ärztin bei der U3 ganz überrascht. Sicherlich trainiert aber auch die häufige Bauchlage mit. Auf dem Bauch schläft sie einfach ruhiger und ist entspannter. Allgemein strampelt sie viel, öffnet die Hände und greift zu, wenn man ihr etwas hin hält.
Mimik/Aufmerksamkeit: Gesichter studiert sie ausgiebig und verfolgt sie. An Kontrasten schaut sie sich müde und schläft häufig dabei ein. Kommt man ihrem Gesicht näher, spricht mit ihr oder zeigt ihr die Zunge, macht sie die Dinge nach. Sehr niedlich!
Baden: Bisher hat sie viermal gebadet. Das erste Mal direkt nach der Geburt sowie das erste Bad Zuhause waren jeweils eine Katastrophe. Vorletzte Woche wurde sie erst gegen Ende unleidlich und gestern fand sie das Bad augenscheinlich ganz gut. Da hab ich sie aber auch nur langsam ins Wasser gelassen und das Köpfchen bis zu den Ohren mit untergetaucht (statt es erst am Ende zu waschen, damit sie nicht so auskühlt). Das hat gut geklappt. Das tägliche Waschen klappte bisher nur wenige Male ohne Weinen, meistens brüllt sie sich schnell in Rage und ich unterbreche immer wieder, um sie zu beruhigen. Seufz.
Haut: Hand – und Fußgelenke, sowie der Bauch haben sich gepellt. Ganz durch ist sie damit auch noch nicht bzw. sind Händchen und Füßchen recht trocken. Da ölen wir aber ordentlich. Ansonsten hat das Mädchen im Gesicht und vereinzelt auch am Körper einige Milien und der Rücken ist ein wenig trocken. Da verwenden wir entweder das Calendula-Öl von We*eda (Füßchen/Händchen) oder die Creme von E*bos (Rücken).
aussortiert: Alle (Wickel-)Bodies und Hosen in 50. Zum Glück hatten wir da nicht viele von. 56 passt noch knapp, 62 gut, aber davon haben wir nicht viel. 62/68 ist noch sehr weit. Die Windeln in Größe 1 haben wir aufgebraucht und sind direkt zu Größe 2 übergegangen. Die dürften aber noch ein Weilchen passen. Sauger der Größe 1 haben wir ebenfalls aussortiert, da sie bei ihnen stark schmatzt. Egal ob Schnuller oder Fläschchen. Mit den größeren Saugern bekommt sie es meist hin nicht zu schmatzen.
Top: Eng umschlungen einschlafen. Gut ist auch, wenn sie ihre Arme nicht so wegbewegen kann – quasi gepuckt. Allerdings ist hier wichtig zu wissen, wann sie das nicht mehr will. Ansonsten liegt sie gerne auf dem Wickeltisch unter der Lampe und strampelt vor sich hin, vorzugsweise ohne Windel.
Flop: Festhalten von Ärmchen oder ihrem Kopf, da rastet das Mädchen aus. Aber so richtig. Uiuiui! Genauso wie beim Anziehen.
Spitznamen: Motzkuh, Schnecke, Mäuschen, Babydame und Namensabwandlungen.
Mamasein: Trotz der Schreistunde(n) am Abend liebe ich es, die Mama vom Heldenmädchen zu sein. Wenn ich an ihrem Köpfchen schnuppere, den Babyduft rieche, ihr Engelslächeln sehe oder höre, wie sie laut auflacht – da könnte ich weinen vor Glück. Dieser kleine Mensch. Ich bin so dankbar und es ist unbeschreiblich!
Natürlich ist dennoch nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen. Das Stillen klappt(e) nicht und brachte mich zur Verzweiflung, der Schlafmangel, das abendliche Schreien und die damit verbundene Hilflosigkeit, das Unvermögen dem kleinen Menschen zu helfen – das alles ist manchmal zu viel und ich bin froh, dass der Liebste ebenso involviert ist, ich ihm die Kleine auch in den Arm drücken und selbst mal kurz durchatmen kann. Aber wir geben das Mädchen auch nicht wieder her, denn dann würde hier ganz arg jemand fehlen. ♥
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