Als der Liebste und ich ein Paar wurden, studierte er. Biologie. In Bonn. Er war damals in der Schlussphase seines Studiums und sehnte das Ende herbei. Das Ganze ist nun fast 4 Jahre her. Da er kein BaföG mehr bekam, musste er neben dem Studium arbeiten, sodass es sich hinzog.
Zwischenzeitig zogen wir von Bonn ins Sauerland. Um nun an die Uni zu kommen, brauchte er für die einfache Fahrt 2,5 Stunden. Zu Vorlesungszeiten ging das noch, doch als er für seine Projekt- und Bachelorarbeit ins Labor musste, brachte es uns an unsere Grenzen. Morgens um 7.30 Uhr nahm er den Zug nach Bonn und stieg abends um 18.30 Uhr – frühestens – Zuhause wieder aus. Freizeit, Familienzeit – all das blieb absolut auf der Strecke. Für fast 2 Jahre.
Im April war er dann fertig. Bachelor of Science in Biologie. Allerdings wurde er für 3 weitere Monate im Labor der Uni Bonn angestellt, sodass das Ende der Fahrerei noch ein wenig auf sich warten ließ. Für ihn war dies aber eine einmalige Chance seine Forschungsarbeit mit einem phänomenalen Ergebnis abzuschließen, sodass außer Frage stand, ob er das macht oder nicht.
Im Juli war dann auch dies zu Ende. Er war fertig.
Aus einer Reihe von Gründen wollte er nicht wie ursprünglich geplant den Master of Science, sondern den Bachelor of Education machen. Er bewarb sich an der wohnortnahen Uni um einen Zweitstudienplatz. Wir zitterten und hofften und dann kam sie, die Mail die ihn darüber informierte, dass die Studienplätze vergeben worden sind.

Zulassung - Universität - Bachelor of Education

Wir jubelten und freuten uns.
Nun ist Oktober. Sein Eignungspraktikum hat er bereits kurz nach den Sommerferien an meiner Schule absolviert und hat nun das Studium begonnen. Chemie und Mathe auf Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen. Sobald die Uni Biologie auf Lehramt akkreditiert hat, möchte er sich auch das anrechnen lassen. In 5 Jahren kann er dann – wenn alles gut geht – als Referendar an die Schule. Eine lange Zeit, aber seine bisherigen Erfahrungen mit der Lehrtätigkeit gefielen ihm, sodass das wohl absolut seins ist. Seine Fächerkombination ist – besonders in Anbetracht des Mangels an Naturwissenschaftslehrkräften – absolut TOP.
Nun sind wir gespannt, freuen uns und warten der Dinge, die da noch kommen mögen.