Eigentlich habe ich mich sehr auf gestern gefreut, denn es stand das Elternbloggercafé von Styleranking an. Schon in den letzten beiden Jahren war ich eingeladen (2017, 2016) und fand es toll, die Menschen hinter den Blogs mal in echt kennen zu lernen und mit ihnen zu quatschen.
Den Termin hielt ich mir jedenfalls frei und es sah auch alles danach aus, dass das klappt. Man weiß ja nie, kranke Kinder, ein kaputtes Auto, was auch immer. Dass mir ein See im Keller dazwischen kommen würde, das ahnte ich aber nicht. Aber von vorne.

Kellersee statt Elternbloggercafé

Für Samstag war in unserer Region ein Unwetter gemeldet. Große Sorgen machte ich mir aber nicht, weil diese nur selten bei uns ankommen. Wir wohnen in einem Kessel, der von allen Seiten gesäumt ist, sodass das meiste normalerweise irgendwo drumherum runter kommt. Im Sommer ist das schon mal frustrierend, wenn das ersehnte Gewitter nur für extrem schwüle und stickige Luft sorgt, aber keine Abkühlung bringt.

Wie fast jeden Abend arbeitete ich bis spät im Büro und bekam so die ersten Tropfen, die runter kamen, mit. Es folgte Donnergrollen, Blitze und dann kam der Regen. Oder die Sintflut, wie man es nimmt. Erst versuchte ich ein Foto von einem Blitz zu machen, aber dafür waren die Umgebungsbeleuchtung (Straßenlaternen) und der Regen zu stark.

Unwetter in NRW - Regen & Nebel

Mit einem Regenschirm ausgestattet ging ich zu den Hühnern, weil mir beim Blick aus dem Fenster auffiel, dass die Tür noch offen stand. Immerhin waren alle Hühner in ihrer Hütte und standen nicht im Regen. Im Hof watete ich durch knöcheltiefes Wasser, was eher unüblich ist, weil wir dort einen Anschluss zum Gulli haben, wo das Wasser normalerweise verschwindet. Auch das Ökodrain-Pflaster im Garten konnte die Massen nicht so schnell ins Erdreich ableiten, sodass es auch dort stand.

Im Garten schloss ich die Hühnerklappe, nahm noch die Futterstation mit und verschwand wieder drinnen. Ich war völlig durchnässt, bis auf die Unterwäsche – trotz Regenschirm!

Da trockene Klamotten im Schlafzimmer lagern, wo der Jüngste schlief und ich nicht riskieren wollte, ihn zu wecken, wollte ich im Keller nachsehen, was mein Wäschekorb bereit hält. Die Treppe noch nicht ganz runter gekommen, traf mich fast der Schlag: Im Flur verlief ein Bach, der von unserem Keller in den der Schwiegerfamilie floss. Aber im Heizungskeller sah es noch schlimmer aus, das Wasser stand knöcheltief. Jackpott.

Der See im Keller - einzelne Schäden des Unwetters

Wir versuchten auszumachen, woher das ganze Wasser kam, doch der Ursprung war nicht auffindbar. Kam es aus der Kanalisation? War ein Rohr undicht? Wo kommt das Wasser her?

Bei Tageslicht klar: Das Fenster war undicht!

Erst nach einigem Suchen fanden wir es heraus: Ein Lichtschacht war geflutet, das Fenster zum Keller undicht und da lief es munter runter. Ich schloss es nochmal fester, aber das brachte nichts. Das Fenster ist steinalt, die Dichtungen scheinen hinüber zu sein und so gelangte das Wasser in den Keller.

Zum Elternbloggercafé? Wohl kaum!

Doch das ganze Ausmaß wurde erst am Sonntag, bei Tageslicht, sichtbar. Das Wasser stand knöcheltief, einige Kartons waren durchtränkt, Mo hatte seine Arbeitshose tags zuvor im Keller liegen lassen und am Abend sein Handy gesucht, das haben wir dann auch gefunden. Im Wasser liegend. Außerdem standen seine Boxen und Ninas Karton mit aussortierten Büchern ebenfalls im Wasser. Natürlich noch viele andere Dinge, aber die waren verschmerzbar.
Und dann stand auch fest: Elternbloggercafé? Das ist für mich gestrichen. Ich kann das dem Mann nicht alleine überlassen. Zumal ich die Kinder nicht (gut) hätte mitnehmen können. Jona mag Menschen nicht und mit Lotte wäre ein Gespräch kaum möglich gewesen. Also strich ich das Elternbloggercafé aus meinem Terminkalender, schrieb eine Mail an Styleranking und machte mich mit meinem Mann im Mittagsschlaf der Kinder an die Arbeit alles zu sichten und die Schäden zu dokumentieren.

Bücher - alle nass und für die Tonne
Lautsprecher, ebenfalls im Wasser liegend

Beim Auf-, Aus- und Umräumen dann der nächste Punkt: Die hintere Wand im Keller gibt extrem Feuchtigkeit ab und die Kartons, die davor standen, schimmeln an der Rückseite zum Teil. Toll, dass da die Klamotten in den nächsten Größen für die beiden Jüngsten lagern.

Versicherungsschaden?

Ich dokumentierte alles mit Bildern und wollte am Abend nachsehen, was die Versicherungs-Police dazu sagt. Immerhin hab ich vor knapp einem halben Jahr eine Hausrat- und eine Privat-Haftpflicht-Versicherung abgeschlossen. Für irgendwas wären die monatlichen Beiträge dann ja gut gewesen!

Doch abends die Ernüchterung: Der Keller gehört nicht zu den versicherten Räumen. Versichert sind nur die Wohnräume oder für Hobbys genutzte Zimmer im Keller. Für weiteres hätte ich eine Elementarschäden-Versicherung mit abschließen müssen, aber die ist nicht mit drin. (Wobei ich mir sicher war, die mit abgeschlossen zu haben. Zumindest sprach ich mit dem Berater darüber!)

Auch die Schäden am Gebäude sind nicht mit versichert, denn die Wohngebäudeversicherung der Schwiegerfamilie umfasst ebenfalls keine Elementarschäden.

Das Krönchen

Und um dem ganzen noch ein Krönchen aufzusetzen, hatte mein Mann heute Morgen nasse Füße, als er in den Zweitwagen stieg. Ratet doch mal.