Würde man „schwanger“ steigern können, wäre ich jetzt wohl bei „schwangerer“ angekommen. Der Bauch wächst, der Ischias zwickt, das Baby stupst und zeigt, dass es da ist. Ich fühle mich aber wohl, bin gerne schwanger, auch wenn der Alltag mit Uni und dem üblichen anderen Kram anstrengender ist, als ich es erwartet habe. Aus der letzten Schwangerschaft habe ich das alles deutlich entspannter in Erinnerung. Da fehlte aber auch das quirlige Kleinkind und die Uni. Diesmal werde ich bis zum Schluss zur Uni müssen, da das Semester in vollem Gange ist und das Winterkind ganz knapp vor Ende des Wintersemesters ausgerechnet ist. Zwar habe ich anfangs überlegt, ob ich ein Urlaubssemester einreiche, aber das ist finanziell zu kompliziert und geht daher einfach nicht.
Schwangerschaftsupdate – 8. Schwangerschaftsmonat
Es ist bereits November, ich bin im 8. Monat schwanger! Die Zeit rast wirklich nur so dahin und ich komme nicht oft dazu, das Baby bewusst zu genießen. Aber ich nehme mir die Zeit mittlerweile immer öfter. Wenn ich Lotte ins Bett bringe, bin ich mit den Gedanken oft beim Winterkind, achte auf das sanfte stupsen und genieße den Moment. Ebenso in ruhigen Augenblicken im Alltag, auch wenn es nur kurz ist. <3
Ärztemarathon – es nimmt kein Ende
Ursprünglich habe ich gehofft, die Ärzte würden ein wenig individueller entscheiden und auf m i c h als Schwangere eingehen. Tatsächlich aber ist es eher ein Pauschalding, welches mich sehr nervt: Meine Frauenärztin will mich nun alle 2 Wochen sehen, weil ein CTG gemacht werden muss. Dabei noch schnell ein Ultraschall und der restliche Kram. Weil das ab der 30. Schwangerschaftswoche eben so gemacht wird. Die Diabetologin will mich ebenfalls alle 2 Wochen sehen, weil das bei insulinpflichtigen Schwangeren eben so gemacht wird. Ein Ultraschall muss auch da natürlich sein. Weil das ab der 28. Schwangerschaftswoche eben so gemacht wird. Damit bin ich einmal wöchentlich beim Arzt. (Nicht mitgezählt der Hausarzt, bei dem ich das Langzeit-RR wiederholen und erneut Schilddrüsenwerte checken lassen muss – aber das sind ja auch Kleinigkeiten.)
Dabei bleibt ungeachtet, dass
- meine Blutzuckerwerte absolut TOP sind – sogar wenn ich mal nicht spritze und nur messe!
- das Winterkind keinerlei Auffälligkeiten zeigt und sich normal entwickelt (auch Gewicht und Bauchumfang!).
- die Schwangerschaft insgesamt unauffällig verläuft und eigentlich nichts zur (Über-Vor-)Sorge berechtigt.
Klartext – so geht’s nicht weiter
Deshalb habe ich bei beiden Ärzten Klartext geredet und ihnen gesagt, dass das für mich aus mehreren Gründen so nicht länger funktioniert. Ich habe 2 Kinder, Uni, Haushalt – Alltag eben – und kann mir nicht einmal wöchentlich die Zeit freischaufeln um in der Arztpraxis oder Klinik aufzuschlagen und dort 1-2 Std. meines Tages zu verbringen. Rechne ich An- und Abfahrt dazu, sind das locker 3-4 Std. in der Woche, in denen der Mann Lotte übernehmen – also ebenfalls frei haben – muss, etc. pp.
Die Frauenärztin wiegelte ab, es ginge ihr nur um die Gesundheit und das Wohl von Mutter und Kind. Auf der anderen Seite aber fühlte ich mich beim Thema Geburtsplanung überhaupt nicht ernst genommen und kann ihr da offensichtlich nicht vertrauen. Das nervt mich sehr, aber nun gut – ich wusste es eigentlich schon vorher. Wir haben in einigen Punkten eben sehr unterschiedliche Meinungen.
Bei der Diabetologin war ich innerhalb von 24 Std. gleich 3 Mal, bis endlich – endlich! – die Untersuchung stattfinden konnte. Die beiden zuvor gemachten Termine haben so nicht stattfinden können, weil ich keine Zeit hatte wieder mind. 1 Std. zu warten. Aber nun, das ist ein anderes Thema. Jedenfalls sagte ich auch dort, dass es so nicht funktionieren kann. Die Klinikärztin forderte dann, dass meine Frauenärztin eben weniger Termine machen muss. Jaja, ein hin und her schieben…
Der nächste Termin in der Klinik ist nun jedenfalls erst in 3 Wochen. Mal sehen, wie das weiter laufen wird.
Körper, Geist & Seele – schwanger vs. krank
Im letzten Monat haderte ich wirklich sehr, denn durch die ständige Überwachung der Schwangerschaft kann ich überhaupt nicht auf mein Gefühl hören und die Schwangerschaft genießen. Sie fühlte sich vielmehr wie eine Krankheit an und das will ich einfach nicht. Ich will mich auf die bevorstehenden Veränderungen in unserer Familie vorbereiten können. Ich will mich auf das Winterkind freuen können. Stattdessen renne ich von Arzt zu Arzt, lasse dieses und jenes überprüfen und habe das Gefühl, mein Körper kann das alles gar nicht. Dabei kann er das sehr wohl! Es wächst ein ganzer kleiner Mensch in mir heran – das ist ein Wunder! Es macht mich ganz demütig und ich bin ehrfürchtig vor dem, was der weibliche Körper da für einen Prozess durchläuft – was am Ende steht. Ein. ganzer. echter. kleiner. Mensch!!!
Trotz allem liebe ich es schwanger zu sein. Ich liebe die sanften, zerplatzenden Seifenblasen, die immer kräftiger werden. Die sich als Tritte des Babys offenbaren. Ich liebe den Babybauch, der wächst und dem kleinen Menschen den Platz bietet, den er zum Wachsen braucht. Ich liebe, liebe, LIEBE es, schwanger zu sein und lasse mir das nicht kaputt machen. Punkt.
Schwanger mit Kleinkind
Ich stellte es mir immer schwierig vor, schwanger zu sein und noch ein Klein(st)kind dabei zu managen und muss nun sagen: es ist einerseits schlimmer und andererseits entspannter, als in meiner Vorstellung.
Auf der einen Seite bin ich immer froh, wenn der Mann da ist und Lotte bei Dingen übernehmen kann, wo sie gehoben werden muss. Ins Auto heben und anschnallen, auf den Wickeltisch heben und wickeln, in den Hochstuhl setzen und andere Alltäglichkeiten.
Auf der anderen Seite ist sie mit ihren fast 18 Monaten auch schon erstaunlich selbstständig, will sowieso alles selbst ausprobieren und machen und ich muss sie gar nicht immer heben. Zum Waschbecken klettert sie gerne selbst hoch. Die Treppen läuft sie sowohl hoch, als auch runter ebenfalls lieber selbst – zwar an der Hand, aber das entlastet ja auch schon ungemein. Im Alltag finden sich viele Dinge, bei denen ich sie ausprobieren lassen kann.
Unberührt bleibt davon aber, dass sie sehr fordernd ist und mit ihr niemand mal Ruhe hat. Sie ist den ganzen Tag unterwegs, macht und tut, probiert aus, klettert und schmeißt – würde ich mir mal 5 Minuten Ruhe gönnen, passierten die blödesten Unfälle.
Aber ich will gar nicht jammern. Es ist wie es ist und bislang auch gut machbar für mich. Und ich bin guter Dinge, dass das auch weiterhin laufen wird.
Shoppen für das Winterkind
Anfangs hab ich dem Outing nur sehr verhalten getraut und wollte gar nicht so wirklich was für das Winterkind einkaufen, aber nach mittlerweile 6 Bestätigungen kann ich es wohl langsam auch glauben. Tihihihi. Deshalb zogen dann doch ein paar Klamotten für das jüngste Heldenkind ein. Ich bin ja kein Freund von Stramplern und Overalls, daher sind es vor allem Hosen und Pullis, ein Jäckchen und ein paar Spielsachen. Alles in allem aber eher Kleinigkeiten.
Bislang hab ich die Sachen von Lotte nicht gesichtet und kaufe eher impulsweise Dinge, die mir gefallen. Aber es scheint mir logisch, dass das ein oder andere Teil noch her muss, weil die Kinder zu sehr unterschiedlichen Jahreszeiten geboren sein werden und es dahingegend nicht gut passt.
Meine Äußerungen, dass wir ja noch alles haben, nehmen viele als Anlass für Spekulationen, was das Geschlecht angeht. Da kann ich beruhigen: Das verrät nichts. Bei Lotte glaubte ich das Outing bis zum Schluss nur sehr verhalten und traute dem nur wenig, weshalb sehr, sehr viele ihrer Sachen neutral sind. Außerdem meine ich damit vor allem größere Anschaffungen wie Kinderwagen, Trage, Wippe, Hochstuhl und ähnliches – das haben wir ja nun mal alles da. ;)
[…] nahm mich nicht ernst und ich tat mich schwer, mich durchzusetzen. Ich hatte ständig Arzttermine, fühlte mich mehr krank, als schwanger und hatte Probleme damit, den Geburtsmodus selbst bestimmen zu dürfen. Am Ende hab ich den Kampf […]