Ein bisschen rückte Lottes Knie-Problem in letzter Zeit in den Hintergrund, denn sie humpelte lange gar nicht mehr und ich vergaß das Schreckgespenst Rheuma fast. Bis dahin dauerte es aber ein Weilchen. Nach dem Eingriff wurde das Humpeln zwar stetig besser, aber es verschwand nicht so schnell, wie von der Ärztin vorhergesagt. 2-3 Tage sollte es dauern, bis sie wieder normal laufen sollte. Tatsächlich dauerte es fast 3 Wochen. Aber ich will nicht kleinlich sein, sie humpelte nicht mehr und das war die Hauptsache.
die letzten Monate – Rheuma ist nicht vom Tisch
In den letzten Monaten blieben uns aber zwei Dinge erhalten: Der Entzündungshemmer, den sie täglich zweimal nehmen musste und die regelmäßigen Kontrollen im Krankenhaus. Die Ärztin ist wirklich toll, nimmt sich immer viel Zeit, spricht auch mit Lotte viel, erklärt alles, was sie tut und hört zu. Grad letzteres fehlt mir bei unserem Kinderarzt sehr.
Ergebnisse – ein Zwischenstand
Nach der 1. Kontrolle konnte uns die Ärztin sagen, dass die aus dem Knie entnommene Flüssigkeit klar war und keine Bakterien enthielt. Das war für den Moment gut, warf aber auch die Frage auf, wieso in Lottes Knie ein Erguss mit klarer Gelenkflüssigkeit auftritt. Und ihr solche Schmerzen beschert, dass sie am Laufen gehindert ist. Die Hoffnung, dass es durch eine verschleppte Erkältung kam, blieb zwar, aber nur noch minimal. Dann wäre es eben keine reine, klare Gelenkflüssigkeit gewesen.
Lottes Blutergebnisse sind derweil weiterhin strange gewesen. Sie hat einen erhöhten ANA-Wert, alle anderen Parameter sind zwar im Rahmen, aber die meisten bewegen sich am oberen Ende der Toleranz, was insgesamt ein sehr unruhiges Bild abgibt. Wegen des ANA machten wir uns anfangs keine Sorgen, weil manche Menschen generell einen höheren Wert haben, ohne erkrankt zu sein. Mit dem unruhigen Blutbild aber macht das dann doch ein wenig nervös.
Da Rheuma Thema im Raum steht, machte uns das ganze schon Sorgen. Aber wir woll(t)en auch nicht in Panik verfallen, weil noch kein Endergebnis feststand. Lotte humpelte nicht (mehr) und hatte keine Einschränkungen mehr, erst wenn das Humpeln wiederkommen sollte, bestünde Handlungsbedarf.
die Therapie geht weiter
Beim vorletzten Termin hatte ich gehofft, dass wir das Medikament endlich absetzen können, davon riet die Ärztin aber ab. Es ist ein relativ gering dosierter Entzündungshemmer und Lotte kommt gut damit zurecht. Das Humpeln kam zwar vorerst nicht zurück, das Rheuma steht aber immer noch im Raum und dann bräuchte sie andere Medikamente. Da wir bislang gut damit gefahren sind, wollte sie es erstmal nicht absetzen, dafür aber bei der nächsten Kontrolle erneut ein großes Blutbild veranlassen.
und dann… das Humpeln kommt zurück!
Natürlich beobachteten wir Lottes Laufverhalten seitdem kritisch. Da, lief sie grad komisch, oder kam es mir nur so vor? Hat sie grad das Bein nachgezogen? Anfangs dachten ich, ich würde Gespenster sehen, doch im Alltag kam es im letzten Monat vermehrt vor, dass wir uns nicht sicher waren, ob sie anders lief. Hinzu kam, dass wir einige wenige Male das Medikament morgens vergessen haben und Lottes Reaktion darauf prompt kam: Sie humpelte. Definitiv und nicht eingebildet. Auch die Erzieherinnen und die Schwiegerfamilie, die Lotte ja täglich sehen, sprachen uns darauf an, sodass dann klar war: Wir sehen wirklich keine Gespenster, sie humpelt!
Blutabnahme – die Klärung steht aus
Letzte Woche hatten wir eigentlich den finalen Kontrolltermin. Die Ärztin wollte sich noch einmal vergewissern, dass Lotte auch auf lange Sicht nicht mehr humpelt und dann die Einnahme des Medikaments ausschleichen. So der Plan. Doch schon beim Betreten des Behandlungszimmers ein skeptischer Blick. Täusche ich mich, oder hat sie eben gehumpelt? Nein, sie sah das offensichtlich auch.
Bei der Untersuchung des Knies – beugen, strecken, drehen – reagierte Lotte aber gar nicht. Kein Gegenhalten, kein Wegtreten – nichts. Ist das jetzt gut, oder schlecht? Ich weiß es nicht.
Im Anschluss jedenfalls nahm die Ärztin selbst Blut bei Lotte ab und – das muss ich nach den letzten Eskapaden beim Blutabnehmen in der Klinik wirklich erwähnen – es klappte alles super. Das Betäubungspflaster hatte Lotte auch diesmal drauf, reagierte aber nur kurz auf den Einstich und zwischendrin nochmal, in dem sie das Gesicht verzog. 6 Röhrchen wurden entnommen und diesmal soll auch die genetische Vorbelastung auf Rheuma überprüft werden.
Das Ergebnis erhalten wir aber erst in 2 Wochen, dann habe ich einen Telefontermin mit der Ärztin. Ich bin gespannt und mache mir nun doch wieder mehr Sorgen. Was ist wenn sie wirklich Rheuma hat? Mit 2 Jahren? Ich hab viel darüber gelesen. Rheuma ist nicht schön und schränkt im täglichen Leben ein. Und es ist schmerzhaft. Klar, man kann gut damit leben. Aber eben besser ohne.
Ich muss ganz oft an die Geschichte mit Lottes Bein denken…ich hoffe sehr, das es kein Rheuma ist, das ihr endlich eine sichere Diagnose bekommt und natürlich das es sich um etwas einfaches handelt. Etwas das gut behandelt werden kann. Damit der spuck bald vorbei ist ❤
Mit zwei Jahren sollte man sich darüber aufregen, das der Saft in falschen Becher ist oder das Brot falsch geschnitten wurde, nicht über so fieße Störenfriede wie Rheuma.
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