Lotte ist krank – wie wahrscheinlich jedes 2. (Klein)kind momentan. Nachdem sie letzte Woche zwei Tage hoch fieberte war sie einen Tag symptomfrei. Im Anschluss kam der Infekt durch. Erst eine leichte Schniefnase, die sich immer mehr steigerte. Mittlerweile hustet sie wie wild, übergibt sich von dem ganzen Schleim und hustet weiter.
Letzte Nacht war ziemlich bescheiden. Sie wurde wegen des Hustens wach und fand dann nur schlecht bis gar nicht in den Schlaf. Immer wieder döste sie weg, wurde aber vom Hustenreiz geweckt.
Und die nächste Nacht scheint ähnlich zu werden. Sie war schon wieder hustend wach und übergab sich…

Nähe & Geborgenheit

Eigentlich schläft sie im Beistellbett und mag es nicht, zu uns ins Bett rüber zu kommen. Ich holte sie letzte Nacht aber doch, nahm sie fest in den Arm, lagerte sie noch höher, als sie im eigenen Bettchen eh schon liegt und deckte sie dick zu. Sie kuschelte sich eng an mich und es kehrte schnell Ruhe ein – ich merkte richtig, wie ihr die Nähe gut tat und sie völlig entspannte. So schlief sie zumindest für eine halbe Stunde. Dann machte ich den Fehler sie ablegen zu wollen, weil die Position für mich wahnsinnig unbequem war (auf dem Rücken, im 9. Monat schwanger – äh ja). Kurze Zeit später hustete sie wieder ganz wild, übergab sich erneut und weinte bitterlich. Sie war einfach fertig, total müde und ich vermute, Halsschmerzen hat sie auch noch.

Ich wickelte sie nochmal frisch, was sie mit verzweifeltem Weinen quittierte – mein armes Mädchen! In dem Zuge versorgte ich sie mit einer neuen Portion Thymian-Myrte-Balsam auf Rücken und Brust, schmierte ihr Engelwurzbalsam auf die Nasenflügel und gab ihr auch noch Nasentropfen. Etwas warmes zu trinken bot ich ihr auch an, aber das mochte sie nicht so gerne.
Ich nahm sie wieder mit zu uns ins Bett, aber schnell jammerte sie „Bett“ und wollte wieder rüber. Ich kuschelte mich aber erneut ganz eng zu ihr, kraulte ihr den Bauch, bot bei jedem neuen Hustenanfall etwas zu trinken an. Die Nähe tat ihr wieder sehr gut und sie fand doch nochmal in den Schlaf. Knapp 3 Stunden Ruhe gab es, dann klingelte mein Wecker.

Mama-Kind

Eigentlich hätte ich Montag meinen langen Uni-Tag. Eigentlich hätte ich früh los müssen, aber da Lotte momentan so sehr meine Nähe braucht und nur das nötigste vom Mann zulässt, konnte ich es nicht übers Herz bringen und die beiden alleine lassen. Vielleicht klingt das ein wenig gluckig, aber so ist das momentan hier und ich möchte meinem Kind gerne das geben, was es momentan braucht. Besonders da es auch noch krank ist und das eine Ausnahmesituation darstellt.

Nähe & Geborgenheit - krankes Kleinkind

Kurz bevor sie krank wurde, zog hier noch das Wutmonster ein, was die Situation auch erschwert. Lotte tobt und brüllt bei allem los, was ihr nicht gefällt. Wickeln? Bloß nicht! Anziehen? Um Himmels willen! Essen? Auf keinen Fall! – Im Grunde genommen will sie immer das Gegenteil von dem, was ihr angeboten wird. Gepaart mit dem beständigen Kleben an mir, ist das unheimlich anstrengend und kräftezehrend. Ein langer Tag an der Uni ist dagegen Entspannung pur. Seufz.
Nun ja. Morgen muss ich auf jeden Fall zur Uni, sodass Lotte dann für ein paar Stunden zu Frau Schwiegermutter geht. Dort ist sie meist viel toleranter und kompromissbereiter, sodass ich hoffe, dass sie sich ein wenig ablenken lässt und die Zeit dort – wie immer – genießen kann.

Einen Arzt-Termin haben wir erst für morgen bekommen – bzw. unseren Impftermin in einen Termin zum Abhören geändert, sonst hätten wir erst Ende der Woche (WTF?) vorbei kommen können. Ich hoffe nun sehr, Lottes Lungen sind frei. Zumindest höre ich mal nichts…